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2595 - Wanderer am Scheideweg

2595 - Wanderer am Scheideweg

Titel: 2595 - Wanderer am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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beiden Forscher. Fasziniert verfolgte er die weiteren Änderungen des Kartuschenbildes. Die Farbe wechselte von Nuance zu Nuance, um schließlich in einem kräftigen Himmelblau zu strahlen.
    Und die beiden Spiralen ... »Kann es sein, dass sich die beiden Korpora wieder voneinander entfernen?«, fragte er leise, ohne eine Antwort von Strunz oder Bam-Shabel zu erwarten.
    In der Tat, antwortete er sich selbst in Gedanken. Es war nun mit bloßem Auge erkennbar, dass dieses neue ES-Symbol förmlich ... zerrissen wurde.
    Whistler ließ die beiden Streithähne zurück und näherte sich dem Kommandopult der Fachleute, das sich - warum wohl? - in unmittelbarer Nähe der Kaffeeroboter-Dockstation befand. Mehrere Frauen und Männer diskutierten aufgeregt miteinander. Sie waren längst mit der Auswertung der Veränderungen beschäftigt. Die Überwachungseinheiten hatten Alarm geschlagen, die Wissenschaftler mit der Arbeit begonnen, das Ganze zu interpretieren.
    Der Administrator verließ sich auf sein Bauchgefühl. Angesichts des neuen, so aussagekräftigen Bildes blieb kaum Spielraum für Deutungen. ES stand eine fürchterliche Bewährungsprobe bevor. Eine Zerreißprobe.
    Whistler betrachtete den Film der Wandlung ein weiteres Mal, und dann noch einmal. Er achtete tunlichst darauf, nicht die geringste Kleinigkeit zu verpassen.
    »Entschuldigung, Chef.« Eine Frau tippte ihm zaghaft auf eine Schulter. Sie lächelte schwach und entblößte winzige Schmuckkettchen, die in die Schneidezähne eingearbeitet waren. »Es tut sich auch bei den anderen Kartuschen dieser Gruppe etwas.«
    »Smora Berkoff, nicht wahr?«
    »Ja, Chef.« Die Frau wirkte gleichermaßen irritiert und geschmeichelt darüber, dass er ihren Namen in Erinnerung behalten hatte. Sie fuhr sich durchs hochtoupierte Haar und lächelte unsicher. »Ich bin Bam-Shabels Assistentin. Ich beschäftige mich mit interpretatorischer Ethnologie ... «
    »Nicht mehr lange, und du bist die Vorgesetzte dieses Narren.« Whistler schüttelte den Kopf. »Was haben er und sein ebenso vertrottelter Kollege an einer derart sensiblen Arbeitsstätte verloren?«
    »Beide sind das, was man ... hm ... landläufig als Genies bezeichnet. Sie sind aufeinander angewiesen, um zu Höchstleistungen auflaufen zu können. Wie Tatcher a Hainu und Dalaimoc Rorvic. Oder Enza Monsoor und Notkus Kantor. Du verstehst?«
    »Das mag alles sein. Aber ich möchte Auskünfte, und zwar so rasch wie möglich. Kannst du sie mir geben?«
    »Selbstverständlich.«
    Smora Berkoff blies sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. Die Stupsnase glitzerte in der derzeitigen Modefarbe Magenta. Darüber hinaus trug sie den mit Rokal-Rosen gemischten Duft eines Aphrodisiaka-Pheromonbeschleunigers auf ihrer Haut, wie an der pflichtgemäßen Kennzeichnung durch bunten Farbflitter rings um ihren Kopf erkennbar war.
    »Drei Kartuschen in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Schmetterlingsbildes haben sich ebenfalls verändert«, dozierte Smora. Sie deutete auf eine zweidimensionale Abbildung. »Hier, Symbol eins: Wir assoziieren es seit Kurzem mit dem ursprünglichen Standort des PARALOX-ARSENALS, mit TZA'HANATH. Der achteckige Stern im Zentrum sowie die zwanzig Dreiecke, die rings um die symbolhaft dargestellte Station angeordnet waren, sind verschwunden.«
    »Weiter!«
    »Symbol zwei können wir ebenfalls mit TZA'HANATH in Verbindung bringen. Wiederum sind die zwanzig Dreiecke verschwunden; desgleichen der schwarze Zentrumskreis. Übrig blieben die Mondsicheln links und rechts des Kartuschen-Mittelpunkts und der nach oben versetzte schwarze Punkt, der unserer Meinung nach einen raumtemporalen Saugtunnel darstellt.«
    »Und drittens?«
    »Hier sind die Änderungen am augenscheinlichsten. Tunneldarstellung, die zwanzig Dreiecke sowie die flankierenden weißen Mondsicheln sind verschwunden.« Sie deutete auf die Abbildung. »Was übrig blieb, sind eine vier- undzwanzigstrahlige schwarze Sonne im Zentrum sowie vier Mondsichelsymbole.«
    Smora Berkoff tat ein paar Handgriffe an ihrem Arbeitsplatz und forderte laut: »Analyse, bitte schön!«
    Die Stimme des Großrechners CREST auf dem gleichnamigen Aveda-Mond erklang. »Die dritte Kartusche stellt augenscheinlich TALIN ANTHURESTA dar«, sagte das Rechnergeflecht. »ES möchte offensichtlich auf die Wichtigkeit der Station hinweisen. Eine schlüssige Datenanalyse lasse ich euch eben zukommen.«
    »Weiter.«
    »Die erste beschriebene Kartusche, also jene, die ebenfalls

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