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280 - Der Untergang Washingtons

280 - Der Untergang Washingtons

Titel: 280 - Der Untergang Washingtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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musste sich mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass vier seiner Männer desertiert waren.
    ***
    Bsssss.
    Das Geräusch ließ sich nicht einordnen. Der Koordinator schlug Kroows Augen auf und tastete in der dunklen Welt unter Spooky Pines nach dem Handscheinwerfer.
    Als der Lichtstrahl durch die Finsternis schnitt, durchzuckte es Kroow wie ein elektrischer Schlag. Davon erwachte auch das Crow-Bewusstsein in ihm. Wie? Was ist los? , stammelte der plötzlich Geweckte.
    » Das ist los!«, sagte der Koordinator. Kroows Blick war auf das Licht gerichtet. Und dann sah Crow es auch: Überall schwirrten fette blauschwarze Insekten herum! Eine davon landete direkt vor ihm auf der Felswand.
    Arthur Crow glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Mit einem Schlag war er hellwach und sah sich um.
    Das zweite und dritte Exemplar, das er in Augenschein nahm, bestätigte seine unglaubliche Entdeckung: Es waren exakte Kopien des Insekts, das Kroow gestern Abend um zwei Beine beraubt hatte! Genau diese Beine fehlten jedem einzelnen Tier des Schwarms.
    Kroow stand auf, ging ein Stück nach vorn und leuchtete die Decke an. Er fand das Gelege, in das sich das erste Insekt geflüchtet hatte.
    »Es ist zerstört!«, sagte der Koordinator erstaunt.
    »Es ist geschlüpft!«, verbesserte Crow. Sein Denkapparat lief auf Hochtouren.
    Es ist ein Gelege! , erkannte er nun. Irgendeine Mutation sorgt hier auf ungewöhnliche Weise für ihren Arterhalt - nicht durch Geburt, sondern durch Klonen! Er glaubte nicht, dass es die Insekten selbst waren; das verletzte Tier war nur durch Zufall in den Organismus geraten…
    Was, wenn diese Schläuche jedes beliebige Lebewesen klonen können? , durchzuckte es ihn. Crows Gedanken machten einen regelrechten Satz. Du brauchst Macht, um deiner Existenz einen Sinn zu geben! , so hatte er dem Koordinator die Zusammenarbeit schmackhaft gemacht. Diese Macht saß in Waashton. Zum Greifen nah und doch unerreichbar für ihn. Denn auch seine Stärke und relative Unverwundbarkeit als Kroow genügten nicht, um eine Abwehr aus Militäreinheiten, Fluggeräten und schweren Geschützen zu durchbrechen. Er brauchte adäquate Waffen, wenn er die Mächtigen der Stadt besiegen wollte. Und das wollte er unbedingt.
    »Vielleicht sollten wir diese Schläuche mal an nützlichen Objekten testen«, teilte er dem Koordinator seinen Entschluss mit. »An Menschen! Wenn wir ihnen vorher die richtige Gesinnung einimpfen, wären sie der perfekte Ersatz für meine U-Men!«
    Das bionetische Wesen stimmte zu. »Holen wir uns einige Exemplare und probieren es aus«, sagte es.
    ***
    Es war so angenehm, der schwülen Hitze Waashtons zu entkommen. Justin lenkte seinen Buggy über die staubtrockene Landstraße westwärts, durch die ersten Ausläufer der Appalachen. Das Abendrot beleuchtete sein Gesicht.
    Justin war sicher, dass die Nacht einfach großartig werden würde. Daran änderte auch die Anwesenheit seines Bruders nichts, der schmollend auf dem Beifahrersitz hockte. Dass Tyler nicht auch noch die Arme verschränkte wie ein trotziges Kind, lag allein an der Hitze.
    Oder an Keeva. Justin warf einen Blick in den Rückspiegel. Das schöne Indianermädchen unterhielt sich angeregt mit seinem Freund Connard, dem Werkstattbesitzer aus den Goonshacks. Die beiden kannten sich gut, das merkte man an der zutraulichen Art, wie die zarte Keeva auf den muskelbepackten Schwarzen reagierte. Manchmal legte sie ihm eine Hand auf den Arm, manchmal strahlte sie ihn an mit ihren wundervollen dunklen Augen. Justin beneidete Connard um jeden Moment ihrer Aufmerksamkeit.
    »Neulich habe ich eine Rede von Honeybutt Hardy gehört«, erzählte Keeva gerade. »Sie hat das Krankenhaus in unserem Viertel besucht, um mit Leuten zu sprechen, die beim Kampf gegen das Schleimmonster verkrüppelt wurden. Sie sagte, Freiheit wäre das höchste Gut der Menschen, und man müsste stets bereit sein, dafür zu kämpfen. Das klang wie eine Anspielung auf die legendären Running Men ! Ich glaube, es gibt sie noch, und ich wäre gar nicht überrascht, wenn Miss Hardy zu ihnen gehört.«
    »Die Running Men !« Connard schnalzte verächtlich. »Wer sollte die denn führen? Black vielleicht? Guck dir den geschniegelten Schnösel doch mal an, wie er durch Waashton stelzt, seit ihn seine Tusse zum Obersten Richter befördert hat!«
    »Mr. Black wurde demokratisch gewählt! Die Präsidentin hat ihn lediglich im Amt bestätigt!«, verbesserte Tyler so ungefragt wie schulmeisterlich.
    Justin

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