2577 - Kosmisches Puzzle
MIKRU-JON angewiesen, in langsamem Tempo weiterzusteuern. Nun, da es
tatsächlich gelungen ist, gebe ich euch weitere Informationen.«
Sichu saß neben einem schwarzhäutigen Hünen, der sich als Lloyd/Tschubai vorgestellt hatte,
ein Bewusstseins-Konzept, was immer das genau bedeuten mochte. Es klang jedenfalls
interessant.
In den nächsten Minuten hörte sie von Talanis, von einem Psi-Block und einer in Schnee und Eis
erstarrenden Welt, von einer sterbenden Superintelligenz.
Als das Schiff langsam auf eine Bucht zuflog, aus deren flachem Wasser eine Kuppelstation
aufragte, löste Rhodan die Versammlung auf.
Sichu bat den Terraner, noch kurz zu bleiben.
»Ich werde dich nicht lange aufhalten«, versprach sie. »Aber ich habe über das Feuerauge
nachgedacht, von dem du mir berichtet hast. Es bedroht deine Heimatwelt.«
Der Terraner nickte ernst.
»Ich habe von solchen Feueraugen gehört.« Sichu atmete tief durch bei dem Gedanken daran, dass
sie mehr als nur davon gehört hatte. Sie hatte mit ansehen müssen, wie ein ganzes
Sonnensystem durch ein Feuerauge vernichtet worden war. Aber das würde sie in diesem Augenblick
nicht zugeben. Nein ... »Ich verbrachte einige Zeit in TZA'HANATH, einem geheimen
Forschungszentrum der Frequenz- Monarchie.«
Rhodan stutzte. »Ich ... dieser Name ist mir nicht unbekannt. Die Datensätze eines speziellen
Controllers des Polyport-Netzes verzeichnen ihn.«
»Wenn es ein Mittel gibt, mit dem Feueraugen bekämpft werden können, wirst du in TZA'HANATH
fündig«, versicherte Sichu. »Das Forschungszentrum gilt als eines der größten Geheimnisse der
Frequenz-Monarchie. Ich war lange dort und kann dir weitere Informationen darüber liefern. Aber
erwarte nicht zu viele Antworten.«
»Ich danke dir.« Er schaute ihr ins Gesicht, und sie spürte, wie sich spätestens in diesem
Augenblick endgültig Vertrauen aufbaute.
»Ich bin es dir schuldig«, sagte sie. »Dir und euch allen.«
Rhodan wandte sich ab. »Wir erreichen unser Ziel. Du verstehst, dass ich mich um meine Freunde
kümmern muss. Ich hoffe, dass das Artefakt aus der Stadt der Riesen und die Sonde ihnen Stärkung
bringen wird. Oder dass wir auf andere Weise ...«
»Du musst nicht weiterreden«, versicherte Sichu. »Ich verstehe dich sehr gut.«
*
Sie verließen MIKRU-JON. Die projizierten Decks der Silberkugel hatten sich längst wieder
aufgelöst, sodass der Obeliskenraumer nichts weiter als er selbst zu sein schien.
Alles rundum war weiß von Schnee. Eiseskälte herrschte, und ein Blizzard fegte über die
Landschaft. Eiskristalle funkelten als Hagel in der Luft und peitschten gegen Sichu.
Sie waren neben zwei Schiffen gelandet, einer Silberkugel, die laut Rhodans Worten von einer
gewissen Eritrea Kush gelenkt wurde, und einem Kreuzer, der den Namen ATLANTIS trug.
Im Hintergrund ragte ein deformierter Klumpen auf, in dem es flackerte, als wollten sich Teile
völlig auflösen.
»Dies war einst der Palast der Sechs Himmel«, sagte Rhodan mit dumpfer Stimme neben ihr.
»Diese ganze Gegend war vormals erfüllt von einem goldenen Funkengestöber, und
Riesenschmetterlinge gaukelten durch die Luft.«
Sie sah sich in der Eiswüste um. Die ATLANTIS war von einer weißen Schicht bedeckt, große
Eiszapfen hingen an der Hülle. Es war nur schwer vorstellbar, dass es jemals anders gewesen sein
sollte.
Zum Schutz vor den wüsten Bedingungen waren einige Prallfeldkuppeln errichtet worden.
MIKRU-JON entlud das psimaterielle Artefakt aus der Stadt der Riesen auf First Found und schickte
es per Traktorstrahl in eine der Kuppeln. Dort befanden sich zahllose Gestalten - es musste sich
um diejenigen handeln, die den Psi- Block aufrechterhielten.
Sichu stand neben Rhodan dicht vor der Kuppel und sah deutlich, wie sich das Artefakt sofort
in nichts auflöste.
»Der Parablock hat es sich einverleibt«, ertönte eine Stimme hinter ihnen.
Sie wandte sich um.
Die ATLANTIS hatte ihre Bodenrampe ausgefahren. Darauf näherte sich eine einsame Gestalt mit
langen weißen Haaren.
»Atlan«, rief der Terraner.
Der Weißhaarige trug ein pelziges Wesen auf den Armen, schwach und zitternd.
Perry Rhodan ächzte. Das Wort war nur ein Hauch: »Gucky.«
Epilog:
Jetzt
Mein Name lautet Sichu Dorksteiger.
Ich bin eine Ator und ich stand als Wissenschaftlerin und Soldatin in den Diensten der
Frequenz-Monarchie. Die Weisheit der Vatrox war für mich zeit meines Lebens
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