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2588 - Aufmarsch der Titanen

2588 - Aufmarsch der Titanen

Titel: 2588 - Aufmarsch der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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kehrte er nach vierzig Schritten wieder um - lautlos -, bis er den Durchgang vor sich hatte. Die beiden Frequenzfolger standen noch immer in der Halle, die sie als Kampfarena nutzten.
    »Geben wir uns keinen Illusionen hin«, hörte Craganaxi Ellonit sagen. »VATROX-VAMU ist da. Er ist in der Nähe. Wir konnten unsere Existenz nicht mehr vor ihm geheim halten.« »Vieles passt nicht mehr«, stimmte Fyeran zu. »Seit die Hibernation diesmal endete, läuft unser Leben in eine andere Richtung.«
    »Hathorjan und die dortigen Hibernationswelten verloren, Polyport-Höfe und selbst Distribut-Depots verloren, dazu wichtige Handelssterne.« Ellonit strich sich über die schmutzig grüne Uniformjacke. »Jeder Kampf, den wir führen, gleicht einem Rückzugsgefecht.«
    »Jeder ist ein Rückzugsgefecht!«
    Die beiden Frequenzfolger sahen einander in die Augen. »Wir kämpfen und werden siegen!«, sagten sie wie aus einem Mund.
    Dann senkten sie gleichzeitig den Blick.
    »Wir werden einzelne Schlachten gewinnen, aber nicht diesen Krieg«, flüsterte Ellonit. »Sie werden die Entscheidung unter sich ausmachen.«
    »VATROX-DAAG wird siegen!«
    »Deine Stimme zittert, Fyeran!«
    »Meine letzte Wiedergeburt liegt lange zurück. Ich erinnere mich an die dritte Hyperdepression ... « Er schien noch etwas sagen zu wollen, ließ es dann jedoch bleiben.
    Craganaxi entging nichts, kein Zucken, kein Luftholen, keine Veränderung in den Gesichtern. Das Flattern der Haut an den Atemöffnungen erzeugte ein Knattern wie von kleinen Segeln in stürmischem Wind. Die Augen der Vatrox flackerten. Fyeran wandte blitzschnell den Kopf zur Seite, als rechne er mit einem Angriff aus dem Halbdunkel zwischen den hoch aufragenden Metallsäulen.
    Die beiden Frequenzfolger standen unter höchster Anspannung, und es lag nicht am Trainingskampf, den sie gegen ihren Willen unterbrochen hatten.
    »Wir werden unser Leben für VATROX-DAAG geben«, sagte Ellonit nach einer Weile. Er ächzte. »Es ist das Letzte, was wir tun können.«
    »Das Letzte, was wir tun können.« Fyeran klammerte sich an die Worte seines Gegenübers.
    Craganaxi begriff, was mit den beiden los war. Er kehrte auf die Empore zurück.
    »Warum könnt ihr nicht einfach kämpfen und sterben, wie wir Kriegsordonnanzen das tun?«, fragte er laut.
    *
    Die Gegner waren Jaranoc, das Hilfsvolk von VATROX-VAMU. Die Zahl der Kegelstumpfraumer in Anthuresta lag inzwischen bei über 50.000 Einheiten. Aus welcher Gegend des Universums sie kamen, wusste niemand. Die restlichen Völker der Ringgalaxis interessierten sie wenig. Sie kämpften gegen die Frequenz-Monarchie, weil der Erzfeind VATROX-VAMU es ihnen befahl.
    Nach Jahrmillionen spielte es keine Rolle mehr, was letztlich zur Auseinandersetzung zwischen den Geisteswesen geführt hatte. Kein Vatrox wusste, was genau das Kind bewogen hatte, sich gegen seine Erzeuger VATROX-CUUR, VATROX-DAAG und VATROX-VAMU zu stellen und sie zu bekämpfen. Das Kind besiegte VATROX-VAMU und übernahm seinen Namen.
    Niemand wusste es, auch die beiden Frequenzfolger nicht. Beide waren erst in Anthuresta geboren worden. Und in den Speichern von Hibernation-8 fand sich kein Hinweis.
    Stumm sahen sie Craganaxi entgegen, der sich mit einem Satz über die Brüstung schwang und zu ihnen heruntersegelte.
    »Sag etwas!«, empfing ihn Ellonit, als er gelandet war und stillstand. »Gib mir einen Rat!«
    Craganaxi schüttelte sich. Das Kettenhemd kreischte und schimpfte. Die beiden Frequenzfolger wichen vor der Kriegsordonnanz zurück.
    »Ihr habt Angst!«
    Fyeran wies diese Behauptung mit ausgestreckten Armen von sich. »Angst? Pah!«
    Craganaxi sah Ellonit von unten herauf an. »Du fürchtest dich vor VATROX-VAMU! Du hältst ihn für stärker als VATROX-DAAG!«
    Unter anderen Umständen hätte eine solche Feststellung ohne Weiteres zur Liquidierung der Kriegsordonnanz führen können. Nicht so bei Craganaxi. Er pflegte eine intensivere, offenere Kommunikation mit Ellonit, als es zwischen Frequenzfolgern und Kriegsordonnanzen üblich war.
    Und Ellonit hatte ihm noch nie etwas verschwiegen. Nun aber rang der Vatrox mit sich. »Nein«, sagte er schließlich. »Es ist nicht so, wie du denkst.«
    »Wie denn?«
    »Die fremden Flotten werden kommen, denen wir die Niederlage in Hathorjan zu verdanken haben. Dann kämpfen wir an zwei Fronten.«
    »VATROX-DAAG wird das berücksichtigen und nicht warten, bis es so weit ist.«
    Fyeran fixierte ihn. »Es ist ungewöhnlich, dass eine

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