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28 Minuten

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Titel: 28 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Zeltserman
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Wichser«, fluchte er leise. »Du willst Gordon dazuholen, oder? Bist du verrückt?«
    »Ohne Gordon geht es nicht. Genauso, wie es nicht ohne dich geht.«
    »Bist du verrückt? Ich arbeite nicht mit Gordon! Der Kerl kann nicht mal fünf Minuten die Fresse halten.« Joel hob die Hand an den Mund und begann an seiner Unterlippe zu zupfen. »Der Typ ist doch grenzdebil, voll der Psycho.«
    »Gordon ist in Ordnung. Vertrau mir einfach, okay?«
    »Hast du schon mit ihm gesprochen?«
    »Nein ...«
    »Dann lass es!«
    »Glaubst du, ich hätte zwanzig Jahre lang immer wieder mit Gordon gearbeitet, wenn ich ihm nicht trauen könnte? Der Kerl hat in Vietnam gedient. Er weiß, wie man sich zusammenreißt. Und ohne ihn funktioniert der Plan nicht. Das verstehst du doch, oder?«
    »Wenn er dabei ist, bin ich draußen. Ich verwette doch nicht mein Leben auf diesen Verrückten!«
    »Beruhige dich, okay? Gordon ist in Ordnung. Er ist ein kluger Kerl. Und ich brauche vier Leute in der Bank, damit es funktioniert. Wir sind nur zehn Minuten drin. Das ist alles. Und ich habe kein Problem damit, mein Leben darauf zu verwetten, dass Gordon zehn Minuten die Klappe halten kann.«
    »Und was ist danach? Wenn er rumquatscht?«
    »Er wird niemandem davon erzählen. Hast du ihn jemals irgendetwas Substantielles darüber sagen hören, was in Vietnam abgegangen ist?«
    Joel dachte darüber nach und schüttelte langsam den Kopf. »Es gefällt mir trotzdem nicht«, beklagte er sich. Dann begannen seine Augen zu glitzern. »Du hast vier Leute erwähnt. Wer ist der Vierte?«
    »Ein Freund von mir. Wir haben die letzten fünf Jahre zusammengearbeitet. Du kennst ihn nicht. Er ist Inder. Sobald die Sache durch ist, will er zurück nach Indien. Was uns gut passt.«
    »Wie viel weiß er?«
    »Alles, was ich weiß. Wir haben das die letzten sechs Wochen zusammen geplant. Und: Ja, ich traue ihm. Noch weitere Fragen?«
    »Es gefällt mir immer noch nicht, dass Gordon dabei ist.«
    »Er wird dasselbe sagen, wenn ich ihm von dir erzähle.«
    »Ich habe noch nicht Ja gesagt! Und er kann sagen, was er will. Das ändert nichts daran, dass bei ihm mindestens eine ganze Handvoll Schrauben locker sind.«
    »Joel, warum spielen wir nicht noch ein bisschen Backgammon und reden nicht weiter darüber? Lass es einfach sacken. Schau mal, wie du es findest.«
    »In Ordnung, prima.«
    Sie spielten schweigend. Nachdem Joel aus Unachtsamkeit drei Spiele nacheinander verloren hatte, schmiss er die Würfel in das nebenan gelegene Esszimmer. »Verfickte Scheißwürfel«, brüllte er. Er holte tief Luft und stieß den Atem laut durch den Mund aus.
    »Du meinst es wirklich ernst, oder?«, fragte er.
    »Ernst genug, dass ich schon geübt habe, wie man Autos klaut.«
    »Ich kann gar nicht glauben, dass wir darüber reden«, sagte Joel. »Wenn wir eine Bank ausrauben und etwas geht schief, ist dein Leben vorbei, Mann. Ich hab keine Frau, meine Kinder sind mir scheißegal, und ich komm mit dem Leben im Knast klar. Aber du schmeißt deine Familie weg, und ich sag dir das nur ungern, aber den Knast stehst du kein Jahr durch. Ich will dich nicht beleidigen, Dan, aber du bist einfach nicht hart genug, um da drin zu überleben.«
    »Es wird nichts schiefgehen.«
    »Und wenn doch?«
    »Dann sind wir am Arsch. Ja, klar, alles ist möglich. Aber wir sind garantiert am Arsch, wenn wir es nicht versuchen.«
    »Weiß Carol davon?«
    »Nein.«
    »Wirst du es ihr sagen?«
    »Nein. Niemals. Also, wie sieht’s aus, Joel, bist du dabei?«
    Joel schüttelte langsam den Kopf und schnitt eine Grimasse. »Ich denk darüber nach«, sagte er nach einer Weile.

05
    Shrini spannte den rechten Arm an, während er sich im Spiegel des Fitnessstudios betrachtete. Er trainierte regelmäßig und war ausgesprochen stolz auf seinen Körper. Aber jetzt ging es um mehr. Der Banküberfall sollte in einer Woche stattfinden, und er musste sich vorbereiten, er musste so gut in Form sein wie irgend möglich.
    Er warf noch einen weiteren schnellen Blick in den Spiegel, während er eine Hand auf seinen zufriedenstellend flachen Bauch legte. Dann ging er hinüber zu einer der freien Hantelbänke und schob auf jedes Ende der Stange Gewichte von je fünfundvierzig und fünfundzwanzig Pfund. Die Stange selbst wog fünfundvierzig Pfund, so dass er insgesamt einhundertfünfundachtzig Pfund stemmen würde. Shrini setzte sich auf das Ende der Bank, legte sich hin und rutschte ein Stück weiter, um die Stange gut fassen zu können.

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