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280 - Der Untergang Washingtons

280 - Der Untergang Washingtons

Titel: 280 - Der Untergang Washingtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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des Militärs nahmen sich ihrer an. Sie waren speziell für diesen Einsatz abkommandiert und wussten, was von ihnen erwartet wurde. Freundlich, unauffällig und von vielen logischen Begründungen begleitet trennten sie die Menschenmassen auf. Kinder sollten Alte und Gebrechliche auf geordnete Weise in die Seitenstraßen bringen. Dort würden im Ernstfall Militärtransporter warten, um sie zum Pentagonbunker zu fahren.
    Das wurde geübt, während junge Mütter mit ihren Kleinen in die U-Bahn-Schächte geführt wurden - fort aus der Hitze, was sehr angenehm war - und dort provisorische Lager errichteten, um im Ernstfall eine rasche Versorgung von Verwundeten zu ermöglichen.
    So wären die Schwachen bei einem Angriff aus der Schusslinie. Mit den Wehrhaften trainierten die Ausbilder diverse Verteidigungsstellungen. Besonders Jugendliche hatten ihren Spaß daran, denn sie durften, wenn sie ihre Sache gut machten, mit der Waffe des Trainers einen Schuss auf die Waashtoner Bäume abfeuern.
    Der gesamte Führungsstab mischte sich unters Volk. Alexandra Cross ließ die Tore zum Grundstück des Weißen Hauses öffnen und auf dem Rasen Grillplätze einrichten. Wer wollte, konnte sich kostenlos verpflegen. Die Präsidentin selbst ließ sich immer wieder blicken, wirkte gelöst und scherzte mit den Leuten - bevor sie hastig ins Oval Office zurückkehrte und General Garrett über Funk nach dem neuesten Stand der Dinge fragte.
    Das Ganze hatte beinahe Volksfestcharakter. Alles lief entspannt und in Ruhe ab, niemand sorgte sich. Auch das ausgerückte Militär nicht, denn es gab keinen Hinweis auf eine tatsächlich anstehende Bedrohung. Die Posten am Stadtrand meldeten sich regelmäßig über Funk - und hatten nichts zu berichten. White Owls Männer waren mit einem Jeep auf dem Weg nach Spooky Pines, und auch sie hatten nichts zu berichten.
    Konnten sie auch nicht, denn Kroow war längst nicht mehr dort.
     
    Als die Sonne im Zenit stand und die Innenstadt mit flimmernder Hitze bombardierte, wurde eine Pause ausgerufen. Die Menschen suchten schattige Plätze auf, dösten dort Seite an Seite mit Ausbildern und Soldaten. Einsatzkräfte des Führungsstabs verteilten Wasser und Nahrung.
    Richter Black kehrte von einer Patrouillenfahrt durch die Außenbezirke zum Weißen Haus zurück. Er musste den Hummer auf der Straße stehen lassen, denn das Grundstück mit seinen Grillplätzen war regelrecht überlaufen. Kinder tollten auf dem Rasen herum, und so gab es für das schwere Fahrzeug kein Durchkommen.
    »Da draußen ist richtig was los!«, sagte Mr. Black lächelnd, als er das Oval Office betrat.
    Alexandra Cross saß an ihrem Schreibtisch, das Kinn in die Hand gestützt, den sorgenvollen Blick auf das Funkgerät gerichtet, das vor ihr stand. Bei Blacks Eintreten ließ sie den gesunden Arm sinken.
    »Die Auswertung des Bluttests, den die Ärzte an den beiden Manuel Garcias vorgenommen haben, liegt jetzt vor«, sagte sie. Ihre Stimme verhieß nichts Gutes. Blacks Lächeln erlosch.
    »Und?«, fragte er beunruhigt.
    »Ich bin keine Medizinerin, deshalb kann ich nur wiedergeben, was ich gehört habe. Die Ärzte haben einen Mitochondrientest durchgeführt. Damit kann man zweifelsfrei nachweisen, wer die Mutter des Untersuchten ist.« Cross seufzte. »Was soll ich sagen, Black? Manuel und sein Doppelgänger haben dieselben Mitochondrien, stammen also beide von Mrs. Garcia.«
    »Wundert mich nicht.« Dieses Ergebnis war abzusehen gewesen, nachdem schon alle anderen Faktoren auf zwei identische Personen hinwiesen. Und es trug nicht zur Lösung des Rätsels bei.
    Cross nickte. »Aber das ist noch nicht alles. Im Blut der Jungen wurde eine unbekannte DNA entdeckt. Ihr Anteil beträgt einundfünfzig Prozent.«
    Eine steile Falte bildete sich zwischen Blacks Augenbrauen. »Sie dominiert also?«, murmelte der Richter.
    Cross stand auf und kam um den Schreibtisch herum, während sie weitersprach. »Sie dominiert, und sie wurde bei beiden gefunden. Das bedeutet: Keiner der Jungen ist echt. Es sind beides Kopien!«
    »Was?« Black fühlte plötzlichen Schwindel in sich aufsteigen und stützte sich an der Tischkante ab. »Aber… wo ist dann der echte Manuel Garcia?«
    Cross breitete die Arme aus. »Wenn Keeva die Wahrheit gesagt hat und sie waren in Spooky Pines, könnte das Auftreten dieser Kopien mit dem Tentakelmann zusammenhängen. Dann hätten wir ein zweites Problem.«
    »Grundgütiger Himmel«, flüsterte Black erbleichend. »Die anderen Jungs,

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