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270 - Hinter dem schwarzen Tor

270 - Hinter dem schwarzen Tor

Titel: 270 - Hinter dem schwarzen Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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es nicht«, murmelte Tumaara. »Ich weiß auch nicht, warum wir plötzlich Waffen haben. Weißt du, was das für eine Welt ist, Moss?«
    »Nein, keine Ahnung«, sagte er nach kurzem Überlegen und schob seine Augenklappe zurecht. »Sie erinnert mich aber an die geheime Arena.« Er wand sich unbehaglich. »Ich… fühle mich unwohl hier.«
    Die Frauen nickten.
    »Wenn wir wissen wollen, wo wir hier sind, müssen wir weiter gehen«, sagte Aruula. »Dort hinten ist eine Holztür.« Sie ging voraus und öffnete sie. Das Trio betrat einen schmalen, knapp über kopfhohen Gang aus Ziegelsteinen, in dem Fackeln brannten. Ihr flackerndes Licht konnte das düstere Halbdämmer, das auch hier herrschte, trotzdem nicht vertreiben. Aruula kam es für einen Moment so vor, als niste es wie ein böser Geist in den Wänden. Sie fröstelte nicht nur, weil es kühl, fast kalt hier unten war.
    Die Kriegerinnen versuchten es zuerst mit Lauschen . Aber der Hass und die Brutalität, die ihnen auf mentaler Ebene entgegen schlugen, waren so stark, dass sie bestürzt aufgaben.
    Sie gingen nach links und fanden sich gleich darauf in einem Gewirr von Gängen, Kavernen und kleinen Räumen, die hinter vermoderten Türen lagen, wieder. Schatten, die wie Taratzen aussahen, huschten vor und hinter ihnen durch die Quergänge, ließen sich jedoch nicht stellen. Aruula hatte den Eindruck, als bewegte sie sich im Vergleich zu den Schatten durch einen zähen Sumpf.
    Die Kriegerin stieß zum wiederholten Mal eine Tür auf. Und prallte zurück! Ein Laut des Schreckens und der Überraschung kam aus ihrer Kehle. Sie riss das Schwert hoch, das sie längst in der Hand hielt, und trat zwei Schritte in den Raum.
    Mitten in der Zelle, die mit stinkendem Stroh ausgelegt war, stand Siilvo. Er war gut zwei Meter groß, größer als Moss, und sein rechter Fuß ruhte auf dem Brustkorb eines kopflosen Gladiators. Der Schädel lag in einer Ecke, der aufgedunsene Körper zuckte noch.
    Siilvo, der sein Gesicht auch hier hinter der schwarzen Latexmaske versteckte, strahlte eine noch intensivere Düsternis aus als seine Umgebung. Inmitten des rötlichen Leuchtens wirkte er wie ein dämonischer Schattenriss, als sei er Orguudoo selbst. Aruula spürte Furcht in sich hoch steigen. Nur mühsam kam sie dagegen an. Tumaara und Moss drängten hinter ihr in die Zelle, an deren hinterer Wand es ein vergittertes Fenster gab, durch das gedämpftes Licht fiel.
    »Willkommen, schwacher Bruder «, sagte Siilvo, und aus seiner Stimme troff der Hohn. »Es ist mir eine Ehre, dich in meiner Welt begrüßen zu können. Du bist der erste Moss, der es hierher geschafft hat. Ich gratuliere dir dazu. Auch wenn ich sicher nicht fehl in der Annahme gehe, dass ihr gekommen seid, um mich zu eliminieren.«
    »Damit liegst du richtig«, entgegnete Moss. Er bemühte sich, seiner Stimme einen festen Klang zu geben. »Du hast mich schon viel zu lange beherrscht. Heute endet deine Herrschaft!«
    Siilvo hob sein Schwert. »Du übernimmst dich mit deinen beiden Schlampen, mein schwacher Bruder «, zischte er. »Meine Welt ist nicht geschaffen für euch. Ihr werdet hier elend verrecken. Gleich hier unten in den Katakomben, weil ihr nicht mehr herausfinden werdet.« Wieder lachte er höhnisch. »Ihr habt euch sicher gefragt, warum ich euch eure Körper zurückgegeben habe. Nun: Damit ihr darin sterben könnt! Und dann, mein schwacher Bruder , ist der Weg in deine Welt endgültig frei für mich.«
    Moss stieß einen Wutschrei aus. Er drückte Aruula beiseite, hob die Axt schräg über den Kopf und ging damit auf Siilvo los. Aruula stockte der Atem. Auch jetzt kamen ihr Moss' Bewegungen ziemlich langsam vor. Die fürchterliche Waffe sauste auf Siilvo hinab, doch mühelos drehte sich der dunkle Bruder unter dem Schlag weg. Und während die Axt mit einem hässlichen Knirschen in den Brustkorb des Toten fuhr, lief Siilvo waagrecht an der Zellenwand empor! Danach wand er sich durch das Fenstergitter, dessen Lücken so eng waren, dass nicht mal ein Gnom durchgekommen wäre. Im Lichtschacht dahinter drehte er sich um und umklammerte das Gitter. »Sterbt nun wohl in meiner Welt!«
    Da sie Siilvo nicht folgen konnten, blieb ihnen nur, sich aus der Zelle zurückzuziehen.
    Viele Stunden irrten die drei durch das Labyrinth. Einmal sahen sie in einer flachen Nische an der Oberseite des Ganges Siilvo auftauchen. Flach wie eine Spinne hockte er darin, zog sich aber sofort wieder zurück. Er schien sie zu beobachten. Tumaara

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