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2584 - Der Okrivar und das Schicksal

2584 - Der Okrivar und das Schicksal

Titel: 2584 - Der Okrivar und das Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Konflikt. Geduld zählte nicht zu seinen Stärken.
    »Feuer aufrechterhalten!«, befahl Vastrear. »Dort draußen ist jemand. Ich spüre es.«
    Es war eine kühne Behauptung. Was sollte der Frequenzfolger wahrnehmen, was den empfindlichen Instrumenten der Schlachtlichter und TZA'HANATHS entging? Doch Satwa zweifelte nicht an Vastrear. Nicht an diesem Vastrear, dessen Existenz sie nicht geahnt hatte.
    Die Funken der UHF-Pakete tobten weiter. Ihre Energien verpufften wirkungslos im Vakuum.
    Bhustrin wurde unruhig. Die Kriegsordonnanz begann zu wippen, schließlich auf der Stelle von einem Bein auf das andere zu hüpfen ...
    ... und dann stieß sie sich unvermittelt mit beiden Beinen ab, stieg hoch, bis über die Köpfe Satwas und Vastrears hinweg, und rief: »Ortung!«
    »Auf das Holo!«
    »Gleich!« Bhustrin kam wieder auf, machte sich an seiner Konsole zu schaffen. Eine Kugel erschien im Holo. Sie pulsierte, wuchs an und schrumpfte im schnellen Rhythmus wie ein aufgeregtes, rasendes Herz. Ein Raumschiff!
    »Controllerzugriff auf Handelsstern abgewehrt!«
    Satwa kniff die Lider zusammen, versuchte Einzelheiten zu erkennen. Das fremde Schiff entwand sich ihr. Je mehr sie sich anstrengte, desto mehr verschwamm es vor ihren Augen.
    Nein, kein Terraner. Es konnte nicht sein. Dieses Schiff war bis in unmittelbare Nähe eines der Handelssterne von TZA'HANATH vorgestoßen, nahezu unbemerkt. Es hatte einen Verband von Schlachtlichtern zum Narren gehalten. Die Terraner verfügten nicht über den Stand der Technik, der dazu nötig war ...
    ... und sollten sie es doch, wurde Satwa in diesem Moment Zeuge vom Anfang des Endes der Frequenz-Monarchie. Dann würde es Zeit für sie sein, ihre Pläne zu revidieren, zu überlegen, wie sie sich den Terranern nützlich machen konnte ...
    »Angriff!«, befahl Vastrear. Er wirkte ungerührt, als wären ihm die Konsequenzen nicht klar, die sich aus der Anwesenheit dieses Schiffs ergaben. Oder, kam Satwa der Gedanke, verstand Vastrear? Erschütterte es den Vatrox deswegen nicht, weil er auf Dutzende von Leben zurückblickte, auf ebenso viele Misserfolge und Tode? Tode, von denen er wiederauferstanden war, um weiter für die FrequenzMonarchie zu kämpfen?
    Fünfzig Schlachtlichter eröffneten das Feuer auf das fremde Schiff. Im Funkenregen wurde die Kugel indirekt sichtbar.
    Bhustrin gab ihr die Antwort. »Strukturrisse!«, brüllte er. »Die Kugel ... «
    Er brach ab, als die vorderste Reihe der Schlachtlichter verging. Nicht in der Glut von Energiestrahlen, sondern als zerrissen unzählige Explosionen die Schiffe von innen heraus.
    Einen Augenblick später war von zehn Schlachtlichtern nicht mehr als ein Wirbel zerfetzter Trümmer geblieben.
    Satwa unterdrückte mit Mühe einen entsetzten Aufschrei. Ein einziges gegnerisches Schiff. Ein einziger Feuerschlag. Zehn Schlachtlichter vernichtet.
    Mit wem oder was hatten sie es zu tun?
    »Den Angriff fortführen!«, ordnete Vastrear an.
    »Aber diese Fremden sind uns überlegen!«, wandte Bhustrin ein.
    »Das mag sein. Aber es handelt sich um ein einziges Schiff - wir verfügen über Hunderte.« Ein wütendes Glänzen trat in Vastrears Augen. »Nimm Kontakt zu Sinnafoch auf. Sag dem Statthalter, er soll Unterstützung durch Sektorknospen anfordern.«
    »Welches Schiff des Verbands hat den fähigsten Piloten?«, fragte Vastrear.
    »Die GENJEAR«, antwortete Bhustrin ohne Zögern. Die Kriegsordonnanz musste sich mit der Wachflotte vertraut gemacht haben.
    »Gib mir den Kommandanten!«
    Ein neues Holo erschien. Es zeigte einen Darturka. Ein grobes Gesicht mit gefährlichem Gebiss, die Augen tief in den Höhlen, kaum zu erkennen. Es hätte Furcht in Satwa auslösen sollen, stattdessen empfand sie Mitleid. Das Schlimmste, was einem Darturka zustoßen konnte, war, die Aufmerksamkeit eines Vatrox auf sich zu ziehen.
    »Frequenzfolger Vastrear.«
    »Kommandant Chemrin ...« Vastrear las den Namen des Darturka von einem
    Datenholo ab, das für den Klonsoldaten nicht einsehbar war. »Dies sind meine Befehle ... «
    Vastrear sagte dem Darturka, was er von ihm erwartete, und trennte die Verbindung.
    Der Verband verfolgte weiter die geheimnisvolle Kugel.
    Dann befahl Vastrear den zweiten Angriff.
    Über vierzig Schlachtlichter beschleunigten, rasten der Kugel wie eine geschlossene Wand entgegen. Ihre Feuerkraft hätte mühelos ausgereicht, ganze Planeten auszulöschen.
    Ihr Gegner war eine Kugel, die nur in Teilen dem Standarduniversum anzugehören schien,

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