2577 - Kosmisches Puzzle
Zellaktivatorträger den Tarnschirm ab und ließ die
Silberkugel gleichzeitig eine Funkverbindung aufbauen, über die er seine Ankunft mitteilte.
Zunächst erntete er deftige, erschrockene Flüche aus den Reihen der Schiffskapitäne, die
unvermutet eine fremde Einheit in unmittelbarer Nähe entdeckten, dann löste sich alles in
Wohlgefallen auf.
Und bald wartete Perry Rhodan erneut auf einen Gesprächspartner. Stuart Lexa ließ nicht lange
auf sich warten - doch er kam nicht allein.
*
Das also war er: Perry Rhodan.
In den letzten Tagen hatte Sichu Dorksteiger viel von ihm gehört. Er war gewiss ein
eindrucksvoller Mann, und seine Verdienste für seine Heimatgalaxis und viele weitere
Sterneninseln waren wohl gigantisch, auch wenn Sichu nicht alles glauben mochte, was ihr
berichtet worden war.
Dennoch hatte sie mehr erwartet.
Die Terraner ähnelten den Ator. Was war Besonderes an ihnen? Sie hatten nicht einmal glühende
Augen wie die Vatrox und waren so blass. Und Rhodan war einer von ihnen.
Stuart Lexa hatte Fyrt Byrask und sie zu Rhodan geführt und ihre Namen genannt. Seitdem
verhielt er sich still, überließ dem Neuankömmling das Gespräch.
Sie standen am Rand des Raumhafens, der einer einzigen riesigen Baustelle glich. Wenige
Schiffe waren auf einer notdürftig platt gewalzten Ebene gelandet, die meisten schwebten im
Orbit. Unablässig dröhnte im Hintergrund der Lärm von Baumaschinen.
Fyrt war sofort von dem Terraner angetan, das sah sie ihm an. Mit Fyrt verband Sichu eine Art
Hassliebe, seit sie ihre Ausbildungen unter dem Vatrox Hochalon als hervorragende Absolventen
abgeschlossen hatten. In der gemeinsamen Schulzeit hatte sie zunächst für ihn geschwärmt, während
er herablassend auf sie geschaut hatte - für ihn war sie nichts als ein Kind gewesen. Seine für
einen Ana typischen,
bis auf den Rücken reichenden flammend roten Haare hatten sie fasziniert.
Inzwischen hatten sie genug gemeinsam erlebt, um den jeweils anderen zu kennen, auch wenn Fyrt
kein Ator war. Immerhin gehörte er dem Volk der Ana an, das ebenfalls einen Teil der Tryonischen
Allianz bildete.
»Nach allem, was ich mittlerweile erfahren habe«, sagte Fyrt, »ist die Frequenz- Monarchie für
mich der Feind.« Er warf Sichu einen raschen Blick zu. »Früher waren wir ein Teil dieses
Räderwerks, aber diese Zeiten sind vorüber.«
Sichu verstand natürlich die Aufforderung, die in diesen Worten steckte, aber sie schnappte
nicht nach diesem Köder. Wenn Fyrt erwartet hatte, dass sie nun ein ebensolches Bekenntnis
ablegte, hatte er sich getäuscht.
Gewiss, sie quälte sich mit einer Menge Fragen - mit der Frequenz-Monarchie schien einiges im
Argen zu liegen, mehr noch: Es gab vieles, das sie ganz und gar nicht verstand. Aber Sichu war
ihr ganzes Leben lang eine glühende Verfechterin der Monarchie und der Vatrox gewesen.
»Ich hoffe auf eure Unterstützung«, sagte Rhodan. Seine Stimme klang angenehm, wie sie zugeben
musste, ließ aber etwas Volumen vermissen, was sie bei einem Mann von solch geradezu legendärem
Charisma erwartet hätte.
Fyrt machte eine Geste der Zustimmung. »Meiner kannst du gewiss sein! Ich bin bereit, alles zu
unternehmen, um die Wahrheit über die Frequenz-Monarchie herauszufinden und bekannt zu machen.
Wenn wir auf diese Weise einen Umsturz herbeiführen, umso besser!«
Der Eifer in seiner Stimme ließ Sichu mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits drängte es
sie, sich ihm anzuschließen, andererseits konnte sie das ganze Geschehen nicht so radikal
beurteilen wie er.
Eines musste man Rhodan lassen: Er erkannte sofort, wie es um sie stand, als könne er in ihren
Gedanken lesen.
»Wie beurteilst du die Lage?«, fragte er. Sein Blick verharrte auf ihrem Gesicht; den leichten
Bewegungen seiner Augäpfel nach verfolgte er die goldenen Linien des Musters auf ihrer hellgrünen
Haut. Seine Pupillen weiteten sich dabei etwas.
Ihm schien offenbar zu gefallen, was er sah. Allerdings, das musste sich Sichu eingestehen,
konnte sie seine Mimik auch völlig missdeuten.
»Skeptischer als Fyrt Byrask.« Sie versuchte, in ihre Stimme leichten Spott zu legen.
Zumindest Fyrt würde es bemerken.
Der Ana wandte sich ihr zu. »Genügt dir etwa nicht, was wir erlebt haben? Was Stuart Lexa uns
berichtet hat?«
Sie zögerte. »Es stimmt mich nachdenklich. Aber ...«
»Lass mich dir eine Geschichte erzählen«, bat Perry Rhodan.
Ein
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