2588 - Aufmarsch der Titanen
einen Zusammenhang zwischen dem Zustand der Bewusstseine und dem der Geburtshelfer. Kann es sein, dass die Panik des Vamu die Referroren beeinflusst?«
Fyeran ging nicht darauf ein. »Viel schlimmer ist, dass VATROX-DAAG nicht gegenwärtig ist. Die Nebelballung fehlt. Er hat keinen einzigen Teil von sich zurückgelassen. Der Kampf gegen VATROX-VAMU fordert sein gesamtes Potenzial.«
Das Vamu weniger Vatrox, das jetzt im Mentaldom hing und um den Verstand kämpfte, zeigte in letzter Konsequenz auf, wie groß die Gefahr für die Frequenz-Monarchie und das Volk der Vatrox tatsächlich war. Der Nebel im Dom bildete das übergeordnete Leuchtfeuer, das dem Vamu Verstorbener den Weg nach Hause wies. Fehlte es, irrte das Vamu umher und verlor sich im schlimmsten Fall in den Weiten des Hyperraums.
»Was für Hibernation-8 gilt, gilt ebenso für Hibernation-7«, sagte Fyeran und setzte sich in Bewegung. So schnell seine dürren Beine ihn trugen, marschierte er den Korridor entlang zur Transportscheibe.
»Weiter!«, trieb Storgell ihn an. »Du bist noch nicht fertig!« Er umkreiste den Frequenzfolger, musterte ihn von oben bis unten, prüfte den Anzug auf Sitz und Unversehrtheit.
»Wir müssen Hibernation-7 vor den Referroren warnen«, sagte Fyeran.
»Ich werde das veranlassen, Frequenzfolger. Selbst wenn sie von selbst darauf gekommen sind, kann ein Hinweis nicht schaden.«
Der Gedanke an die Evakuierung der Klone ließ ihn nicht los. Wenn es nach ihm selbst gegangen wäre, hätte er die 387 Millionen Vatrox evakuiert, die in Hibernation-8 lebten. Die Vatrox jedoch dachten in anderen Bahnen. Sterben bereitete ihnen kein Kopfzerbrechen. Das war für sie fast dasselbe wie Schlafen. Aber die Klone oder gar die Genproben verlieren und nach dem Tod nicht wiedergeboren werden, das hielten sie nicht aus.
Sein nächster Gedankenschritt befasste sich mit dem logistischen Problem der Evakuierung. Schlachtlichter standen keine zur Verfügung, um Abermillionen Klone in Sicherheit zu bringen. Wie aber dann?
Es blieben nur die Transferkamine.
»Natürlich!«, sagte Storgell. »ESH-DIM-3. Das ist Sinnafochs Plan!«
*
Der Anblick eines Schlachtlichts hob jedes Mal die Stimmung der Kriegsordonnanz. Mitten im Außenhangar ragte der riesige Kristall auf, ein gigantischer Rubin, geschaffen aus aufgeladener Formenergie. Die Dreiecke und Trapeze der Außenfläche schimmerten in dunklem, gedecktem Rot, ein Augenschmaus für jede Kriegsordonnanz. Die umlaufende Äquatornut war von gleißend rotem Licht erfüllt, das unaufhörlich waberte und an planetares Magma erinnerte.
»Die JORAR«, sagte Fyeran andächtig. »Sie ist eines Frequenzfolgers würdig.«
Es handelte sich um ein DC-Schlachtlicht von 1650 Metern Durchmesser und 820 Metern Dicke - ein Mittelklasseschiff zwischen der DF- und der DZ- Klasse. Als dem Kommandanten über das gesamte Flottenkontingent hätte ihm ein Schiff der DZ-Klasse gut zu Gesicht gestanden oder ein DQ- Schlachtturm, in dem sich alle drei Modelle zu einem gewaltigen Kampfpotenzial vereinigten. Aber Sinnafoch wusste mit Sicherheit besser als Fyeran, welche die optimale Lösung war.
Storgell gab dem obersten Vatrox von Anthuresta in Gedanken recht. Bei der Verteidigung der Hibernationswelten kam es in erster Linie auf Wendigkeit und Schnelligkeit an, gepaart mit der Schlagkraft der Waffen. In der Vergangenheit hatte sie ausgereicht, um die Herrschaft der Frequenz-Monarchie für die Dauer jeder Hyperdepression zu sichern.
Dieses Mal war es anders, sowohl in Anthuresta als auch in Hathorjan, der zweiten Hibernationsgalaxis. Fast schien es, als habe das Universum in der Zeit zwischen der Dritten und Vierten Hyperdepression eine Art Evolutionssprung vollzogen.
Viele der Polyport-Stationen waren beschädigt, zerstört oder vorzeitig im Standarduniversum materialisiert gewesen, als die Vatrox erwachten. Und zu allem Überfluss war auch noch das PARALOX-ARSENAL verschwunden.
Viele tausend Schlachtlichter kümmerten sich darum, Schiffe, die dem Forschungszentrum und den beiden Hibernationswelten fehlten.
Sinnafoch wollte dieses Wettrennen um die Zeit gegen die Galaktiker aus der Milchstraße und ihre Verbündeten aus Hathorjan gewinnen. So viel wusste man in Hibernation-8 inzwischen. Es wurde knapp.
Auch VATROX-VAMU suchte offenbar das PARALOX-ARSENAL.
Storgell hoffte, dass dieser Umstand ihnen half und die Jaranoc sich mit einem Angriff auf die Hibernationswelten Zeit ließen.
In der geöffneten Bodenschleuse
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