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2589 - Tod der Frequenzfolger

2589 - Tod der Frequenzfolger

Titel: 2589 - Tod der Frequenzfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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mehr vorhanden war. Die beiden körperlosen Kontrahenten waren in ihrem Kampf zudem an keine Zeit und keinen Raum gebunden. Sie konnten noch in tausend Jahren an der Stelle wallen und einen Sieger suchen. Auch in 10.000 Jahren. In Jahrmillionen.
    Ohne die Hilfsvölker als ausführende Organe konnte das eine Entscheidung für die Ewigkeit werden.
    VATROX-VAMU und den Jaranoc traute Storgell den Sieg eigentlich nicht zu. VATROX-DAAG hingegen wusste das Potenzial der Frequenz-Monarchie hinter sich. Völker, Flotten, Transportsysteme, Handelswege.
    Und VATROX-DAAG besaß Waffen, mit denen ein Gegner nicht rechnete. Storgell wunderte sich, warum sie noch immer nicht eingesetzt wurden.
    Hastig wechselte er in Gedanken das Thema und befasste sich mit den Polyport-Höfen und den Verbindungen nach Hathorjan.
    Solche Dinge waren für VATROX-VAMU interessant, aber nicht kampfentscheidend. Wieder legte sich ein ungeheurer Druck auf sein Bewusstsein, aber während es drückte, entdeckte Storgell auf der Ortung etwas, das ihn übergangslos aus seiner Abwehrlethargie riss.
    VATROX-DAAG reagierte endlich. Es geschah genau das, was bei Hibernation-7 nicht geschehen war.
    Der Herrscher ließ die ganz großen Geschütze anrollen.

7.
     
    Der Okrill erwachte so schnell aus seiner Starre, dass Sinnafoch erneut zusammenzuckte.
    Nein, ich habe keine Angst vor dir, dachte er. Es ist die Ungewissheit, die mich nervös macht.
    Philip schnupperte in seine Richtung, als müsse er sich vergewissern, dass er es tatsächlich mit dem Vatrox zu tun hatte. So schnell seine acht Beine es zuließen, richtete er sich auf.
    »Bring die beiden Brandblumen in Position!«, sagte er.
    »Wie du wünschst!«
    Sinnafoch trat an die Konsole des Oberbefehlshabers und setzte den doppelten Hyperbrand-Atem in Marsch. Die zwei Feueraugen hielten auf den Schemen zu.
    Gespannt wartete der Frequenzfolger darauf, was geschehen würde. Unterschieden die Brandblumen zwischen den Anteilen der beiden Wesen? Oder klammerte sich VATROX-DAAG absichtlich an den anderen, damit dieser nicht die Flucht ergriff?
    Für Sinnafoch fügten sich plötzlich ein paar Puzzlesteinchen zusammen. Er fand Erklärungen für das merkwürdige Verhalten VATROX-DAAGS, wo er sie nie zu finden gehofft hätte: War jener bereit, sich selbst zu opfern, um den verhassten Feind aus dem Weg zu räumen?
    Nutznießer: die Vasallenvölker, die Körper tragenden Helfer aus allen Galaxien der Frequenz-Monarchie und der Jaranoc.
    Der Frequenzfolger gab ein Schnauben von sich. Es wäre zu schön gewesen. Aber zwei, die sich über Jahrmillionen bekriegt hatten, vereinten sich jetzt in trauter Zweisamkeit?
    Sinnafoch ahnte den Pferdefuß, wollte aber erst sichergehen, bevor er sich festlegte und äußerte. Die Selbstlosigkeit von VATROX-DAAG war es, die ihn misstrauisch machte. Ein Wesen, das sich ihm und anderen gegenüber so kompromisslos und rücksichtslos zeigte, mutierte zum Wohltäter aller Spezies in Anthuresta?
    Irgendwie schien der Okrill etwas zu riechen, was sein Körper verströmte. Er schnüffelte in seine Richtung. Anschließend schlich er wie ein hungriger Jäger ein paarmal um ihn herum, ehe er vor ihm Aufstellung nahm.
    »Deine Aufgabe hier ist beendet. Du kehrst sofort nach ESHDIM-3 zurück!«
    Sinnafoch nahm es kommentarlos zur Kenntnis. Während er zu seinem Terminal zurückkehrte, fragte er sich, ob er richtig gehört hatte. Zum Polyport-Hof zurückkehren?
    VATROX-DAAG hatte ihn nur hierher geschickt, damit er die beiden Brandblumen in Marsch setzte?
    Mühsam hielt der Frequenzfolger an sich und verzichtete auf eine Nachfrage beim Okrill.
    Die Antwort, das wusste er, konnten nur Schmerzen sein, fürchterliche Schmerzen.

8.
     
    »Die Jaranoc kennen die Bedeutung der Brandblumen«, sagte Storgell.
    Längst hielt es ihn nicht mehr in seinem Sessel. Aufgeregt marschierte er zwischen dem Sitzmöbel und Fyeran hin und her.
    Die Auswirkungen zeigten sich in der Holokugel. Die Kegelstumpfraumer wichen zurück. Sie verließen ihre Positionen unmittelbar um den Irrläufer und sammelten sich abseits des derzeitigen Frontverlaufs. Die JORAR ortete jede Menge Funkverkehr zwischen den Schiffen.
    »Sie beratschlagen, wie sie sich verhalten sollen«, vermutete der Frequenzfolger. »Wir nutzen die Gunst der Stunde, setzen nach und greifen an.«
    Die ersten Verbände Schlachtlichter folgten den Kegeln. Sektorknospen verließen ihre sicheren Positionen außerhalb des Kordons und schwenkten auf Angriffskurs

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