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2593 - Das Paralox-Arsenal

2593 - Das Paralox-Arsenal

Titel: 2593 - Das Paralox-Arsenal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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sofort gemeldet. Mir liegen auch keine verwertbaren

Ortungsdaten über Tifflors
    Verbleib vor. Nein, ich kann die Verbindung, die mir aufgezwungen wurde, aus eigener Kraft

nicht wiederherstellen.«
    »Trotzdem danke.«
    »Bitte.«
    Täuschte er sich, oder schaffte sie es sogar, ein einziges Wort süffisant klingen zu

lassen?
    Perry brachte durchaus Verständnis für MIKRU-JON auf. Sie beklagte sich zu recht darüber, dass

die Silberkugel sie nicht bloß verstärkte, sondern gewissermaßen, schlicht aufgrund der

überlegenen Technologie, dominierte: »Sie mischt sich in meine intimsten Abläufe ein!«
    Armes, eigenwilliges Schiff ... Er ließ seinen Blick über die Mutanten schweifen. Lucrezia

DeHall, Rence Ebion und Shanda Sarmotte, die drei jungen Stardust-Terraner, sowie das Konzept

Lloyd/ Tschubai, sie alle schüttelten langsam den Kopf. Ihre Hypersinne nahmen nichts von

Bedeutung wahr, hieß das.
    Etwas an der Art, wie Sarmotte linkisch hin und her tänzelte, brachte Perry dazu, nochmals

nachzufragen. »Ist dir vielleicht doch etwas aufgefallen, Shanda?«
    »Nein. Nichts ... Wichtiges.«
    »Erzähl es trotzdem.«
    Die junge Frau wirkte manchmal zögerlich und schwer von Begriff. Was nichts an ihrer

ausgewiesenen Parabegabung änderte.
    »Ramoz«, sagte sie leise. »Ich kann seine Gedanken nicht lesen, nur durch seine Augen sehen.

Aber wie er das gesagt hat, also gefaucht, ihr wisst schon, was wie >Himmelfahrtskommando<

klang, da hat er ... genau hierhin geschaut.« Sie deutete auf die Stelle, an der Tanio Ucuz

gestanden hatte, bevor er zum Nebelstreif wurde und schließlich ganz verschwand.
    »Ah ja. Danke auch dir!«
    *
    »Noch ist nichts verloren.« Lotho Keraete ließ sich in einen Sessel gleiten; wohl kaum, weil

er zu müde zum Stehen war, sondern um die Situation zu entkrampfen.
    »Beide sind erst wenige Minuten weg.«
    Reflexhaft blickte Perry auf sein Chronometer. Man schrieb den 10. Mai 1463 NGZ, kurz nach

19.15 Uhr.
    Der Mann aus Metall hatte recht. Aber wenn Perry etwas hasste wie die Pest, dann, die Hände in

den Schoß zu legen.
    Einstweilen ruhten alle Hoffnungen auf Tanio Ucuz. Der Oberstleutnant, Tifflors langjähriger

persönlicher Sicherheitsbeauftragter, hatte eine dünne Spur entdeckt.
    Von unbekannter energetischer Ausprägung, laut Tanios Angabe. Sehr eigen, und sehr

schwach.
    Ucuz war - unter anderem - Nullpoler. Er konnte Energie spüren: Kraftfelder, Strahlungen und

andere energetische Erscheinungen konventioneller wie übergeordneter Art, im lokalen wie auch

viele Millionen Kilometer entfernten Bereich.
    Basierend auf dieser Wahrnehmung vermochte er im zweiten Schritt ein hyperphysikalisches

Entstofflichungsfeld zu erstellen, seinen Körper aufzulösen und sich in Energieströme

»einzufädeln«. Er nutzte diese als Transportwege und rematerialisierte willentlich an einem

anderen Ort, ähnlich wie die Woolver- Zwillinge.
    Bloß aus Jux und Tollerei, hatte er hinzugefügt, würde er der fremdartigen, bedenklich dünnen

Spur nicht folgen. Er war keineswegs sicher, sich darin auf Dauer stabilisieren zu können, ganz

zu schweigen von einem Zweiten. Aber da es um Tifflor ging ...
    Und nun war der Oberstleutnant verschwunden.
    Geduld, ermahnte sich Perry Rhodan. Der Zeitablauf im energetischen Medium ist ein

anderer. Ucuz kann jeden Moment wiederauftauchen. Mit Tiff im Schlepptau.
    Oder auch nicht.

1.
    Gottsuche
     
    Er trat in das Innere des Zeitkorns, und die Mündung des Jahrmillionentunnels schloss sich

hinter ihm.
    Eine Metallwand wuchs aus dem Nichts und versperrte seinen Fluchtweg. Weitere viereckige

Elemente glitten aus dem Boden. Sie umschlossen Julian Tifflor, kesselten ihn ein, nahmen ihm die

Luft zum Atmen. Die Platten zerfaserten und zerfielen zu immer kleineren Einheiten, die sich

rasch seinem Körper anpassten und hauteng an ihn drückten.
    Tiff wollte etwas sagen. Schreien. Sich kundtun. Doch jede Bewegung wurde zur Qual.
    Das zersplitternde Metallwerk adaptierte ihn für seine Zwecke und presste ihn in eine genehme

Form. Er fühlte kleinste Plättchen gegen seine Zähne schlagen, sobald er den Mund öffnete. Das

Metall wollte ihn einnehmen. Sein Inneres auskleiden.
    »Aus!«, presste er unter Schmerzen hervor. »Bitte!«
    Das metallene Wachstum fand abrupt ein Ende, und nach einem Moment des Innehaltens erlaubte

ihm der seltsame Mechanismus ein wenig mehr Freiheit. So, dass Tiff atmen, dass er sich

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