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2595 - Wanderer am Scheideweg

2595 - Wanderer am Scheideweg

Titel: 2595 - Wanderer am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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sich sagen, »es tut so grässlich weh ... «
    Die Kugel explodierte.

2.
    Perry Rhodan
     
    Was für ein Chaos, was für Bedingungen ...
    Der Aktivatorträger hatte Mühe, kühlen Kopf zu bewahren. Das gesamte Universum schien aufgewühlt zu sein. Es war, als rührten Götter mit gewaltigen Kochlöffeln in diesem Suppentopf hyperenergetischer Nicht-Masse, ohne sich darum zu scheren, dass auch Sterne und Planeten mitgewirbelt und mitgerissen wurden.
    Falsch.
    Dieses Raumgebiet namens Schneise war bereits vor langer Zeit des Großteils seiner Materie beraubt worden. Schuld daran war das Verschwinden des PARALOX-ARSENALS gewesen.
    Nun, da das Gebilde dank Julian Tifflor aus dem Nichts zurückgekehrt war, tobte ein hyperenergetisches Gewitter durch einen 200 Lichtjahre durchmessenden und nahezu leeren Raumsektor. Es fraß sich selbst auf. Es tobte durch Raum und durch Zeit und durch Dimensionen.
    Die Intensität ließ Perry Rhodan schaudern. Hier waren Kräfte am Werk, die die Galaxis Anthuresta zerstören und größere Bereiche des Standarduniversums in den Untergang ziehen mochten.
    »Halte unbedingt Kontakt zu den anderen Silberkugeln«, mahnte der Unsterbliche MIKRU-JON. »Die Funkverbindung darf unter keinen Umständen abbrechen. Dasselbe gilt auch für die QUEEN OF ST. LOUIS.«
    »Selbstverständlich.«
    Ein leiser Tadel klang in der Frauenstimme der Künstlichen Intelligenz des kleinen Schiffs mit. Oh ja - er wiederholte sich. Gebetsmühlenartig erteilte er seine Anweisungen, immer wieder dieselben. Seine Worte waren Ausdruck einer Hilflosigkeit. Er stand diesem Gewitter mit demselben Unverständnis gegenüber wie einstmals die ersten Menschen dem Licht und der Hitze eines Feuers.
    Rhodan wusste nichts mit seinen Eindrücken anzufangen - und dennoch war es erforderlich, dass er Zuversicht und Selbstsicherheit ausstrahlte. Er sorgte für den inneren Zusammenhalt der kleinen, verschworenen Gemeinschaft an Bord. Sie bestand aus den Mutanten Lloyd/Tschubai, Tanio Ucuz, Lucrezia DeHall, Shanda Sarmotte sowie Rence Ebion. Zudem war seine Gefährtin Mondra Diamond samt Ramoz, dem nicht sonderlich kuscheligen »Haustierchen«, mit an Bord. Ebenso Lotho Keraete, der Bote von ES. Und nicht zuletzt Julian Tifflor, der langjährige Gefährte, der völlig verändert aus der Vergangenheit zurückgekehrt war.
    Rhodan war heilfroh darüber, dass sich Tiff in seiner Kabine verkrochen hatte. War der Freund denn noch ein Freund? Oder hatte er sich im Laufe des Jahrmillionenmarsches so weit von seiner Menschlichkeit entfernt, dass sie beide nichts mehr gemein hatten?
    Du lenkst dich schon wieder selbst von den eigentlichen Problemen ab!, mahnte sich Rhodan.
    Eine Bildverbindung entstand. Piet Rawland grinste ihn an, jeder Zentimeter ein texanischer Gauner aus der Zeit des sogenannten Wilden Westens. Er stand an einem polierten Schanktisch und hielt ein Glas mit bernsteinfarbener Flüssigkeit in der Hand. Hinter ihm lungerten weitere Gäste; der Wirt des Saloons stützte sich gelangweilt an der Theke ab und gab sich herzlich wenig Mühe, eingetrocknete Schmutzreste mit einem unglaublich verschmuddelten Tuch abzuwischen.
    »Wie läuft's denn so?«, fragte der ehemalige Revolverheld. »Möchtest du denn nicht auf einen Plausch rüberkommen? Ich hab mir von der QUEEN neue Kartendecks anfertigen lassen und hätte Lust auf ein Spielchen.«
    »An was für einen Einsatz denkst du dabei?«
    »Eine deiner Silberkugeln würde sich gut in meiner Raumschiffssammlung machen. Bevorzugt jene, in der du eben sitzt. Die nette Lady, die das Schiff steuert, wäre schon mal eine Sünde wert.«
    »Ich glaube kaum, dass du mit einer energetischen Erscheinung sonderlich viel Spaß hättest.«
    »Ist alles eine Sache der Perspektive.« Piet Rawland trank den Whisky mit einem Schluck aus. Nachdenklich fuhr er fort: »Zumal mir meine eigene körperliche Zusammensetzung manchmal Kopfzerbrechen bereitet.«
    »In erster Linie bist du mausetot. Seit Jahrtausenden. Was auch immer ES in seiner unergründlichen Weisheit mit dir vorhat - du hältst dein Schicksal nicht in eigenen Händen.«
    »Autsch, das tut weh! Wie kann man einem guten Freund die Wahrheit bloß so brutal ins Gesicht sagen? Nimm doch ein wenig Rücksicht auf meine zartbesaitete Seele.«
    Rawland hielt sich theatralisch an der Brust, als hätte ihn eine Kugel getroffen. Er war ein lausiger Schauspieler.
    »Also sag schon: Was verschafft mir die Ehre, Piet?«
    Die Blödeleien mit ES' Geschöpf nahmen

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