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2593 - Das Paralox-Arsenal

2593 - Das Paralox-Arsenal

Titel: 2593 - Das Paralox-Arsenal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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seiner Suggestivkraft würde er ihn ganz einfach zwingen, das Jahrmillionenwerk zu

vollenden. Tiffs Mentalstabiliserung war ihm nicht gewachsen, ein Hypno-Block im Handumdrehen

installiert.
    *
    Mit dem passenden Perianth-Schlüssel aus Julian Tifflors Rucksack zapfte Banlaroguel die

Nullfeldblase seines Zeitkorns an.
    Psi-Materie, gezügelt und gelenkt von den Parakräften des Anthurianers, strömte auf sie beide

ein und lud sie augenblicklich auf. Unermessliche blitzweiße Hitze durchpulste Tiff.
    Zugleich setzte ein schwaches, sehr lange nicht mehr verspürtes Pochen ein. Der

Zellaktivatorchip unterhalb des linken Schlüsselbeins hatte seine Tätigkeit wieder

aufgenommen.
    Ein fürchterlicher Druck hätte von Tiff abfallen sollen. Er war gerettet, die permanente,

Jahrmillionen währende Todesdrohung gebannt! Jedoch vermochte er sich dessen nicht zu erfreuen;

nicht unter diesen Umständen.
    Einst, vor einer Zeitspanne, die kein Menschengehirn sich wirklich vorstellen konnte, war er

Ersatzmann gewesen, Perry Rhodans Double und Stellvertreter. Dann war er losgeschickt worden als

Knecht im Auftrag Duleymons, der Monarchin der Vatrox-Enklave im ersten Zeitkorn.
    Und nun ... diente er dem Anthurianer Banlaroguel als Marionette. Um einen Plan auszuführen,

der an Hybris vergeblich seinesgleichen suchte.
    Tiffs Umgebung verblasste. Das Walwesen schleuderte ihn zurück durch Raum und Zeit. Da ihn

Banlaroguel, gestärkt durch die Psi-Materie, nun sogar über diese Distanz fernsteuern konnte,

musste der Anthurianer sich und seinen voluminösen Leib nicht auch selbst versetzen.
    *
    Nach der Ankunft blieb Tifflors Wahrnehmung getrübt. Als drücke ihm das paranormale Potenzial,

das ihm gegen seinen Willen eingeimpft worden war, die Augäpfel gleichermaßen nach innen und

außen, sah er nur verschwommen, fehlfarben, verzerrt.
    Schleierhaft erkannte er die Tunnelmündung und die davor postierten Darturka. Etwas in ihm

dachte »Klick!«, worauf die Klonsoldaten umfielen gleich steinernen Götzen. Er hoffte, dass sie

nur betäubt waren.
    Wie in Trance erklomm Tiff die verwitterten Stiegen, die zur Großen Barrikade führten.

Gnomenhafte Gestalten umtanzten ihn, nachdem er mit einem beiläufigen Wink das Tor aufgesprengt

hatte.
    »Er ist zurück!«, jubelten zwei von ihnen, deren Namen wohl Krepsh und Velrit lauteten. »Der

Zukünftige hat heimgefunden aus der Vergangenheit. O Wunder, o Glorie! Lass dich geleiten zu

Duleymon der Siebenundsechzigsten. Sie wird entzückt sein.«
    »Das bezweifle ich«, lallte Tifflor.
    *
    Er ging und ging, verhielt auch vor dem SynThron nicht seinen Schritt, sondern ging weiter,

leichtfüßig und unaufhaltsam wie ein glutheißer Sturmwind.
    Aus verborgenen, jählings ausfahrenden Geschützen in der Wand wurde auf ihn gefeuert. Die Luft

brannte, knatterte, zischte. Tiff wischte Kugeln und Strahlenbündel hinweg.
    Aufgepumpt mit Psi-Materie, unzerstörbar aus seiner Mitte heraus glühend, legte er, in seinen

Bewegungen beschleunigt, die Hände um Duleymons Hals, ehe sie auch nur ein Fingerglied gerührt

hatte.
    »Du hast etwas in deinem Besitz, das mir noch fehlt«, sagte jemand mit Tiffs rauer Stimme.

»Gib es mir.«
    Eilends übergab ihm die Vatrox den zwanzigsten und letzten Perianth- Schlüssel. Er nahm ihn

entgegen, eine huldvolle Geste andeutend.
    »Sei bedankt«, sagte Banlaroguel triumphierend durch Julian Tifflors Mund.
    Er war am Ziel oder zumindest kurz davor. Seine Hände stellten den Rucksack ab und öffneten

ihn. Sie legten die Perianths, einen nach dem anderen, nebeneinander auf das Podest.
    Wie von selbst ordneten sich die kristallenen Blütenkelche. Kaum erkennbare Fugen glitten

ineinander, verbanden sich zu einer Traube von blendender, unübertrefflicher Perfektion.
    »So«, erschallte die Stimme seines Puppenspielers in Tiffs Kopf. »Jetzt tu, was noch

getan werden muss.«

10.
    Die Entscheidung
     
    Er spürte die Macht, die den vereinigten Artefakten innewohnte. Sie erlaubte ihm Zugriff auf

sämtliche Depots in den Nullfeldblasen.
    Mehr noch: Der gesamte Zeitspeer gehorchte, gehörte ihm, ihm und seinem Meister

Banlaroguel. Tiff fühlte die Macht körperlich; seine mittlerweile vollständig mit Diamantreif

überzogene Hautoberfläche kribbelte vor Energie.
    Er würde nie mehr der Alte sein. Nie mehr der »Reserve-Rhodan«. Keine Schranken, keine Wälle

würden ihm jemals wieder den Weg versperren.
    Er konnte sich

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