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2727 – Am Gravo-Abgrund

2727 – Am Gravo-Abgrund

Titel: 2727 – Am Gravo-Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Shanda aus diesem Chaos herausbringen. Sie hatten ihre SERUNS und Pazuzu.
    Fast spürte Toufec etwas wie ein Schuldgefühl. Die Onryonen hatten weder das eine noch das andere. Niemand würde ihnen helfen können, falls weitere Wohneinheiten zusammenbrachen. Durch den doppelten Schutz fühlte Toufec sich auf makabre Weise wie ein Zuschauer.
    Der Gleiterverkehr stieg an. Wer konnte, floh an die Oberfläche. Überall hasteten Onryonen zu Schwebeflitzern oder Rollfahrzeugen. Die Straßen verstopften.
    Shanda blieb dicht bei ihm. Sie ergriff seine Hand. Kleine Schweißtröpfchen lagen hinter dem Helmvisier auf ihrer Stirn. »Wie weit ist es bis zum Durchbruchspunkt?«
    Mit einem Blinzeln vergrößerte Toufec die Karte. »Knapp zwei Kilometer.«
    Sie passierten die Staubwolke. Dank Pazuzu blieb ihre Sicht klar.
    Toufec entdeckte weder Verletzte noch Tote in den Trümmern. Erleichtert stieß er die Luft aus.
    Seit der Explosion waren höchstens zwei Minuten vergangen. Erste Gleiter der onryonischen Ordnungskräfte setzten am Rand der Metallstraße und den obersten Etagen zur Landung an. Uniformierte sprangen heraus. Bewohner strebten ihnen in Scharen entgegen.
    Ein Stück über Toufec entging ein zweisitziger Gleiter durch ein scharfes Ausweichmanöver dem Zusammenstoß mit einem dreimal so großen Fluggerät. An den Fassaden leuchteten orangegelbe Lichter auf, so grell, dass sie für die lichtempfindlichen Onryonen nur Warnsignale sein konnten.
    Der Stadtgenius meldete sich über unsichtbare Akustikfelder. »Der Flugverkehr ist überlastet. Bitte, seht von Abflügen ab. Hilfe ist unterwegs.«
    Weitere Gleiter starteten.
    »Schau!« Shanda zeigte nach unten. Sie flog langsamer.
    Der Boden bebte. Schreie brandeten auf. Häuser wankten wie Schilfrohre im Wind. Es klirrte und polterte. Dieses Mal hielt der Mondstoß länger an. Gleichzeitig tauchten neue Gravophänomene auf.
    Toufec stieß ein Stoßgebet an Ruda aus. Bilder und Eindrücke droschen wie Schläge auf ihn ein.
    Zwei Onryonen hoben vom Boden ab, drehten sich schreiend in der Luft und gerieten in die Verkehrszone. Heilloses Chaos entstand, da niemand die Unglücklichen rammen wollte.
    Ein zweisitziger Sportgleiter kollidierte mit einem Familienmodell. Beide Gleiter stürzten ab und bohrten sich in die Straße, wobei sie mehrere Rollfahrzeuge trafen und den Verkehr zum Erliegen brachten. Das Krachen, Heulen und Pfeifen wollte Toufecs Trommelfell zerreißen.
    Obwohl das Beben nachließ, schwankten viele Häuser weiter, in Bewegung versetzt wie Pendel.
    Entsetzt sah Toufec einen hageren Onryonen, der von einem Balkon in die Tiefe sprang.
    Gebäude brachen zusammen. Pazuzu regelte die Lautstärke nach unten, dennoch dröhnten Toufec die Ohren. Mindestens fünf Wohntürme fielen innerhalb von Sekunden.
    War die Evakuierung bislang einigermaßen geregelt vor sich gegangen, brach nun endgültig Panik aus. Onryonen stießen sich gegenseitig zu Boden, um zu den Gleitern zu gelangen. Die Ordnungskräfte brüllten. Roboter flogen aus, und über allem tönte die säuselnde Stimme des Stadtgenius, die vergeblich Ruhe und Ordnung forderte.
    »Toufec, da drüben!«
    Toufec blickte in die Richtung, in die Shanda zeigte. Ein Stich durchfuhr seine Brust. Keine zwanzig Meter entfernt ragte in einer Seitenstraße ein von Technogeflecht umwundener Wohnturm auf. Er hatte zu denen gehört, die wie eine Säule sowohl mit dem Boden als auch mit der Decke der sublunaren Etage verbunden gewesen waren. Nun allerdings stand von der unteren Hälfte nur noch der breite Sockel, umgeben von einem Berg aus Schutt und einer Partikelwolke. Das obere Drittel hing zitternd über einem Abgrund von gut fünfzig Metern.
    Auf einem umlaufenden Balkon drängte sich ein Rudel heranwachsender Onryonen. Sie stießen harte Laute aus. Ihre Emots flackerten in hellem Gelb.
    »Sie stürzen jeden Moment ab!« Shanda änderte die Richtung und flog dem Balkon entgegen.
    Toufec folgte ihr, ohne zu zögern. Er war ein miserabler Zuschauer und spürte Erleichterung, endlich etwas tun zu können.
    »Pazuzu, Schutzwall und Nanoschatten auflösen! Bilde eine Rettungsrutsche!« Er wusste, dass Pazuzu für diese Aufgabe mehrere Minuten brauchen konnte. Aber mit der Flugscheibe, die deutlich schneller entstand, konnten sie höchstens einen der Onryonen mitnehmen, und auf dem Balkon standen mindestens fünfzig.
    Shanda schwebte in SERUN und Schutzschirm wie eine energetische Kugel auf den Balkon zu.
    Die Onryonen riefen lauter.

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