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2721 – Der Paradieb

2721 – Der Paradieb

Titel: 2721 – Der Paradieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Severin an, unterbrochen von jedes Mal längeren Erholungsphasen.
    Einen echten Durchbruch erzielte er nicht. Er erhaschte keine Bilder, nicht einmal schemenhaft. Trotzdem hatte er das Gefühl, sein blindes Tasten nach Empfindungen und Emotionen wäre nicht gänzlich vergeblich.
    Bei aller Anstrengung fühlte er sich doch auch geradezu beschwingt: Er wurde gebraucht. Er konnte Gucky in seinem Kampf gegen die Dunkelheit unterstützen, konnte zum Retter des Universums werden!
    Severin stutzte. Retter des Universums? Das war eine typische Gucky-Phrase!
    Waren diese Gedanken eigentlich seine eigenen? Oder gingen sie auf die mentale Ausstrahlung des Mausbibers zurück?
    Nein, wohl nicht.
    Es handelte sich um ein geflügeltes Wort, das Seves Unterbewusstsein zu Recht mit dem biologisch unsterblichen Ilt und den Legenden, die sich um ihn rankten, verband. So, wie sich einem an bestimmten Orten oder zu bestimmten Anlässen bestimmte Liedzeilen aufdrängten. Mehr durfte man in diese naheliegende Formulierung nicht hineininterpretieren.
    Andererseits beruhigte sich Gucky mit der Zeit. Er bewegte sich weniger krampfartig, das Zittern und Zucken hörte auf, ebenso das Wimmern und Stöhnen.
    Jedoch sanken die Vitalwerte nicht im gleichen Maße ab, informierte Doktor Bouring. »Was immer du tust, es scheint ihm zu helfen.«
    »Vielleicht spürt er irgendwie, dass er nicht länger ... allein ist ...?«
    »Ich finde, fürs erste Mal ist das ein schönes Zwischenergebnis. Lassen wir's für heute dabei bewenden. Du wirkst sehr erschöpft.«
    »Ich habe Hunger«, gab Severin zu. »Wie spät ist es?«
    »Gleich Mitternacht. Aber unsere Kantine hat rund um die Uhr geöffnet, da wir permanent personell stark besetzt sind. Magst du Tapas?«
    »Wenn die Menge stimmt ...« Mitternacht! Kein Wunder, dass er sich ausgezehrt fühlte.
    »Ich bringe dich hin.«
    »Morgen machen wir weiter«, sagte Severin zu Gucky. Er hätte ihn gern gestreichelt, wagte aber vor Ehrfurcht nicht, ihn zu berühren. »Wir geben dich nicht auf, Kleiner. Das wäre doch gelacht, wenn wir dich nicht wieder auf die krummen Beine brächten!«

4.
    Frühstück mit Knalleffekt
    1. September 1514 NGZ
     
    Wo der Roi Danton Boulevard die Monol-Allee schnitt, erhob sich der Prunkbau des Croesus Terrania. Es gehörte zu den absoluten Luxushotels der Erdmetropole.
    Das Deckenfresko in der großen Halle bestand aus mehr als fünftausend verschiedenen, ineinander verschlungenen Schriften der Milchstraße. Sie alle formten denselben Satz, das Motto des Hauses: »Wenn Sie es erträumen können, machen wir es wahr.«
    Dass diese prahlerische Ansage kein leeres Versprechen blieb, dafür sorgten Hunderte Mitarbeiter und eine ausgefeilte Technik im Hintergrund. Das Croesus hatte Holosuiten, deren Gäste unzählige Epochen der galaktischen Geschichte detailgetreu nachempfinden konnten, inklusive robotischer oder auch lebendiger Statisten.
    In manchen Zimmerfluchten gab es private Transmitter, die zu Dependancen an den schönsten Plätzen Terras und des Solsystems führten. Ein Schritt, und man war auf einer dem Hotel angeschlossenen, künstlichen karibischen Insel. Oder in einer Turmkammer des Tschomolungma-Museums auf dem Gipfel des Mount Everest oder in einem Sanatorium auf dem Saturnmond Mimas.
    Selbstverständlich hatte das Hotel mehrere Restaurants, zwei Kasinos, diverse Sportstätten und ein eigenes Theater, in dem überwiegend Zaubershows stattfanden. Auch David Kupferblum trat dort gelegentlich auf. Illusion war schließlich das gar nicht so heimliche Hauptthema des Hauses.
    Und das Croesus hatte nicht zuletzt einen Butler: Pino Simoneschi.
     
    *
     
    »Obwohl der Ausdruck Butler, streng genommen und mit einem gewissen historischen Verständnis betrachtet, unrichtig ist«, dozierte Pino leidenschaftlich bei jeder Gelegenheit. Eine solche hatte sich unverhofft ergeben.
    Der neue Page, mit dem er im Personalantigravschacht nach oben schwebte, kannte im Unterschied zu den länger dienenden Hotelangestellten Pinos überaus lehrreiche Ausführungen noch nicht. Gefesselt hing er an seinen Lippen, sichtlich ein aufgeweckter Bursche mit Gespür dafür, worauf es in der Beherbergungsbranche ankam.
    »Ein Butler im klassischen Sinn ist der Vorstand der Dienerschaft eines aristokratischen oder großbürgerlichen Haushalts. So gesehen war auch der bis zum heutigen Tag sprichwörtliche, berühmteste ›gentleman's gentleman‹ der Literaturgeschichte, der von P. G. Wodehouse unsterblich

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