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270 - Hinter dem schwarzen Tor

270 - Hinter dem schwarzen Tor

Titel: 270 - Hinter dem schwarzen Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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erstreckte sich die Stadt noch immer über eine riesige Fläche. Tausende von Kolks und anderen Vögeln kreisten über den bunten, bizarr wirkenden Bauwerken. Der Anblick brachte einige Details in Matts Gedächtnis zurück. Rooma lag nur noch auf vier Hügeln, denn drei waren von den Folgen des Kometeneinschlags eingeebnet worden. Die alten Bauten der Stadt glänzten wie neu poliert. Aber etwas war anders… Nur, was? Er kam nicht darauf.
    »Sie ist nicht mehr da«, sagte Aruula in diesem Augenblick.
    »Was ist nicht mehr da?«
    »Die Arena der Götter.«
    »Tatsächlich.« Matt fiel es wie Schuppen von den Augen. Die »Arena der Götter« war verschwunden, das Kolosseum, das seinerzeit nicht nur vollkommen renoviert gewesen, sondern auch an anderer Stelle wieder aufgebaut worden war, nämlich in der Nähe des Vatikans. Er sah den Petersdom und die päpstlichen Paläste, aber keine Spur mehr von dem riesigen Rundbau, in dem grausame Gladiatorenkämpfe abgehalten worden waren.
    Die Arena, in der er seinen Staffelkameraden Irvin Chester wiedergefunden - und endgültig verloren hatte. Weil Aruula ihn im Kampf hatte töten müssen. Mit mutierten Früchten, die eine enorme anabolische Wirkung auf den menschlichen Organismus ausübten, hatten die verfluchten Götter Kampfmaschinen zu ihrer und der allgemeinen Volksbelustigung gezüchtet und dabei auch Irvin erwischt. Aber Moss hatte den Gott Maars getötet und die Verbotenen Gärten , in denen die Anabolika-Früchte gezüchtet worden waren, niedergebrannt.
    Dass man die »Arena der Götter« eingeebnet hatte, ließ Matt in diesem Moment die Hoffnung schöpfen, dass Rooma tatsächlich eine friedliche Stadt geworden war. Nun… so friedlich man in Zeiten wie diesen eben sein konnte.
    ***
    Die Reisegruppe steuerte eine Parchella außerhalb der Stadt an, eine Art »Park and Ride« für tierische Beförderungsmittel, die sonst die Straßen Roomas verstopft hätten. Gegen ein kleines Entgelt konnten sie die Andronen dort unterstellen. Zum wiederholten Mal betrachtete Matt fasziniert die alten Euromünzen, mit denen hier in Ittalya bezahlt wurde - im Gegensatz zu den Bax , den Kreditkarten, die in den ehemaligen USA jetzt Hauptzahlungsmittel waren. Moneti hieß die Währung hier, und es schien noch große Mengen davon zu geben. Er konnte sich von seinem letzten Aufenthalt her erinnern, dass in der Stadt selbst auch Scheine kursiert hatten. Zum Glück hatten die Andronenreiter genügend Moneti dabei.
    Einer der Andronensöldner blieb bei den Tieren zurück, während der Rest der Gruppe mit einem Shuttle-Dienst - einem Wakudakarren - geschlossen in Richtung Rooma aufbrach.
    In den Randbezirken standen bestenfalls noch die Grundmauern der Häuser entlang der Straßen. Fast alles war unter Dreck und Unkraut verschwunden. Nach einem halben Kilometer stießen sie auf die ersten Ruinen. Die allermeisten Hausdächer waren eingestürzt, an den Außenwänden rankten sich Klettergewächse hoch und bildeten teils neue grüne Dächer. In den Mauern klafften glaslose Fensterhöhlen.
    Intuitiv umfasste Matt seinen Driller, denn diese Gegend war wie geschaffen für Taratzen und anderes Viehzeug. Aber sie kamen unbehelligt bei einem der Stadttore an und fanden sich gleich darauf in pulsierendem Leben wieder. Die Andronenreiter wirkten verschüchtert, denn so viele Menschen auf einem Haufen und so dicht gedrängt hatten sie wohl noch nie zuvor gesehen. Selbst Manoloo, der gerne den Casanova markierte, war sichtlich nicht wohl.
    Matt erwartete unwillkürlich, wieder die grausamen Echsenreiter auftauchen zu sehen, die Lizardi , damals die Handlanger der falschen Götter. Aber sie bekamen keinen einzigen zu Gesicht. Die Stadt schien wirklich friedlich geworden zu sein.
    »Ich bin neugierig, was aus Moss geworden ist«, sagte Matt zu Aruula. »Weißt du was? Ich versuche etwas über ihn herauszubekommen, während du mit den Reitern ein geeignetes Quartier suchst. Wir treffen uns dann heute Abend wieder hier, sagen wir bei Sonnenuntergang.«
    Aruula schien nicht begeistert zu sein. »Können wir das nicht zusammen erledigen? Nachdem wir ein Quartier gefunden haben?«
    »Dabei verlieren wir nur Zeit. Du weißt doch: Wir bleiben nur so lange hier, bis wir uns mit Karten und Reiseproviant eingedeckt haben. Wenn möglich, möchte ich gleich morgen früh nach Irland aufbrechen.«
    »Also gut. Wenn du meinst…«
    Gleich darauf verschwanden Aruula und die Andronenreiter in der Menge. Und halte dir den

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