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2594 - Begegnung der Unsterblichen

2594 - Begegnung der Unsterblichen

Titel: 2594 - Begegnung der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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versammeln. Es würde für sie sein, als wäre er persönlich anwesend.
    Die Hand des Vatrox fuhr unbewusst zum Stumpf des Pigasoshaars. Dann hielt Sinnafoch seine letzte Rede.
    »Die Stunde der Entscheidung ist gekommen«, sagte er und schwieg einige Sekunden lang, damit sie ihre Wirkung entfalten konnten. »Ich will euch nichts vormachen. Der Krieg ist verloren. Unsere überragende Tapferkeit, unsere grenzenlose Opferbereitschaft, unsere totale Hingabe an unsere Sache haben es nicht vermocht, den Feind aufzuhalten. Seine Übermacht ist zu groß.«
    Satwa stöhnte auf. Sinnafoch beachtete sie nicht.
    »VATROX-DAAG ist nicht mehr«, fuhr der Vatrox fort. »VATROX-VAMU hat unseren Herrscher bezwungen. Wir sind auf uns allein gestellt. Uns bleibt nur eines: uns auf uns selbst zu besinnen.«
    Sinnafoch holte Atem und sagte: »In dieser Stunde will ich euch danken. Ihr habt alles für die Frequenz-Monarchie gegeben, für eine Sache, die ehrenwerter nicht sein könnte. Doch diese Sache ist Vergangenheit. Die FrequenzMonarchie existiert nicht mehr.«
    Aufgeregtes Stimmengewirr flutete aus den Schlachtlichtern heran. Frequenzfolger Sinnafoch, der Statthalter VATROX-DAAGS, der höchste Repräsentant der Frequenz-Monarchie, hatte ihre Sache für verloren erklärt. Es dauerte lange Minuten, bis die Flut der Stimmen abebbte. Sinnafoch wartete geduldig ab. Sein Blick wanderte zu Philip. Noch trieb der Okrill bewusstlos in dem Tank. Es würde sich bald ändern.
    »Die Frequenz-Monarchie existiert nicht mehr«, wiederholte Sinnafoch. »Und als der Statthalter VATROX- DAAGS kann ich daraus nur einen Schluss ziehen: Ihr seid frei! Eure alte Existenz ist vergangen. Der Kampf ist vorüber, es gibt nichts mehr zu gewinnen. Deshalb hört meinen letzten Befehl: Geht! Sucht euer Heil in der Flucht, zerstreut euch überall in Anthuresta!«
    Und, ergänzte Sinnafoch in Gedanken, lockt damit die Jaranoc weg von der Schneise! Weg vom PARALOX-ARSENAL!
    Er wusste, dass die Chancen der Schlachtlichter gering waren. VATROX- VAMU würde die Jaranoc auf die Fliehenden hetzen. Das Geisteswesen würde nicht ruhen, ehe das letzte Schlachtlicht vernichtet war. Doch eine geringe Chance war besser als keine. An der Schneise zu warten hätte den sicheren Tod bedeutet.
    Sinnafoch gab Cherubem ein Zeichen. Der Kommandant nahm eine Schaltung an seiner Konsole vor. »In diesem Augenblick wird eine Programmierung auf die Bordcomputer aller Schlachtlichter übertragen. Sie ist für jedes Schiff einzigartig, gibt ihm einen zufälligen Fluchtkurs vor. Ich aktiviere diese Programmierungen jetzt.«
    Der Vatrox gab dem Darturka-Kommandanten ein weiteres Zeichen.
    »Ich wünsche euch viel Glück!«
    Sinnafoch beendete die Verbindung. Der Boden der Zentrale erzitterte, als die Triebwerke auf Vollschub schalteten. Cherubem übernahm die Steuerung, folgte dem Zufallskurs, der auf die VAT-DREDAR entfallen war.
    Über das Holo der Ortung verfolgte Sinnafoch, wie die Flotte der Schlachtlichter zerstob, die Schiffe in alle Richtungen beschleunigten, als schleudere sie eine gewaltige Explosion im Zentrum der Formation auseinander.
    Wie Blätter im Wind, dachte er.

12.
     
    Perry Rhodan kehrte zurück in MIKRU-JON.
    Ihm schwindelte, die Knie wollten unter ihm nachgeben, aber er gab der Schwäche nicht nach. Er durfte es nicht.
    Rhodan suchte im Kreis der Gesichter, die ihn aus großen, fragenden Augen anstarrten, nach dem einen Menschen, der kein Mensch war.
    Er fand ihn.
    »Mikru!«, rief er. »Hol ihn zurück! Ich muss mit Sinnafoch sprechen!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Er hat den Mentalreif abgenommen.«
    »Dann versuch, Funkkontakt mit seinem Schiff herzustellen!«
    Mikru verdrehte die Augen, blickte an die Decke, als konzentriere sie sich auf eine besonders schwierige Denkaufgabe. Eine Minute, die Rhodan unendlich lang vorkam, verstrich. Dann senkte Mikru wieder den Blick. »Tut mir leid, keine Antwort. Mir scheint, da drüben haben sie andere Prioritäten.«
    Selbst ein kurzer Feuerstoß hätte unweigerlich die Aufmerksamkeit der Jaranoc auf sie gezogen. Und damit hätten sie das PARALOX-ARSENAL verloren gegeben. Der Übermacht der Truppen VATROX-VAMUS hatten sie nichts entgegenzusetzen.
    Sie konnten nichts tun. Nur zuschauen.
    »Die Orterdaten!«, befahl Rhodan knapp.
    Mikru schuf ein Holo im freien Raum der Zentrale. Es zeigte einen Umkreis von mehreren Lichtjahren in einer schematischen Ansicht.
    »Ich messe erhöhte energetische Aktivität bei

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