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2595 - Wanderer am Scheideweg

2595 - Wanderer am Scheideweg

Titel: 2595 - Wanderer am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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wiederbelebt. Wir haben Erfahrungen gemacht, die nur den wenigsten Geschöpfen zuteil wurden. Wenn ES nun fordern würde, dass wir für ihn unsere Existenz hingeben sollten: Es wäre bloß das Ende einer Reise, die uns bis ans Ende des Möglichen geführt hat - und darüber hinaus.«
    »Ich verstehe.«
    »Nein, tust du nicht, Perry.« Das Konzept zeigte Ras Tschubais Lächeln, um gleich darauf wieder ernst zu werden. »Weißt du, dass du uns seit unserer Rückkehr kein einziges Mal gefragt hast, wie wir uns fühlen? Was wir empfinden? Wie wir darüber denken, Teil einer geistigen Entität gewesen zu sein und nun wieder Körperlichkeit zu verspüren?«
    Rhodan überlegte. »Ich dachte, ich hätte es getan.«
    »Du hast Fragen der Höflichkeit gestellt, dich aber niemals für die Wahrheit interessiert.«
    »Wir hatten wohl nicht ausreichend Zeit für ein ernsthaftes Gespräch.«
    »Du hast selten Zeit für ein ernsthaftes Gespräch.«
    »Habt ihr euch etwa mit Mondra abgesprochen?«, fragte Rhodan verärgert. »Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um über derlei Dinge zu philosophieren. Das Schicksal der Lokalen Gruppe und der Menschheit steht auf dem Spiel.«
    »Tut es das nicht immer?«
    Lloyd/Tschubai grüßte knapp. Das Konzept kehrte zu den anderen Mutanten zurück, um die lebhafte Diskussion fortzusetzen.
    Perry fühlte sich mit einem Mal schrecklich allein.
    *
    Die Kegelstumpfraumer rückten näher an die Zone des hyperenergetischen Gewitters heran. Ihre Tast- und Ortungsstrahlen griffen in den ungreifbaren Raum - und versickerten dort. Noch brachten sie keine vernünftigen Messergebnisse zutage, noch scheiterten sie.
    4500 Schiffe der Jaranoc operierten mittlerweile vor Ort. Kleinere Einheiten drangen in Sektoren vor, aus denen es keine Rückkehr geben würde. Sie ließen Relaisstationen hinter sich, die wie Perlenketten wirkten. Die Todgeweihten hofften wohl, durch ihren Einsatz jene Informationen zu liefern, mit deren Hilfe die Besatzungen der in relativer Sicherheit geparkten Kommandoschiffe zu den richtigen Erkenntnissen gelangen würden.
    Noch etwa 40 Minuten ...
    An einem anderen Schauplatz des Kampfes gegen VATROX-DAAG waren letzte Fristen bereits seit Langem abgelaufen. Rhodan fühlte einen Stich in seinem Herzen.
    Die Entität hatte ein Feuerauge auf die Heimat der Menschheit losgelassen. Eine Waffe auf kaum erforschter hyperdimensionaler Basis, gegen die es nach letztem Wissensstand keine Verteidigung gab.
    Vor rund 60 Stunden hatte VATROX- DAAG den mentalen Zündbefehl für das Feuerauge gegeben. Weil er, Perry Rhodan, die Zusammenarbeit mit dem Wesen verweigert hatte.
    VATROX-DAAG existierte aller Voraussicht nach nicht mehr; das Geisteswesen hatte die letzte Auseinandersetzung gegen VATROX-VAMU verloren. Doch der Zündbefehl war nicht mehr rückgängig zu machen.
    Rhodan musste auf seine treuesten Mitstreiter vertrauen. Auf Atlan, Gucky, die ES-Mutanten, die Funkenleute von
    Talanis und die »Neu-Globisten« sowie auf den allzeit getreuen Bully, der im Solsystem die Stellung hielt.
    Er hatte ein unglaubliches Risiko auf sich genommen. Hatte womöglich die Heimat der Menschheit geopfert. Weil er den Blick auf das große Ganze wahrte.
    Man muss bereit sein, eine Schlacht zu verlieren, wenn man einen Krieg gewinnen möchte.
    Doch bei diesem einen, ganz speziellen Schlachtfeld handelte es sich um Terra! Um den emotionalen Mittelpunkt seines schon so lange währenden Lebens.
    Er ballte die Hände. Wie verrückt, wie entmenschlicht musste man sein, um ein derartiges Risiko auf sich zu nehmen?
    Was, wenn er seine Zelte abbrach und sich auf den Rückweg nach Terra machte? Andere mochten sich mit den Entscheidungen auseinandersetzen, die hier zu treffen waren. Er konnte nicht einfach sitzen bleiben, sich mit seinem Gewissen herumplagen und hoffen, dass die Erde noch existierte! Er musste zurückkehren und ... und ...
    »Es tut sich etwas!«, meldete sich Mikru zu Wort.
    »Geht's ein klein wenig präziser?«
    »Die Jaranoc rücken weiter in die Zone des hyperenergetischen Gewitters vor. Sie haben eine Spur aufgenommen und bewegen sich zielgerichtet. Allem Anschein nach haben sie ein Objekt wahrgenommen und wissen nun, wo sie suchen müssen.«
    »Aber sie wissen noch nicht, dass es sich bei diesem Objekt um das PARALOX-ARSENAL handelt?«
    »So ist es«, bestätigte Mikru.
    »Ich möchte Funkverbindungen zu den Piloten der anderen Silberkugeln«, verlangte Rhodan.
    »Erledigt«, meldete der Schiffs-Avatar

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