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2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN

Titel: 2719 – Enterkommando GOS'TUSSAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihnen fast nur noch unter den Messinghauben. Er war allein mit seinem Amt, das faktisch das des Imperators war. Und bald würde er ihm nicht mehr gerecht werden können.
    »Morbus Khesdar«, sagte er leise und senkte die Hand wieder.
    Das war sein Fluch. Eine der wenigen Krankheiten, die selbst nach Jahrtausenden der Forschung unheilbar waren. Eine Spätfolge der misslungenen Aktivierung seines Extrasinns, hatte man ihm erklärt. Vor einigen Jahren hatten die Symptome begonnen, mit Aussetzern seines Bewusstseins für einige Mikrotontas, die er kaum registriert hatte. Nun bewegten sie sich in der nächsten Größenordnung. In ein paar Jahren oder sogar nur Monaten würde er wahrscheinlich für Zentitontas ohne Vorwarnung einfach weg sein. Und irgendwann war sein Körper ausgelaugt. Dann kam die letzte Pause; die, aus der er nicht mehr aufwachen würde.
    Wie es aussah, war das bis dahin aber ohnehin nicht mehr von Bedeutung.
    Tormanac drückte sich aus dem Sessel hoch, strich seinen weißen Anzug glatt und machte sich auf den Weg in seinen privaten Wohnbereich in der obersten Ebene des Kristallpalastes.
    Bevor er zu dem Treffen flog, wollte er seine Gedanken ein wenig im Gespräch mit Ghlesduul schärfen.
    Der Naat hatte ihm stets mit seinen kritischen Fragen geholfen, jedes Problem von allen Seiten zu betrachten. Es mochte eine Art Konditionierung sein, dass Tormanac noch immer, obwohl Ghlesduul kalt und starr in seiner Kryogruft lag, in der einseitigen Zwiesprache mit ihm seine Gedanken besser ordnen und Fakten klarer analysieren konnte.
    Ein Toter dient mir besser und ist mir näher als jeder Lebende. Ist das das ironische Motto meines weiteren, endgültig einsamen Lebens, wenn alle sich in die Traumwelten zurückgezogen haben? Oder ist es ein Anzeichen dafür, dass der Schaden an meinem Gehirn weiterreichend ist als nur Morbus Khesdar?
    Tormanac zuckte die Achseln.
    Besser ein toter Freund als gar keiner.

3.
    Aufstieg
     
    Das Schott zur Zentrale des Raumvaters TOONTOV glitt auf. Sbindar Cenfellor trat ein und blieb stehen. Er musterte über die Köpfe der Besatzung hinweg die Darstellungen im Zentralholo, während er darauf wartete, dass der Kommandant des Raumvaters seine Ankunft registrierte.
    Die Station, deren Eroberung Cenfellor geleitet hatte, dominierte das Bild. Man sah die Spuren des Beschusses. Zum Glück hielten sich die Schäden im Inneren in Grenzen. Es wäre äußerst frustrierend für ihn gewesen, hätten sie Vothantar Zhy so schnell verloren, wie es von ihm und seinen Leuten erobert worden war.
    Cenfellor tastete nach dem Emot auf der Stirn. Es war kleiner als das eines durchschnittlichen Onryonen und damit ein noch markanteres Merkmal als die weißen Pigmentflecken, die den Glanz seiner schwarzen Haut unter den dunkelgoldenen Augen durchbrachen. Manchmal zogen Leute ihn damit auf, dass sein Emot so klein sei, weil er wenig fühle. Wie falsch diese Annahme war, wussten nur sehr wenige. Cenfellor hielt im Verlauf von Einsätzen seine Gefühle unter strenger Kontrolle, aber sie waren da, und sie waren stark. Manchmal brauchte es seine ganze Kraft, sich nicht von ihnen steuern zu lassen.
    Darum war es ihm lieber, wenn sein Erfolg dauerhaft blieb. Enttäuschungen, wie der Verlust der frisch eroberten Station eine gewesen wäre, waren schlechte Grundlagen für kommende Einsätze. Und er hegte keine Zweifel, dass er wegen eines neuen Einsatzes herbeordert worden war.
    Kommandant Gloyston Beccosar beendete das Gespräch mit einem seiner Offiziere, erhob sich auf seinem Podest und forderte Cenfellor mit einer Handbewegung auf, ihn am Zugang zum Besprechungsraum zu treffen. Der Saum seines langen blauen Gewandes streifte den Boden bei jeder der flachen Stufen, die er von der Mitte der Zentrale dorthin überschritt.
    Cenfellor umrundete die Zentrale an der Außenwand und erreichte die Tür zur gleichen Zeit wie der Kommandant. Wieder einmal überraschte es ihn, dass der andere Mann einen Kopf kleiner war als er. Man tendierte dazu, das mit der Zeit zu vergessen. Beccosar benötigte keine körperliche Größe, um als groß in Erinnerung zu bleiben.
    Der Kommandant öffnete das Türfeld und winkte Cenfellor zuerst hindurch. Hinter Beccosar sprang das Feld sofort wieder an und ließ den Durchgang in milchig trübem Licht erscheinen.
    »Du hast den Angriff auf die Station verfolgt?«
    »Habe ich. Es war das getarnte Schiff, von dem auch die CHUVANC angegriffen wurde.«
    Beccosar hob zustimmend die Hand.

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