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2575 - Flucht nach Anthuresta

2575 - Flucht nach Anthuresta

Titel: 2575 - Flucht nach Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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lange Zeit«, flüsterte sie und presste die Arme vor die Brust.
    *
    Der Referror schwieg und ließ ihr Zeit.
    »Dann habe ich alles verloren«, sagte die wiedererweckte Lucba Ovichat schließlich

erschüttert. »Alle, die ich kannte ...«
    »Aber du hast eine Menge dazugewonnen«, widersprach der Referror. »Niemand wird vom Volk so

verehrt wie du. Du bist die lebendige Vergangenheit, du hast uns dies alles erst ermöglicht. Die

Vatrox haben ihre Zukunft allein dir zu verdanken.«
    Lucba wandte sich ihm zu.
    »Wer denn? Ich sehe bloß Männer. Taube und blinde Männer, ein unnützes Rudiment, das am

Pigasoshaar hängt. So hatte ich das nicht geplant.«
    Kitapor verzog über die Beleidigung keine Miene. »Wir haben schon damit gerechnet, dass du

desorientiert sein würdest. Aber das wird sich mit der Zeit geben.«
    »Dann wundert es mich, dass ihr Usgan Faahr nicht auch erweckt habt. Oder ist er hier

irgendwo?«
    »Usgan Faahr? Wer soll das sein?«, fragte der Referror irritiert.
    »Ein Mann«, antwortete Lucba. »Er wäre glücklich, in dieser Welt zu erwachen. Ihr habt einen

Fehler gemacht, mich zu erwecken statt seiner. Dabei hat er dieselben Fähigkeiten im selben

Ausmaß wie ich. Er ist der einzige Mann, der jemals damit geboren wurde. Aber mit eurem zweiten

Namen habt ihr auch die Erinnerung an
    ihn aufgegeben, nicht wahr? Oder ist es euch nicht gelungen, ihn aufzuwecken?«
    »Ich habe keine Kenntnis über einen Mann namens Usgan Faahr erhalten.« Kitapor wirkte

beunruhigt.
    »Dann habt ihr euch mit meiner Biografie nicht ausreichend beschäftigt«, versetzte Lucba

scharf. »Er hat mir alles bedeutet und stand mir so nahe wie niemand sonst. Unsere Beziehung war

einzigartig. Wie sie in der Frühzeit des Volkes vielleicht einmal gewesen sein mochte, bevor die

Geschlechtertrennung stattfand. Er hat mir alles erst ermöglicht. Ohne ihn ... bin ich

nichts.«
    Sie wollte sich abwenden, aber Kitapor hielt sie auf. »Ich bin sicher, es gibt keine

Aufzeichnung über den Mann Usgan Faahr, sonst wüsste ich davon. Wo hat er gelebt? Existierte er

noch zum Zeitpunkt deines Todes?«
    »Nein, er starb zusammen mit mir. Er hätte mit mir zurückkommen müssen. Ihr habt einen großen

Fehler begangen.« Lucba befreite sich vom Griff des Mannes. »Du musst mich jetzt entschuldigen.

Ich bin sehr müde. All dies ... hat mich sehr erschöpft.«
    Der Referror gab nach und neigte leicht den Kopf. »Selbstverständlich. Gewöhne dich ein und

erhole dich. Du wirst vorfinden, was du brauchst, und die Automatik wird dich in allem versorgen.

Morgen werden wir unseren Weg fortsetzen.«
    »In Ordnung.« Lucba Ovichat verharrte reglos, als Kitapor ging.
    Als sie sein schulterlanges Pigasoshaar sah, tastete sie unwillkürlich nach ihrem Hinterkopf.

Ein kurzer Stummel, mehr nicht.
    Neugeboren.
    In jeder Hinsicht.
    *
    Lucba Ovichat erwartete den Referror am nächsten Morgen bereits. Sie nahm gerade ihr Frühstück

zu sich und bot ihm Platz an.
    »Du wirkst heute sehr ... frisch«, stellte Kitapor fest. »Darüber bin ich sehr

erleichtert.«
    »Eine Nacht ohne Albträume wirkt Wunder«. Lucba nahm einen tiefen Schluck aus dem Becher, in

dem eine dicke schwarze Flüssigkeit dampfte. »Ja, ich fühle mich sogar beinahe jünger als damals,

geradezu energiegeladen. Ich kann es kaum erwarten, mehr von der heutigen Welt kennenzulernen.

Begreiflicherweise bin ich neugierig, was ihr aus meinem Erbe gemacht habt.« Sie hielt kurz inne

und wies dann auf sich. »Abgesehen von dieser Wiedergeburt, meine ich.«
    »Dann kannst du dich inzwischen damit anfreunden?«
    »Dazu müssen erst meine Fragen beantwortet werden.«
    Der Referror musterte sie aus kühlen Augen. »Ich habe nach Usgan Faahr geforscht«, sagte er

nach einer Weile, während Lucba gelassen ihr Morgenmahl fortsetzte. Er wartete auf ihre Reaktion,

doch sie zuckte weder mit einem Muskel, noch zeigte sie Interesse. Schließlich setzte er sich

aufrecht hin. »Möchtest du das Ergebnis nicht erfahren?«
    »Was du herausgefunden hast?« Lucba sah kurz auf, ihr linker Mundwinkel zuckte belustigt. »Wie

hast du das denn bewerkstelligt?«
    »Eine ... Mentalin hat mir dabei geholfen.«
    Endlich eine verwertbare, ungeplant vorgebrachte Information. Dann gab es den Vamu-Orden aller

Wahrscheinlichkeit nach noch! Die Frauen hatten ihre Fähigkeiten nicht verloren!
    Doch Lucba ließ sich nichts anmerken.
    In diesem Moment begann das

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