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2576 - Tor nach Terra

2576 - Tor nach Terra

Titel: 2576 - Tor nach Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Castor
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Zähne. Kälte

kroch durch meinen Körper; Füße und Hände wurden langsam gefühllos. Das heftige Hämmern des

Zellaktivators wirkte einschläfernd; nicht einmal die von dem unter dem linken Schlüsselbein

sitzenden Gerät ausstrahlende Hitze konnte den übrigen Körper noch wärmen.
    »Lässt sich eine Verbindung zum Stardust-System herstellen?«, fragte ich, weil ich natürlich

sehr an einem Informationsaustausch mit dem Terraner interessiert war - nicht zuletzt, weil ich

mir Hilfe von außen erhoffte.
    Aber in den Nebelkuppeln gab es derzeit nur eine »Öffnung« nach Wanderer, um den Zapfstrahl

durchdringen zu lassen. Natürlich galt es weiterhin, die Gefahr des vom Solsystem

durchschlagenden Psi-Sturms zu minimieren. Aber ohne ein gewisses Risiko ließ sich nichts

erreichen.
    Homunks Antwort kam stockend: »Unter den derzeitigen Bedingungen ist das schwierig ...«
    »Aber es gibt einen Transferkamin auf Wanderer!« Diese Information hatte ich von Perry

persönlich, der mich natürlich über seinen Aufenthalt auf Wanderer in Kenntnis gesetzt hatte.

»Und was ist mit Polyport-Funk?«
    »Die Verbindung ist, wie gesagt, abgerissen. Meine Projektion erlosch ...«
    »Dann versuch es noch mal!« In mir stieg das drängende Gefühl auf, den Androiden kräftig

durchzuschütteln. Den blicklosen Augen war anzusehen, dass Homunk mit den letzten Kräften

rang.
    »Welchen Sinn sollte es haben - selbst wenn der Kontakt zustande kommt?«
    Ich seufzte. »In Andromeda gibt es einen ganzen Schwung Krathvira mit eingefangenem Vamu der

Vatrox. An Bord der JV-1 befindet sich ebenfalls ein solcher. Es mag zwar ein Risiko sein - aber

ist das Vamu geeignet, ES zu stärken?«
    Wörtlich bedeutete Krathvira »sanfte Todesniederung«, ein von den Maahks gewählter Begriff;

abgeleitet von Zekrath - »sanfte Stimmen unserer Toten« - und Gercksvira - »tiefste aller

Niederungen«. Wissenschaftlich gesehen konnte laut den Maahks auch von einem Paraabstrakt-Transponsor gesprochen werden. Beim Kampf gegen die Hibernationswelten in

Andromeda hatten wir diese kleinen Aggregate auf höchst wirkungsvolle Weise eingesetzt. Sogar

VATROX-CUUR war ihnen zum Opfer gefallen.
    Homunk wirkte nachdenklich, zögerte mit der Antwort, schwieg.
    »Rhodan kann vom Stardust-System aus den Transfer einleiten - inzwischen dürften gemäß unserer

Einsatzplanung etliche Krathvira beim Holoin-Fünfeck eingetroffen sein. Von dort aus zum

Handelsstern FATICO bedarf es dank der Sonnentransmitterverbindung zum Multika-Duo nicht

sonderlich viel Zeit.« Ich sprach eindringlicher. »Nach letzten Meldungen wurde das Vamu von fast

1,4 Milliarden Vatrox sowie das von VATROX-CUUR gebunden!«
    »Es wäre einen Versuch wert...«, gestand Homunk. »Aber ...«
    Ich ging davon aus, dass Rhodan zweifellos eine vergleichbare Idee gehabt haben dürfte, doch

vom Stardust-System aus war derzeit an einen Vorstoß nach Talanis noch weniger zu denken.
    Es sei denn ...
    »Was ist mit den Silberkugeln?«, fragte ich. »Können die ein und aus fliegen? Vielleicht

unterstützt vom hiesigen Maschinenpark? Gibt es noch Fiktivtransmitter? Oder sonstige Geräte?

Mann, Homunk, denk mit!«
    Eine halbherzige Zustimmung auf meine Frage kam erst nach einer gefühlten Ewigkeit: »Ja, den

Silberkugeln könnte, mit einem Zusatzaggregat ausgestattet, der Ein- und Ausflug gelingen. Dabei

ist auch die Gefahr eines Durchschlagens des Psi- Sturms beherrschbar.«
    »Also los! An die Arbeit!«
    *
    Die von Homunk versprochenen Zusatzaggregate hatten jeweils einen Durchmesser von nur etwa

acht Zentimetern. Möglicherweise handelte es sich um Geräte, deren Hauptvolumen in eine

Hyperraumnische, vergleichbar der Lautareen-Methode der Baolin-Nda, »ausgelagert« war.
    Insgesamt hatte er zehn Zusatzaggregate überreicht - ich hatte auf ausreichender Redundanz

bestanden! - und war kurz darauf endgültig erstarrt; sein Körper hatte sich mit Raureif überzogen

und reagierte nicht mehr.
    Ich ahnte, dass ein weiterer Aufenthalt auf Wanderer auch für mich gefährlich werden konnte.

Mein Ziel war deshalb, schnell die fast komplett erloschene Goldfunkenwolke am Rand der

Maschinenstadt zu erreichen.
    Inzwischen war längst der 8. Mai 1463 NGZ angebrochen.
    Der Puls meines Zellaktivators verwandelte sich in ein schmerzhaftes Hämmern und Donnern. Ich

kämpfte mich voran, hob schwerfällig einen Fuß, vollzog den Schritt, dann folgte der andere. Ich

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