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28 Minuten

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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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also Bankräuber werden? Ich geb dir einen Rat, vergiss deine kleine Fantasie und lass uns noch ein bisschen Backgammon spielen.«
    »Wir können das durchziehen, Joel. Und wir haben es verdammt noch mal verdient.« Dan leckte sich die Lippen und rückte näher zu seinem Freund heran. »Du weißt genau, wie viele Jahre ich Achtzigstundenwochen bei irgendwelchen Start-ups gearbeitet habe, um mal richtig Geld zu verdienen – und dann sind die alle pleitegegangen. Und ich weiß, bei dir war es genauso. Das ist unsere Chance, richtig abzusahnen.«
    »Du bist verrückt.«
    »Hör mir doch mal bis zum Ende zu.«
    »Steh auf.«
    »Was?«
    »Ich habe gesagt: Steh auf.«
    Dan hob die Hände, um zu zeigen, dass er das wirklich bescheuert fand, schob seinen Stuhl zurück und erhob sich langsam. Als er gerade mal halb aufgerichtet war, schoss Joel hoch und verpasste ihm einen Schlag unter das linke Auge. Der Treffer brachte ihn aus dem Konzept. Er taumelte ein paar Schritte rückwärts, bevor er sein Gleichgewicht zurückerlangte. Dann betastete er seine Wange und konnte bereits fühlen, wie sie anschwoll.
    »Was zum Teufel soll das?«
    »Hey, du Wichser, du bist doch ein Bankräuber, oder? Auf so einen Scheiß solltest du vorbereitet sein.«
    »Du Arschloch.«
    » Ich bin das Arschloch? Du kommst her und willst mich überreden, bei einem Banküberfall mitzumachen! Sieh dich doch an, du kannst nicht einmal einen Schlag einstecken, und du willst eine Bank überfallen?«
    »Versuch’s noch mal.«
    »Vergiss es. Jetzt bist du darauf vorbereitet. Aber das ist es eben, wenn man etwas völlig Bescheuertes unternimmt, kann alles passieren. Und wie du gerade bewiesen hast, verfügst du nicht über den Instinkt, mit dem klarzukommen, was dir so widerfahren kann. Ich hol dir Eis.«
    Joel füllte eine Plastiktüte mit Eis und kam zum Tisch zurück. Dan setzte sich und köchelte schweigend vor sich hin, während er die Tüte auf seine Wange presste. Die Erkenntnis, wie furchtbar seine Lage inzwischen war, ließ ihn auf seinem Stuhl erstarren.
    »Habe ich dir wenigstens etwas Verstand eingeprügelt?«
    »Du hättest auch abbremsen können. Ich glaube, du hast mir etwas gebrochen.«
    »Hör auf zu jammern. Da ist nichts gebrochen. Und hör auf mit den Tagträumen von Banküberfällen. Du bist Software-Programmierer, schon vergessen?«
    Dan hob den Blick zu Joel und schüttelte den Kopf. »Nein, bin ich nicht«, sagte er. »Und du auch nicht. Das waren wir vielleicht mal, aber wir sind es nicht mehr. Und sie haben uns die Tür vor der Nase zugeknallt.«
    »Du kannst ja glauben, was du willst. Ich tu das nicht.« Joel hob gedankenverloren die Hand an seinen Kiefer und massierte ihn.
    »Du weißt ganz genau, dass es stimmt. Dein JAVA -Zertifikat könnte genauso gut auf Klopapier gedruckt sein.«
    »Wenn du das wirklich glaubst, dann lern doch irgendetwas anderes!«
    Wieder musste Dan sich zusammenreißen, um nicht zu brüllen: Was soll mir das denn bringen? Ich werde blind! Stattdessen sagte er ganz ruhig: »Was denn? Selbst wenn ich das Geld dafür hätte, was nicht der Fall ist, kannst du mir vielleicht verraten, mit welcher Art Abschluss sie mich vom Fleck anheuern, wenn ich mit Mitte fünfzig endlich fertig bin?«
    »Das ist doch albern.«
    »Joel, du hast mit mir gearbeitet. Habe ich je Mist gebaut?«
    »Das ist nicht dasselbe.«
    »Das sehe ich anders. Wie wär’s, wenn du mich zu Ende reden lässt und es dir dann überlegst?«
    Joel öffnete den Mund und wollte widersprechen, stieß stattdessen aber nur die Luft aus. Er lehnte sich wieder zurück, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Leise sagte er: »Also bitte.«
    Dan nahm den Eisbeutel vom Gesicht und legte ihn auf den Tisch. Er öffnete seine Aktentasche und ging seinen Plan methodisch durch. Joel hörte zu und seine Reaktionen wechselten vom leichten Spott zu widerwilligem Respekt. Am Ende zeigte sich ein Hauch von Interesse in seinem Blick, er huschte mit der Zunge über die Lippen, während er darüber nachdachte. »Ich muss zugeben, es könnte funktionieren«, sagte er. »Auf jeden Fall hast du deine Hausaufgaben gemacht. Und alles, was du mir erzählt hast, stimmt?«
    »Allerdings.«
    Joel lehnte sich wieder zurück, er schaute an die Decke und rieb sich mit dem Daumen über die Lippen. So saß er eine Minute lang da, während er überdachte, was Dan ihm erzählt hatte. Dann richtete er sich plötzlich wieder auf, starrte Dan mit hochrotem Kopf wütend an. »Du blöder

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