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2586 - Die Sektorknospe

2586 - Die Sektorknospe

Titel: 2586 - Die Sektorknospe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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eingewickelt, der Leichnam Vhasincs, den Auet auf der Brust fixiert.
    Die beiden Suicpathu bückten sich, schnitten die Folie auf und untersuchten den Wachtmeister, ohne ein Wort mit Tataoparan zu wechseln.
    Der Steuermann sah der Untersuchung eine Weile zu, dann bemerkte er: »Wachtmeister Vhasinc ist im Kampf gefallen.«
    Die beiden Suicpathu reagierten nicht.
    Maat Phucod löste den Auet von der Folie, richtete sich auf und manipulierte etwas an dem Stab. Eine Klappe öffnete sich; Phucod hob den Auet ans Gesicht, fuhr seine violette Zunge aus und leckte an der Klappe entlang. Er grummelte etwas, worauf der andere Suicpathu nicht reagierte. Dann riss er einen Kristall heraus und ließ den Auet achtlos zu Boden fallen. Der Stab rollte von Vhasincs Brust über den Steg hinaus, fiel ins Wasser und versank.
    Tataoparan sagte: »Ich erneuere unser Angebot, jederzeit einen Abgesandten der Admiralität an Bord des Derivats und mit auf eine unserer Missionen zu nehmen.«
    Phucod aktivierte den eigenen Auet. Das Blatt eines Vibratorskalpells irrlichterte über Vhasincs Stirn. Phucod führte mit anscheinend geübter Hand einige Schnitte aus, löste die Schädeldecke ab und nahm Vhasincs Gehirn heraus.
    Der andere nahm den Tornister vom Rücken, öffnete ihn und entnahm ihm einen Krug, hob dessen Deckel an, der sich mit einem leisen Schmatzen löste, und hielt Phucod das geöffnete Gefäß hin.
    Phucod legte das Gehirn hinein.
    Dann öffnete Phucod dem toten Wachtmeister die Brust, spießte einige innere Organe auf, hob sie heraus und deponierte sie ebenfalls in der Kanope.
    »Wir eröffnen ein neues Zeitalter«, sagte Tataoparan. »Wir werden durch die Tryortan-Schlünde reisen.«
    Es klang, als verlöre er in dem Moment, in dem er es sagte, allen Glauben daran.
    »Ich bin sogar dazu ermächtigt, die Admiralität zur Sternenmatrix von TZA'HANATH einzuladen, falls sie das als eine vertrauensbildende Maßnahme wünscht.«
    Zum ersten Mal schien Phucod dem Anthurianer zuzuhören. Der Maat schaute ihm in eines seiner Augen.
    Aber dann gab er nur seinem Begleiter ein Zeichen. Der schloss mit dem Deckel die Kanope. Phucod desaktivierte seinen Auet. Die beiden Suicpathu wandten sich grußlos vom Bassin ab und verließen den Anthurianer. Die ausgenommenen Überreste des Wachtmeisters ließen sie achtlos zurück.
    *
    Dann wieder sprunghaft vorgetragene, wie ausgewaschene Erinnerungen. Rhodan sah sich außerstande, abzuschätzen, wie viel Zeit bis zur nächsten klaren Erinnerung verstrichen war.
    Immerhin war die Anmutung anders als bei der Begegnung mit der Delegation der Admiralität. Tataoparan trieb aufrecht im Wasser des Ozeans von Utra Benedesh. Eine ganze Schule von Khoyu umspielte ihn. Einige Jung-Khoyu schossen immer wieder aus dem schäumenden Wasser hoch und klatschten juchzend zurück. Drei oder vier Altvordere patrouillierten in einiger Entfernung, zogen ihre Bahnen und hielten nach räuberischen Chengaduren Ausschau, die aus den tiefen Wolken hervorstoßen und ihre Schwertschnäbel in die Jung-Khoyu stechen könnten.
    Hin und wieder griff Tataoparan mit seinen telekinetischen Kräften zu und hielt die jungen Springer länger in der Luft als nach der einfachen Ballistik möglich.
    »Zauber, Zauber!«, rief Ghanny. »Onkel Tato zaubert wieder.«
    »Tut er nicht«, sagte Echom. Sie keckerte. »Es sind nur Tricks. Du bist bloß zu dumm, seine Tricks zu durchschauen.«
    Ghanny platschte mit einer Fontäne ins Wasser zurück.
    »Lasst, lasst Onkel Tato in Ruhe«, grummelte Tovyo, die tief unter der Gruppe ihre Kreise zog und nach Panzerkrill Ausschau hielt.
    »Danke!«, sagte Tataoparan in der einfachen Sprache der Khoyu. »Ich brauche keine Ruhe. Ich habe alles, was ich brauche. Ich werde mich gern an die Zeit mit deinen Kindern erinnern.«
    »Erinnern!«, rief Echom und war mit ein, zwei eleganten Windungen ihres blassblauen Schlangenleibes bei ihm. Ihr elektrisches Auge betrachtete ihn nachdenklich. »Du willst fort, Onkel Tato?«
    »Ja«, sagte Tataoparan. »Ich gehe wieder auf Reisen. Bald schon.«
    »Warum?«, fragte Ghanny. Er schlängelte sacht über die Stirn des Anthurianers. »Gefällt es dir nicht bei uns?«
    »Es gefällt mir sehr«, sagte Tataoparan. »Aber ich bin hier nicht zu Haus.«
    »Er denkt an das Andermeer, von dem er erzählt hat«, sagte Ghanny altklug.
    Seine Schwester schaute den Anthurianer immer noch an: »Du willst zurück in dein Andermeer? Warum?«
    Tataoparan überlegte, ob er sie belügen

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