Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2723 - Nur 62 Stunden

2723 - Nur 62 Stunden

Titel: 2723 - Nur 62 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sehen.
    Sie deutete auf einen Tisch mit bereitstehenden Instrumenten. Mikrolaser, feinmechanische Halterungen, zwei Beschichtungssprays, winzige Behältnisse mit superhydrophoben Transportflüssigkeiten, Rasterkraftmikroskope und vieles mehr.
    »Wir werden den Zellaktivator mit einer hauchdünnen Beschichtung versehen. Die Substanz wird mit nanoaktiven Bestandteilen umgeben, die die eigentliche Hülle des Chips imitieren. Marion – darf ich bitten?«
    Marion Kyristen trat vor. Die Frau räusperte sich mehrfach, bevor sie zu sprechen begann. Es war ihr sichtlich unangenehm, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. »Ein Teil der Nanopartikel besteht aus gezielt dotierten winzigen Hyperkristallen. Wir haben ihnen eine besondere hyperenergetische Signatur im Sinne einfacher Programmroutinen eingeprägt. Sie sind hypertrophisch und ...«
    »Danke, Marion«, unterbrach Sichu die Kollegin, bevor sie allzu weit in ihr Fachgebiet umschwenkte und vom eigentlichen Zweck ihrer Aufgabe ablenkte. »Die Nanopartikel der Zellaktivatorbeschichtung sind im Normalfall inaktiv«, fuhr sie fort. »Sie werden allerdings aktiviert, sobald das Gerät mitsamt seinem Träger in ein übergeordnetes Kontinuum wechselt. Wenn also der Chip samt Imperator Bostich eine Transition mitmacht oder in den Linearflug geht.«
    »Der Reiz des Übertritts in den höherdimensionalen Raum dient also als eine Art Katalysator?«, fragte Xywy Sänkenberg, eine Spezialistin am Rasterkraftmikroskop.
    »Richtig. Die charakteristischen hyperphysikalischen Streuemissionen bringen die dotierten Hyperkristalle dazu, sich umzugruppieren. In einem zweiten Schritt akkumulieren sie die Streuemission des Zellaktivators, vergleichbar einer Miniaturspeicherzelle, laden sich bis zu einem Schwellenwert auf und emittieren, bevor es zu einer weiteren Transition oder einer Linearetappe kommt, einen extrem gerafften Hyperimpuls.«
    »Darum kümmere ich mich.« Ein hagerer Mann drängte sich in den Vordergrund. Mimas Loptrin, ein von sich eingenommener Schönling, der aber zu Sichus Bedauern auf seinem Fachgebiet eine absolute Koryphäe war. »Ich sorge dafür, dass der Impuls knapp unterhalb des Übergangs zum ultrahochfrequenten Bereich des hyperenergetischen Spektrums entsteht. Das wird ein hartes Stück Arbeit, sage ich euch, liebe Kollegen, aber ...«
    »Danke, Mimas!« Sichu schob den Mann beiseite. Er roch unverschämt gut, und er besaß ein unverschämt gewinnendes Lächeln. »Die Reichweite des Impulses ist unweigerlich begrenzt, die Intensität entsprechend schwach.«
    Sie holte kurz Atem. »Die Kurzimpulse werden im allgemeinen hyperphysikalischen Rauschen untergehen. Wir müssen also die Verfolgerschiffe mit sensiblen Ortungsgeräten zusätzlich ausrüsten und sie genau auf diese Impulse eichen. Doch das ist ein Problem, mit dem ihr euch nicht beschäftigen müsst.« Sie klatschte in die Hände. »Euch bleiben nur wenige Stunden, um die erforderlichen Arbeiten durchzuführen. Und denkt daran: Das oberste Prinzip muss lauten, dass der Zellaktivator unbeschädigt bleibt.«
    Die Wissenschaftler murmelten Zustimmung. Sie grüßten und gruppierten sich um mehrere Holoschirme, die einen von der unterstützenden Positronik vorgeschlagenen Zeitplan sowie ein Organigramm zeigten.
    Es würde Änderungen geben, keine Frage, und ganz gewiss kam es zu Kompetenzstreitigkeiten. Sichu war darauf vorbereitet, das Projekt bis zu seiner Fertigstellung zu begleiten.
    In letzter Zeit kam sie immer weniger dazu, ihre eigenen Forschungsprojekte zu verfolgen. Sie beschäftigte sich mit Verwaltungskram, mit Budgeterstellungen, mit Evaluierungen. Einzig die Beschäftigung mit der seltsamen nicht lebenden Substanz, die an Bord eines Onryonenschiffs gefunden worden war, hatte sie von ihrem Schreibtisch weggeholt und ihr das Gefühl gegeben, wieder mal selbst etwas bewegen zu können.
    Sichu überdachte ihren Plan ein weiteres Mal. Er bedurfte größter Anstrengungen, er war kompliziert. Aber er war auch sicherer als alle anderen Lösungen, die ihr eingefallen waren. Die zwangsläufig mit einem Flug verbundene Abfolge von Hyperimpulsen würde eine ausreichend klare Brotkrumenspur bilden, die terranische Schiffe anmessen und verfolgen konnten.
    Eine Unsicherheit blieb allerdings: Würden Perry und Bostich überhaupt gemeinsam reisen, wenn sie vor das Atopische Tribunal gebracht wurden?

11.
    Gucky:
    Noch neun Stunden
     
    Es war spät geworden. Selbst in der so lebendigen Stadt Istanbul kehrte um

Weitere Kostenlose Bücher