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279 - Der Fluch von Leeds

279 - Der Fluch von Leeds

Titel: 279 - Der Fluch von Leeds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Fletscher, der vorne auf dem Copilotensitz neben O'Donel saß. Wie würde es wohl um dessen Community in Leeds bestellt sein? Danach befragt, hatte der Major nur gelacht. »Unkraut vergeht nicht, Allison. Schauen Sie mich an: Ich habe ja auch überlebt. Außerdem ist Wallbridge eine uneinnehmbare Festung. Sie werden schon sehen.«
    Doch je näher sie ihrem Ziel kamen, desto schweigsamer wurde der Techno aus Leeds. Im Augenblick lauschte er gerade O'Donel, der ihn über die Funktionen auf der Armaturenkonsole aufklärte. Als hätte der Major noch nie einen EWAT von innen gesehen.
    »Hier fahren Sie die Bordhelix hoch. Diese Lampen zeigen den Zustand der Teleskoplamellen an, die die beiden Segmente des EWATs verbinden. Jedes Segment verfügt über eine autarke Laser-Sensoren-Navigation, deren Funktionsstatus in regelmäßigen Abständen auf diesem Bildschirm angezeigt wird. Die Außenhülle des Tanks besteht aus einer molekularverdichteten Titan-Carbonat-Legierung. Sollte es zu folgenschweren Beschädigungen kommen, schrillt ein Alarm los, bei dem Ihnen die Ohren abfallen. Ansonsten müssen Sie nicht viel beachten. Nur die Befehle sollten korrekt an den Bordcomputer gerichtet sein. Dann fliegt das Ding ganz von allein.«
    Hugh Allison feixte. O'Donels Erklärungen klangen so, als wäre es ein Kinderspiel, den EWAT zu manövrieren. Dabei hatte der Junge vor sieben Monaten bei seinem Jungfernflug nach Cill Airne noch einen Heidenrespekt vor dem Expeditionsfahrzeug gehabt. Kein Wunder: Zehn Meter lang, nicht ganz drei Meter breit und zweieinhalb Meter hoch war das Gefährt. Fielen Systeme aus, lag es an dem Piloten, den Tank unversehrt zur Erde oder aus dem Wasser zu bringen.
    Natürlich wusste Fletscher das auch. Er lehnte dankend ab, als Ryaan O'Donel ihm jetzt anbot, eine Weile das Kommando zu übernehmen. »Danke, Junge. Fliegen ist nicht so mein Ding. Später auf dem sicheren Boden des Festlandes übernehme ich gerne mal.« Bei den letzten Worten griff er nach dem Gehstock neben seinem Schalensessel und stand auf. Humpelnd näherte er sich Allisons Navigationspult. »Da gibt es einen kleinen See zwischen dem Aaire und dem Penni-Gebirge. Eignet sich hervorragend für ein Nachtlager. Was halten Sie davon, Allison?«
    Luimneachs Beauftragter für Außenangelegenheiten warf Fletscher einen überraschten Blick zu. Erst konnte es dem Mann aus Leeds gar nicht schnell genug gehen, nach Hause zu kommen, und jetzt schlug er einen unnötigen Aufenthalt vor? Wollte Fletscher Zeit schinden? War Wallbridge doch nicht so sicher, wie er es behauptet hatte? Oder gab es Probleme ganz anderer Art? Hugh erinnerte sich wieder an die zögerliche Zustimmung des Majors, als die Kommandantin ihn bat, die Bündnispläne zu unterstützen. Vielleicht war er in Leeds gar nicht so eine große Nummer, wie er die ganze Zeit vorgab.
    Nachdenklich betrachtete Allison den hageren Zweimetermann, der neben seinem Pult stehen geblieben war. Offensichtlich hatte der Bunkermajor vor ihrer Abreise am Morgen nicht mit Seife gespart: Eine unsichtbare Wolke aus Lavendelduft umgab ihn. Er war frisch rasiert und herausgeputzt, als ob es zu einem Gardeball ging. Die Knöpfe seiner sauberen Uniform glänzten mit dem kahlen Schädel um die Wette.
    Major Robin Fletscher , war am Revers seiner Jacke zu lesen. Die Buchstaben schienen mit dunkelblauem Garn nachgestickt worden zu sein. Um seinen Hals trug er ein schwarzes Tuch. Dessen Enden hielt eine silberne Spange mit eingraviertem ED zusammen. Eine Auszeichnung , schätzte Allison.
    Eindrucksvoll sah Fletscher aus. Und gleichzeitig verwegen mit seinem verstümmelten Ohr, den unzähligen Narben und den groben Gesichtszügen. Außer dem bläulichen Venengeflecht an Schläfen und auf seinem Kahlkopf erinnerte wenig an die Technos, die Hugh Allison einst kannte. Vermutlich war er durch und durch Soldat und das Leben für ihn eine einzige Schlacht, die es zu gewinnen galt. Hugh fielen die Zoten ein, die der Mann aus Leeds hin und wieder zum Besten gab. Und die Geschichten von Kriegen und Frauen. Darin erschien Fletscher stets als strahlender Held. Der Kerl neigt zu Selbstüberschätzung. Wahrscheinlich würden sie erst in Leeds erfahren, welche Rolle er nun wirklich in seiner Community spielte.
    »Irgendwas nicht in Ordnung?«, unterbrach Fletscher seine Überlegungen. Er neigte den Kopf leicht zur Seite; ein wachsamer Blick lag in seinen Augen.
    »Nein… ich habe nur über Ihren Vorschlag nachgedacht«, log Allison,

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