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2727 – Am Gravo-Abgrund

2727 – Am Gravo-Abgrund

Titel: 2727 – Am Gravo-Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Privatgemächern NATHANS verbunden war, schickte das Positronische Phantom ihr Holos und Daten.
    Raphal Shilo und Errest Coin standen bei ihr. Andächtig lasen sie die Werte ab.
    »Was bedeutet das?«, fragte Raphal.
    »Nun ...« Pri zögerte. Sie war keine Wissenschaftlerin. »Wenn ich Kemeny richtig verstanden habe, bedeutet es noch gar nichts. Falls der Irritator funktioniert, wird YLA uns Bilder schicken.«
    Immer mehr Widerständler scharten sich um sie. Errest Coin räusperte sich. Es war das einzige Geräusch in der Stille.
    Pri schloss die Augen. Lass es klappen. Ich habe es so satt, ein Instrument der Onryonen zu sein.
    Das Holo vor ihnen flackerte und veränderte sich. Ein neues Bild entstand. Dunkelheit breitete sich darauf aus wie etwas Greifbares. Irgendwo, ganz weit entfernt, blinkte ein winziges Licht.
    Pri quetschte ihre Daumen mit den Fingern zusammen. »Das ... das ist ...«
    »Der Normalraum!«, rief Raphal Shilo. Er wies heftig auf die Daten. »Das ist nicht mehr die Etage, auf der sich Luna bewegt hat. Wir müssen gestoppt haben! Das Triebwerk ist ausgefallen. Seht euch das an: Da ist ein Stern!«
    Jubel brandete auf.
    Pri lächelte. Geschafft. Endlich ein Erfolg. Egal was mit Toufec und Shanda war, zumindest ein Teil ihres Plans war aufgegangen. Die Sabotage des Transpositor-Netzes war gelungen. Luna hatte die Reise unterbrochen.
    Vielleicht war das der Anfang, auf den Pri gehofft hatte. Wenn der Widerstand die Züge aufhalten konnte, konnte sie in absehbarer Zeit womöglich auch das Synapsenpriorat samt Technogeflecht verstehen und die Onryonen stoppen.
    Schlieren wischten durch das Bild. Die Datenkolonnen veränderten sich rasend schnell. Die grünen Ziffern verfärbten sich rot.
    »Was ...?« Pri verstummte. Ihre Hochstimmung verflog.
    Etwas ging schief.
     
     
    Mit dem Gammablitz
     
    Wie herrlich es wogte, wenn das Licht sich gebar. Zeit und Zahlen zählten nicht, wenn der Morgen sich selbst erschuf: 010101110110010101101100011101000110010101101110 01100010 01110010011000010110111001100100.
    »Zieh deinen Zug, spring in das ...« Mit dem Gammablitz hielt inne und senkte den Kopf auf die Schaltfläche. Die Münder seiner Hände öffneten sich zu stummen Schreien.
    Was ging da vor sich? Etwas störte die Harmonie. Das Lied zerriss.
    »Nein, nein, nein!« 010001110111001001100001011101100110111101000001011000100110011101110010011101010110111001100100.
    Die Werte veränderten sich schlagartig. Disharmonie, wohin er hörte. Die Lage war bedenklich. Die Komposition im Ganzen geriet in Gefahr. Sämtliche Töne drohten zu verklingen.
    Mit dem Gammablitz berührte eine glatte Fläche, die sich daraufhin kräuselte und ihn haptisch mit dem Würfel verband.
    Er hasste, was er tun musste: Er nahm Verbindung zu den anderen auf.
    »Das Lied zerreißt. Beenden wir den Chor?«
    »Beenden, beenden.« Hundert Stimmen antworteten ihm, ebenso entsetzt wie er selbst.
    Der Eingriff war fatal, aber er musste sein.
    Mit dem Gammablitz nahm die nötigen Schaltungen vor. Er griff tief in die Komposition und zerbrach den Stab der Dirigenten.
    Der Mond stürzte in den Normalraum zurück. Doch er blieb nicht dort.
    Luna sprang weiter.

10.
    Abzug
     
    Toufec las die Ergebnisse der ausgeschickten Sonden auf seinem Multikom ab. Es war schlimmer, als er erwartet hatte. »Da draußen wimmelt es von Suchtrupps und Gleitern. Die Onryonen müssen die Ordnungskräfte von ganz Iacalla mobilisiert haben, um uns zu finden. Wir sollten einen anderen Weg als den Gleitertunnel nehmen und durch die Decke in eine höhere Etage vorstoßen.«
    Sie hatten versagt. Aytosh Woytrom war nach wie vor frei, und auf keinen Fall durfte Pazuzu den Onryonen in die Hände fallen.
    Sie wollten das Zimmer gerade verlassen, da schwankte der Boden. Ein Zittern lief durch den Wohnturm. In den Stockwerken über ihnen ächzte es bedrohlich.
    Shanda blieb im Türrahmen stehen. »Gravophänomene?«
    Toufec ging zum Fenster und schaute auf die lange, gerade Straße. Ein abgehacktes Pfeifen erklang, so schrill, dass es im Innern zu hören war. Überall erhöhten Anuupi-Verbände ihre Leuchtintensität und tauchten die säulen- und spießtellerartigen Hochhäuser in rotes Licht. Onryonen strömten aus den Eingängen ins Freie.
    Toufec und Shanda befanden sich im untersten Stockwerk und hatten lediglich einen Überblick über die unmittelbare Umgebung.
    »Ich sehe nichts.«
    Wieder ging ein Ächzen durch die Bausubstanz. Der Klang alarmierte Toufec. Sie hatten

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