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2599 - Der letzte Tag

2599 - Der letzte Tag

Titel: 2599 - Der letzte Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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flirrenden Goldschleier.
    In ihm bildete sich ein zweiter Schemen, etwas kleiner als derjenige des Konzepts, dafür umso kräftiger. Der goldene Springbrunnen implodierte. Die Funken schlugen in den Schemen, der sofort körperlich wurde.
    Fellmer Lloyd stand vor ihnen, der Orter und Telepath - und eigentlich die zweite Hälfte des Konzepts Lloyd/ Tschubai.
    »Danke, alter Freund!«, sagte Fellmer Lloyd. »Du hast mich gerettet. Ich bin ES! Und ich werde dir alles erklären!«

14.
    Ereignisse von kosmischer Relevanz
    11. Mai, 19.43 Uhr
     
    »Ruhe!«, schrie Timber F. Whistler.
    Whistler konnte die Streitereien der beiden Wissenschaftler nicht mehr hören. Pausenlos hatten Bam-Shabel und Ken Strunz sich in immer abstrusere Auslegungen des blauen Leuchtens geflüchtet, um sich gegenseitig auszustechen.
    Die beiden Männer starrten ihn mit offenen Mündern an, während Smora Berkoff Whistler einen ebenso dankbaren wie unzufriedenen Blick zuwarf.
    Bam-Shabel klappte den Mund als Erster zu. »Administrator, darf ich dich daran erinnern, dass wir ...«
    »Seht doch!«, fiel ihm Strunz ins Wort. »Die beiden Spiralen kehren zurück!«
    »Tatsächlich«, murmelte Whistler.
    Aus dem blauen Leuchten schälten sich zwei Spiralen und lösten sich voneinander. Je weiter sie auseinanderglitten, desto kleiner wurden sie.
    »Die Feuerradspiralen stehen für zwei getrennte Teile«, sagte Bam-Shabel.
    »Ist das nicht ein wenig simplifizierend, Kollege?«, warf Strunz sofort ein. »Sie können genauso gut für zwei Aspekte von ES stehen, die sich getrennt haben, wie beispielsweise die beiden Mächtigkeitsballungen, die ... «
    »Meldung von JOKER!«, unterbrach Berkoff. »In der Maschinenhalle kommt es zu Veränderungen!«
    »Danke, Smora!«, sagte Whistler erleichtert. »Erhalten wir ein Holo?«
    Vor ihnen erschien ein verkleinertes dreidimensionales Bild der Maschinenhalle.
    »Die Statuen der Oldtimer!«, erkannte Whistler die Veränderung.
    »Sie verlieren ihre Konsistenz!«, rief Strunz.
    Die acht Marmorstatuen schwebten auf zylindrischen Sockeln in der Halle. Die hochgradig stilisierten Figuren waren je zwei Meter groß und erinnerten an schlanke humanoide Körper, deren Arme und Beine dank kuttenähnlicher Gewänder verborgen waren - falls sie überhaupt existierten.
    Im Gesicht prangten weder Nase noch Mund, dafür zwei von innen heraus leuchtende Augen, die dem Betrachter einen Eindruck von Weisheit, Güte und Abgeklärtheit vermittelten.
    Nun waren die acht Statuen aber in Auflösung begriffen.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Timber F. Whistler. »Ideen?«
    »Die Angelegenheit ist nicht eindeutig«, meinte Bam-Shabel.
    »Sie kam überraschend, sehr überraschend«, zeigte Strunz sich unerwartet keiner gegenteiligen Meinung.
    »Sie entmaterialisieren in einem schleichenden Prozess«, nahm Bam-Shabel einen neuen Anlauf. Er räusperte sich vernehmlich.
    »Das ist ja wohl eine bloße Beobachtung und keine Analyse oder gar Hypothese!« Das klang schon eher wie der alte Strunz.
    »Dann analysieren Sie es doch, hochverschrobener Kollege!«, gab der größere der beiden Wissenschaftler giftig zurück.
    »Sie sind entmaterialisiert«, sagte Smora Berkoff.
    Administrator Whistler atmete behutsam ein.
    Der ES-Schmetterling auf der Kartusche hatte sich in mehreren Schritten zu zwei Feuerradspiralen verwandelt.
    Gleichzeitig verschwanden die acht Oldtimer-Marmorstatuen aus der Maschinenhalle.
    Aufgrund der zeitlichen Koinzidenz schienen beide Vorfälle eng miteinander verknüpft. Sie betrafen ES - und Ereignisse von kosmischer Bedeutung. Aber stellten beide nur Reaktionen auf ein drittes Ereignis dar oder wechselwirkten sie nur untereinander? Und was waren die Folgen in anderen Bereichen, die etwa für die Stardust-Menschheit wichtig werden konnten? Kartuschenwechsel und verschwundene Statuen waren zu verkraften, aber wenn mehr dahintersteckte ...
    Timber F. Whistler verfluchte seinen Roboterkörper dafür, dass er sich die Schauer nur einbilden konnte, die ihm in diesem Moment eigentlich über den Rücken jagen sollten.

15.
    Frühling auf Wanderer
    11. Mai, 19.45 Uhr
     
    »Wir waren ES«, sagten Tschubai und Lloyd wie aus einem Mund. »Trenn dein Schiff von der Sektorknospe. Nimm Kurs auf Wanderer! Du hast eine Erklärung verdient.«
    Rhodan blickte nachdenklich auf Fellmer Lloyd. Der Mann, der im Zuge der ES-Verwirrung vor einigen Hundert Jahren gestorben war, machte einen vitalen, geradezu überwältigend kräftigen

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