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2592 - Im Zeitspeer

2592 - Im Zeitspeer

Titel: 2592 - Im Zeitspeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Alternative, solltest du mir meinen ... Wunsch nicht erfüllen wollen.«
    »Ich befürchte, der Waboff meint es ernst, Herr!«, mischte sich Worzz in das Gespräch ein. »Er kommt aus dem Außerhalb.«
    »Niemand kommt aus dem Außerhalb!«
    »Ich schon. Und ich werde meinen Weg dorthin wieder aufnehmen, sobald ich bekommen habe, was ich möchte.«
    »Eine Audienz bei der Allerheiligsten?« Wieder lachte Divijut.
    »Ich biete der Gebeinemutter meine Dienste an«, sagte Julian Tifflor schweren Gewissens. »Ich werde dafür sorgen, dass ihre Truppen das Schiff ... das Relikt erobern und es auch halten können.«
    »Ach ja? Dein Größenwahn amüsiert mich.«
    »Ich bin mit allen Strategien der Kriegsführung vertraut. Ich könnte eure Kämpfer binnen Kurzem zu einem schlagkräftigen Haufen ausbilden und euch zeigen, was ihr unternehmen müsst, um euch die Leute des Unerbittlichen Schlachtwürgers vom Leibe zu halten.«
    Divijut richtete sich auf. Er war gut und gern 2,20 Meter groß. Mächtige Muskeln zeichneten sich unter dem Stoff seines Oberteils ab. »Und das alles würdest du einzig und allein aus Zuneigung zur Heiligen Gebeinemutter tun. Nicht wahr?«
    »Nein. Ich verlange meinen Lohn. Einen heiligen Gegenstand, der im Relikt verborgen ist.«
    »Du bist ein ehrlicher Mann. Allerdings ein dummer, ehrlicher Mann.«
    »Ich habe leider nicht viel Zeit. Also wähle den direktesten Weg.«
    »Und wie willst du das anstellen?«
    »Ich überzeuge dich und meinetwegen weitere Günstlinge der Gebeinemutter von meinen Begabungen.«
    Blitzschnell stürzte er auf Divijut zu, kugelte ihm mit einer Drehbewegung einen Arm aus, hieb ihm vor die Brust, sodass ihm die Luft wegblieb, und fegte ihn mit einem Dagor-Tritt von den Beinen. Der Hüne fiel zu Boden, hilflos, immer noch ahnungslos, was für ein schrecklicher Gegner da über ihn gekommen war.
    »Worzz findet, dass ich sehr schlagkräftige Argumente parat hätte«, sagte Tiff. »Was hast du für eine Meinung zu diesem Thema, Divijut?«
    *
    Es bedurfte nicht viel mehr Überzeugungsarbeit, um den Interpretor für sich einzunehmen. Er war trotz seiner übertrieben promiskuitiven Neigungen ein vernünftiger und bodenständiger Mann aus dem Volk der Ganuasa.
    Divijut war sehr wohl klar, dass im Kampf um die Vorherrschaft über das Relikt seit Urzeiten eine Pattsituation bestand. Und er war machtgierig genug, seine Chance zu erkennen.
    »Es gibt Grabenkämpfe in der hiesigen Aristokratie«, sagte er offen zu Tifflor. »Ich wäre sehr daran interessiert, meinen werten Kollegen gegenüber einen Vorsprung herauszuholen. Falls ich dank deiner Hilfe das Relikt erobern könnte, wäre mir die Liebe des gemeinen Volkes für alle Zeiten sicher. Ich wäre unantastbar.«
    Er schenkte dem Terraner ein Glas klaren Wassers ein. Nachdem sein Gegenüber Flüssigkeit aus derselben Karaffe zu sich genommen hatte, trank Tiff.
    Die ersten Schlucke seit Jahrmillionen ... Es schmeckte unbeschreiblich gut.
    »Und die Gebeinemutter?«, fragte er. »Sie wird deine Machtansprüche kaum gutheißen.«
    Divijut verschluckte sich. Er prustete Wasser weit über den Boden des mittlerweile von Konkubinen und Offizieren geleerten Zeltes.
    »Du weißt es wirklich nicht?«, fragte er belustigt, nachdem er sich wieder beruhigt hatte.
    »Was sollte ich wissen?«
    »Oh, du Ahnungsloser ...« Divijut stand auf, ächzte und hielt sich die Brust. »Besuchen wir sie und unterhalten uns mit ihr.«
    »Einfach so?«, fragte Tiff misstrauisch.
    »Einfach so.«
    *
    Sie verließen das Zelt. Worzz trippelte im stolzen Dreischritt hinterdrein. Er ließ jedermann, gefragt oder ungefragt, wissen, dass er den Mann von außerhalb gefunden und mit Divijut bekannt gemacht hätte.
    Nach wenigen Minuten und ungehindert von den Wächtern, erreichten sie den Baldachin der Heiligen Gebeinemutter.
    Worzz blieb hinter ihnen zurück. Sein Mut hatte also Grenzen.
    Im Inneren des Verschlags roch es streng. Tiff meinte, heiseres Rascheln und Stöhnen zu hören.
    »Es dauert eine Weile, bis man sich an die Dunkelheit gewöhnt hat. Und an den Geruch ...« Divijut trat näher.
    Julian Tifflor folgte ihm. An der Rückseite, an einen Felsbrocken gelehnt, lag eine monströse Frauengestalt mit dem Körperbau eines überdimensionierten Twonosers.
    Die Frau war tot, der Leib mumifiziert.
    »Das einzig Geheimnisvolle an ihr ist, dass ihr Leib noch immer nicht verwest ist«, sagte der Interpretor. »Und das seit unzähligen Generationen. Man sagt, dass sie

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