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270 - Hinter dem schwarzen Tor

270 - Hinter dem schwarzen Tor

Titel: 270 - Hinter dem schwarzen Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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warf das Schwert nach ihm. Es flog so langsam, dass er ihm zehnmal hätte ausweichen können.
    »Los, weiter! Wir dürfen nicht aufgeben«, motivierte Aruula ihre Begleiter.
    Einige Minuten später öffnete sich unvermutet ein riesiger Felsendom vor ihnen. Nicht weit von ihnen machten sich gerade fünf Taratzen über die Leiche eines größeren Tieres her. Eines der Biester fuhr hoch. Mit blutverschmierter Schnauze starrte es die Neuankömmlinge an. In den kleinen roten Augen begann es zu glühen, als die Taratze losfiepte.
    Fast im selben Moment fuhren ihre Artgenossen hoch. Bei allen fünf sträubte sich das drahtige graue Fell über Rücken und Schädel. Sie ließen sich auf die langen Vorderläufe fallen. Fauchend und kreischend setzten sie in großen Sprüngen auf die Menschen zu.
    Aruula, Tumaara und Moss bildeten eine Linie. Dann waren die Taratzen heran. Die Kriegerinnen rammten den beiden vordersten das Schwert in den Leib. Gleich darauf lagen alle fünf Taratzen tot in ihrem Blut. Doch im nächsten Moment zersetzten sie sich, wurden zu zähflüssigem Brei, der im Boden versickerte.
    Siilvos gellendes Lachen, das plötzlich von irgendwoher ertönte, gab ihnen fast den Rest. Erschöpft und bedrückt durchquerten sie die Höhle. Ein Ausgang führte direkt in einen langen, fensterlosen, niedrigen Gang, in dem Käfige an den Wänden standen.
    Moss stutzte. »Diesen Raum kenne ich aus meiner Zeit als Gladiatorentrainer in der Arena der Götter«, sagte er. »Er sieht haargenau so aus.« Ein paar schnelle Schritte brachten ihn in die Mitte des Ganges. Er schlüpfte zwischen zwei Käfige. »Sogar die kleine Geheimtür ist da!«, rief er. »Kommt!«
    Als sie durch die Tür gingen, eröffneten sich weitere Käfigtrakte vor ihnen. »Wir sind tatsächlich in der Arena der Götter«, stellte Moss voller Hoffnung fest. »Hier kenne ich mich aus. Jetzt finden wir nach oben.«
    Tatsächlich standen sie plötzlich in dem riesigen Blutbau. Aruula konnte sich noch genau daran erinnern. Allerdings hatte sie ihn damals nicht so leer und trist erlebt wie jetzt.
    Über schmale Steintreppen stieg das Trio nach oben. Als sie durch eine schmale Holztür traten, standen sie plötzlich in einem wunderbaren, absolut fremdartigen Raum - ein Traum in Weiß. Die Wände waren aus großen weißen Ziegeln errichtet. Rechts eröffneten übermannsgroße, oben abgerundete Fenster den Blick auf eine düstere Landschaft, in der sich Hunderte von riesigen, seltsam aussehenden Maschinen bewegten.
    Das Doppelbett, das an der Stirnwand stand, war ebenfalls mit weißen Laken überzogen. Eine dunkelblaue Decke lag darauf; in derselben Farbe waren auch die Vorhänge neben den Fenstern gehalten. Neben dem Lager standen kleine braune Tische in einer seltsamen Form. Grün leuchtende Kristalle lagen darauf.
    »Daa'muren?«, flüsterte Aruula und spürte, wie sich ihr Magen schmerzhaft zusammenzog, während Moss an eines der Fenster trat und hinaus schaute. »Die Maschiins der Duuzah, die Jerusalem überfallen haben«, flüsterte er erschrocken. »Wie kommen die hierher?« [4]
    Aruula interessierte das wenig. Sie konnte sich nur schwer vom Anblick der grünen Kristalle trennen. Und von dem des Fernsehers. Trotzdem mussten sie weiter.
    Gleich darauf traten sie in einen weiten Hof. Er musste zu einer gigantischen Festung gehören, denn ringsum erhoben sich mächtige, zinnengekrönte Mauern, Häuser und Türme. Hier draußen war die Düsternis noch intensiver zu spüren. Die ganze Welt wirkte, als läge sie in ewiger Dämmerung. Die Mauern strahlten Düsternis aus, der dunkle Himmel, unter dem die Festung lag und auch die weite, flache Landschaft, die sich tief unten erstreckte. Aruula fühlte sich hier noch viel unbehaglicher als unter der Erde.
    Plötzlich war Siilvo wieder da. Wie ein Schemen stand er auf einem Mauervorsprung, auf sein Schwert gestützt, ein Bein hochgestellt.
    »Was ist das für eine schreckliche Welt, mein dunkler Bruder ?«, brüllte Moss ihn an.
    »Hast du sie noch immer nicht verstanden? Nun gut, ich will sie dir erklären, bevor du stirbst, mein schwacher Bruder . Wo soll ich beginnen?«
    »Ganz am Anfang. Ich will wissen, woher du kommst. Warum du meine Familie seit Generationen heimsuchst!«
    Ein fast irres Lachen ertönte. Gleichzeitig schob sich ein weiterer, absolut gigantischer Schatten in das Blickfeld des Trios. Er tauchte am Himmel hinter Siilvo auf und nahm fast den gesamten Horizont für sich ein. Majestätisch schwebte der

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