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2599 - Der letzte Tag

2599 - Der letzte Tag

Titel: 2599 - Der letzte Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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und Tschubai weitergegangen war.
    Sie schaltete das Flugaggregat des SERUNS ein, ließ sich in die Höhe heben. Rhodan folgte ihr.
    Lloyd und Tschubai schienen nichts gegen einen Zwischenhalt zu haben. Sie erhoben sich ebenfalls in die klare Luft. Keiner von beiden war Telekinet; wahrscheinlich sorgte ES persönlich dafür, dass sie die Schwerkraft Wanderers überwanden. Sie gesellten sich zu Rhodan und Diamond.
    Der ES-Bote Lotho Keraete, der so lange als tot gegolten hatte und unbeschadet zu ihnen zurückgekehrt war, blieb zurück. Er hob beide Hände.
    »Ich muss los!«, rief er zu ihnen hoch. »ES erwartet mich - aber keine Sorge, dies ist kein Abschied. Wir werden uns wiedersehen, Rhodan. Bald!«
    Damit drehte sich der blauschwarze Metallmann um und stapfte durch die Pfützen aus Schmelzwasser den majestätisch aufragenden Türmen Ambur-Karbushs entgegen.
    »Sieh nur, Perry!«, rief Mondra. »Der Winter verschwindet tatsächlich!«
    Rhodan blickte sich um. Bei der Überstellung der Krathvira hatte bereits einmal Tauwetter eingesetzt. Der Frühling hatte aber keinen Bestand gehabt, war sofort wieder verschwunden.
    Nun spürte Rhodan, wie der letzte Rest Hyperkälte aus ES' Ankerwelt vertrieben wurde.
    Die Temperatur stieg schnell an. Die Eismassen schmolzen schneller, als sie es auf einem normalen Planeten täten. Unter ihnen kam kräftig grünes Gras zum Vorschein. Das Wasser verdunstete, versickerte oder verschwand ganz einfach.
    »Dort drüben!« Mondra legte sich quer in die Luft, flog auf eine Stelle am Rand der Ebene zu. Rhodan und die beiden Mutanten folgten ihr.
    Sie setzten in einem etwa acht mal acht Meter großen Wiesenstück auf. »Seht nur«, sagte Mondra. »Schneeglöckchen!«
    Rhodan atmete den Duft nach feuchtem Humus ein, der dem gluckernden Boden entströmte. Rund um sie schmolzen Schnee und Eis. Immer mehr grüne Flecken verkündeten den Frühling auf Wanderer.
    Ein Vogel flatterte herbei, pickte mehrmals in den Boden, zupfte einen fingerlangen Wurm heraus und flog davon.
    Rhodan legte Lloyd und Tschubai je eine Hand auf die Schultern. »Wir müssen reden!«, sagte er.
    »Das müssen wir«, antwortete der Teleporter.
    »Das werden wir«, sagte der Orter.
    In der Ferne verschwand Lotho Keraetes dunkle Gestalt zwischen aufwabernden Dunstschwaden.
    »Lasst uns erst noch ein Stück gehen!«, schlug Fellmer Lloyd vor.
    Mit zwei geübten Handgriffen zog er sich die Stiefel aus. Barfuß ging er los, das Kinn in den Frühlingshimmel gereckt.
    Tschubai warf Mondra und Rhodan einen lächelnden Blick zu. Gemeinsam folgten sie Lloyd.
    Rhodan brannten einige Fragen auf der Seele. Aber weshalb sollte er drängeln?
    Nach all den Sorgen um die Superintelligenz und den grausamen Winter auf Wanderer war es nun schlicht herrlich, zuzusehen, wie das Leben auf der Scheibenwelt wieder Einzug hielt.
    Krokusse, Schlüsselblumen und ganze Nester aus verschiedenfarbigen Tulpen wuchsen im Zeitraffertempo, streckten ihre bunten Blütenköpfe der golden leuchtenden Energieblase entgegen.
    Insekten flogen brummend heran, kreisten unentschlossen über der Farbenpracht, bevor sie sich eine Blüte nach der anderen vornahmen.
    »Und hier sind die Schmetterlinge«, sagte Rhodan. »Endlich.«
    Gaukelnde Falter mit Spiralzeichnungen auf den Flügeln materialisierten zu Hunderten, zu Tausenden. Einige hatten eine Flügelspannweite von einer Handfläche, andere maßen einen halben Meter und mehr.
    Sie stiegen hoch in den Himmel, tanzten miteinander, umflogen Rhodan, Mondra und die beiden Mutanten.
    Fellmer Lloyd streckte beide Hände aus. Sofort setzten sich zwei große Schmetterlinge darauf, breiteten die Flügel aus, pumpten das Blut durch ihren Körper.
    Plötzlich wurden in der Ferne menschliche Gestalten sichtbar. In Gruppen spazierten sie über die Frühlingswiese, Ambur-Karbush entgegen.
    Einige grüßten freundlich, während sie an den vier Menschen vorbeigingen, andere rammten ihren Nachbarn nur einen Ellbogen in die Seite und deuteten verstohlen auf Rhodan und Diamond.
    Wieder andere blieben in diskutierenden Gruppen stehen, umarmten sich. Manche lösten sich einfach auf. Entmaterialisierten.
    Rhodan fiel ein Mann auf, der direkt auf ihn zuschritt. Er trug einen Overall mit Dutzenden Taschen, die ihrem Aussehen nach allesamt mit irgendwelchen Werkzeugen gefüllt waren.
    »Hallo!«, sagte Rhodan. »Darf ich dich etwas fragen?«
    Der Mann blieb stehen, blickte ihn strahlend an. »Ach, der Perry«, sagte der Mann, der etwa um

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