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2723 - Nur 62 Stunden

2723 - Nur 62 Stunden

Titel: 2723 - Nur 62 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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können.
    Einer dieser aufdringlichen Werbeballons suchte in der Nähe des Gebäudes nach Kunden. Die Störstrahlung der Drohnen hat seine Aufzeichnungen lediglich gestört, aber nicht vernichtet. Diese verdammten Dinger sind unglaublich gut geschützt. Besser als alles, was mir jemals untergekommen ist. Wohl aus gutem Grund. Welcher Mensch würde die Ballons nicht am liebsten in Stücke zerschlagen ...?«
    »Was willst du mir sagen, Attilar?« Warum redete der TLD-Chef derart umständlich? Er kam sonst stets sofort zum Kern der Sache.
    »Die Aufnahmen zeigen, was mit Tekener geschehen ist. Seine Ermordung wurde aufgezeichnet.«
    Guckys Herz schlug rascher. Er schwankte zwischen Abscheu und Neugierde. Doch er wusste, was er zu tun hatte.
    »Her damit!«, forderte er.
    »Es ist nicht sonderlich schön anzusehen«, warnte Leccore.
    »Ich bin ein großer Mausbiber. Ich habe in meinem Leben bereits den einen oder anderen Toten gesehen.«
    »Na schön.« Pause. »Du hast die Aufzeichnung im SERUN-Speicher. Wenn du etwas benötigst, rühr dich bei mir.« Leccore beendete das Gespräch grußlos.
    Gucky schaltete die Aufzeichnung zu und sorgte dafür, dass Caraner sie ebenfalls vor das Helmvisier gespiegelt erhielt.
    Es war dunkel geworden. Unter ihnen glänzten Myriaden Lichter, die vom Gleiterverkehr, von Straßenbeleuchtung und von den unzähligen Gebäuden des Molochs Istanbul stammten. Vor diesem Hintergrund betrachtete Gucky jene Bilder, die den Tod Ronald Tekener dokumentierten.
    Sein Freund kämpfte gegen einen Zwerg – oder gegen ein Kind. Der rekonstruierte Film ließ mehrere Deutungen zu. Der Kleinwüchsige schlug mit einer Hand zu – und Tek wurde meterweit beiseitegeschleudert. Er landete schwer, der Kleine spazierte in aller Gemütsruhe zu ihm hin, ohne sich um das Chaos des Kampfes ringsum zu scheren.
    Er redete auf Tekener ein. Der wollte aufstehen, sich wehren. Er unternahm zwei Versuche – und hatte keine Chance.
    Ein letzter, letaler Schlag. Er war beinahe beiläufig geführt. So als würde der Kleine eine Mücke vor seinem Gesicht vertreiben. Ronald Tekener brach zusammen. Sein Gesicht war weiß und blutleer. Doch er lächelte. Er starb als Smiler.
    Gucky schwieg.
    Er bedeutete Caraner, ihm zu folgen. Er brauchte dringend Boden unter den Füßen. Er ließ den SERUN beschleunigen, auf beinahe hundert Stundenkilometer, und raste aufs Meer hinaus, Richtung Südosten, bis er in der Dunkelheit Inseln entdeckte. Einige von ihnen waren mit Lichtpunkten übersät.
    Gucky suchte sich ein kleines, unbewohntes Eiland aus und ließ sich vom SERUN sicher auf felsigem Gestein absetzen.
    »Du befindest dich auf Sivriada, einer der Prinzeninseln«, informierte ihn die Positronik des Anzugs. »Die Insel ist derzeit unbesiedelt, wird aber gern von Fischern und Touristen per Boot oder Speedsurfs angesteuert. Schon die Byzantiner und die Römer interessierten sich für Sivriada ...«
    »Jaja, schon gut!«, unterbrach Gucky die Positronik. Sie hatte die Stimmlage eines Fremdenführers angenommen. Er grätschte die Beine und machte einige Übungen zur Lockerung seiner angespannten Muskulatur. Der lange Schwebeflug ließ den Körper verkrampfen, auch wenn der SERUN diesem Effekt mit Reizstrom und erzwungenen Muskelkontraktionen entgegenzuwirken versuchte.
    Gucky ging ein paar Schritte, Caraner folgte ihm. Sie passierten ein eingezäuntes Gräberfeld und erreichten eine alte, gemauerte Zisterne, auf deren Grund brackiges Wasser stand.
    »Der Junge, den ich gemeinsam mit dem Teleporter gesehen habe, hat Tekener getötet.« Gucky wischte sich Feuchtigkeit aus dem Gesichtspelz. »Wenn man glaubt, dass es nicht schlimmer kommen kann, gibt es unter Garantie jemanden, der dir das Gegenteil beweist.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Caraner.
    »Ich rede von Vetris-Molaud, dem neuen Tamrat der Tefroder. Wir wissen, dass er hinter der Entführung Bostichs steckt. Und er schreckt offenbar vor nichts zurück. Er setzt Kindersoldaten ein. Allem Anschein nach genmodifizierte Kinderkrieger. Anders kann ich mir nicht erklären, wie der Kleine Tekener getötet haben sollte.« Gucky würgte. Er konnte ein Erbrechen gerade noch verhindern.
    »Vielleicht handelt es sich um einen Androiden, um eine tefrodische Kampfmaschine?«, mutmaßte Caraner.
    »Mag sein.« Gucky blickte auf die Uhr. Seit beinahe zwei Tagen war er auf der Jagd. Sie waren ihren Feinden sehr nahe gekommen, um sie dann doch wieder zu verlieren. – Traf ihn eine Schuld

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