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2588 - Aufmarsch der Titanen

2588 - Aufmarsch der Titanen

Titel: 2588 - Aufmarsch der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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stimmte, die Automaten lieferten keine Fehlermeldungen. Er suchte nach Hinweisen auf eine bevorstehende Evakuierung. Es gab keine.
    »Also doch ein Einzeltäter ...« Sicher war er sich ganz und gar nicht.
    Die Kriegsordonnanz setzte ihren Weg fort. Die Geburtsstationen blieben hinter ihr zurück und machten den Maschinensektionen Platz, die das Zentrum von Hibernation-8 steuerten.
    Eine knappe Viertelstunde später stellte Storgell die Scheibe ab. Die letzte Wegstrecke bis zum Mentaldom legte er zu Fuß zurück.
    Der Frequenzfolger wartete schon an dem kleinen Tor, das den Eingang zur Schleusenkammer bildete. Fyeran ging unruhig auf und ab. Er stockte mitten im Schritt, als er ihn sah.
    »Wir haben nicht viel Zeit«, sagte der Vatrox.
    »Du hast auf mich gewartet, Herr?«
    »Wir gehen gemeinsam hinein, ja.«
    Storgell wartete auf eine Erklärung, aber stattdessen trat der Frequenzfolger an die Sensormulde und legte die Handfläche hinein.
    »Frequenzfolger Fyeran ist identifiziert«, meldete sich der Automat mit blecherner Stimme. »Das Tor wird geöffnet.«
    Das Tor glitt zur Seite und ließ sie ein. Als es sich wieder schloss, flammte rotes Licht auf.
    »Ich brauche einen Zeugen«, fuhr Fyeran fort. »Für den Fall, dass man mir nicht glaubt.«
    »Einverstanden.« Fyeran meinte zweifellos Sinnafoch, den Statthalter in Anthuresta. Ob eine Kriegsordonnanz als Zeuge etwas nützte, da war sich Storgell nicht sicher. Nicht in diesem Fall. Allein schon die Tatsache, dass Frequenzfolger Fyeran den Mentaldom betrat und Kontakt zu VATROX-DAAG suchte, zeugte von Misstrauen gegenüber Sinnafoch und würde diesem nicht gefallen.
    »Über die Transferkamine treffen mit den Darturka und Okrivar Gerüchte ein«, sagte Storgell. »Zum Beispiel, dass Sinnafoch keine Kriegsordonnanz hat, sondern ein tierähnliches Wesen mit acht Beinen.«
    »Ich habe davon gehört und denke darüber nach, warum man ihm keine neue Ordonnanz zur Seite gestellt hat.«
    Die beiden Flügel des inneren Tores öffneten sich. Ein heftiger Luftzug entstand. Er zerrte an Storgell, versuchte ihn von den Beinen zu reißen und - schaffte es. Die Kriegsordonnanz klammerte sich an den Gürtel des Frequenzfolgers, der unter dem Ansturm ebenfalls schwankte.
    Fyeran hatte Mühe, sein Gleichgewicht zu halten.
    »Du schaffst das«, gurgelte Storgell. »Halte durch!«
    Der Frequenzfolger knurrte etwas, das er nicht verstand. Die beiden Flügel der Schleuse schlossen sich, das rote Licht erlosch. Um sie war es jetzt vollständig dunkel.
    »Sie sind hier!«, flüsterte Fyeran ihm zu. »Ich kann sie wahrnehmen. Schemen von Vatrox erkenne ich, mit Augen wie Sonnenglühen. Es ist heiß hier. Ich glaube, ich verbrenne!«
    »In die Schleuse, schnell!«, wollte Storgell rufen. Seine Stimme versagte. Riesige Fratzen tauchten vor ihm auf. Sie bleckten Reißzähne, öffneten ihren Rachen, um ihn zu verschlingen. Er stieß und trat, damit sie verschwinden sollten.
    Fyeran wimmerte leise. Der Frequenzfolger bewegte sich hektisch. Storgell klammerte sich noch fester an, um den Kontakt nicht zu verließen. In seinem Bewusstsein manifestierten sich Albträume, wie er selbst sie nie hätte ersinnen können. Winzige Finger zerrten an seinen Gedanken, versuchten sein Bewusstsein in kleine Fetzen zu reißen, um diese gierig aufzusaugen. Andere machten sich über seine Gliedmaßen her, rissen ihm Finger und Zehen aus. Es tat nicht einmal weh.
    »VATROX-DAAG«, hörte er Fyeran rufen. »Zeige dich!«
    Undeutlich nahm Storgell wahr, dass der Frequenzfolger sich bewegte. Er schwankte wie bei hohem Seegang - Storgell wunderte sich sofort, woher er diesen Vergleich kannte. In seiner Erinnerung fand sich nichts, dass er jemals über ein Meer oder einen See gefahren war.
    Ein Stampfen von Schritten, ein leises Zischen - jemand riss den schweren Vorhang zur Seite, der sich auf sein Bewusstsein gelegt hatte. Storgell sah die Schleuse und spürte die Knochen des Vatrox, der ihn an sich gepresst hielt. Fyeran stellte ihn sacht auf den Boden.
    Das äußere Tor öffnete sich. Die Kriegsordonnanz blinzelte in das Licht des Korridors.
    »Sie sind da, aber es sind wenige«, sagte der Frequenzfolger. »Sie irren umher, versuchen sich an jedem festzuklammern, der sie aufsucht. Sie haben Angst, wahnsinnig zu werden.«
    Wahnsinnig ... Storgell huschte zur gegenüberliegenden Seite der Schleuse. An dieser Position musste er seinen Kopf nicht so sehr verrenken, wenn er Fyeran ansehen wollte.
    »Ich erkenne

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