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280 - Der Untergang Washingtons

280 - Der Untergang Washingtons

Titel: 280 - Der Untergang Washingtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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»Jeder der Jungs hat ausgesagt, dass sie unten am Fluss waren. Biologisch sind sie vollkommen identisch. Würden sie nicht beide behaupten, Manuel Garcia zu sein, könnte man sie für eineiige Zwillinge halten.«
    »Zusammengefasst: Es gibt keine neuen Erkenntnisse«, sagte Alexandra Cross. »Könnte das Phänomen mit dem Zeitwald zusammenhängen?«
    »Sie meinen, dass der zweite Junge aus einer anderen Zeit kommt?« Mr. Black furchte die Stirn. »Klingt abenteuerlich - aber nicht weniger als die Tatsache, dass ein Gebiet aus der Zukunft hierher versetzt wurde. Ich würde es also nicht ausschließen.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Garrett ungeduldig, nahm seinen Blick vom Richter und wandte sich an Alexandra Cross. »Diese… Anomalie muss selbstverständlich aufgeklärt werden, aber momentan haben wir ernstere Sorgen. Madam President, meine Herren, die beste und einfachste Lösung wäre es, das Fremdgebiet von der Landkarte zu tilgen!«
    »Wir haben doch schon einmal versucht, den Wald abzufackeln«, mischte sich Jethro Wallace ein. »Die Pflanzen haben einfach kein Feuer gefangen, selbst als brennendes Öl eingesetzt wurde. Wollen Sie das Grünzeug etwa erschießen ?« Er grunzte, hütete sich aber davor zu lachen.
    Garrett sah ihn aus schmalen Augen an. Es war deutlich zu erkennen, was er von dem Zivilisten in ihrer Runde hielt. »Wir nehmen den Wald unter Dauerbeschuss, mit allem, was wir haben«, erklärte er. »Damit rotten wir die Pflanzen mit Stumpf und Stiel aus und erledigen mit Sicherheit auch das Tentakelmonstrum, das sich im Dickicht versteckt.«
    »Halten Sie es für klug, dafür unsere gesamte Munition zu verbrauchen?«, warf Black ein. »Wenn es schief geht, steht Waashton danach noch wehrloser da.«
    Bevor General Garrett zu einer Antwort ansetzen konnte, ergriff die Präsidentin das Wort. »Prinzipiell und langfristig stimme ich der Vernichtung des Zeitwaldes zu«, sagte sie und sah dabei nachdenklich auf ihre schlanken Finger. »Aber im Moment müssen wir uns darauf konzentrieren, welche Schutzmaßnahmen wir gegen den Tentakelmann ergreifen, falls er vorhat, nach Waashton zu kommen. Vorschläge?«
    »Zunächst müssen wir die Stadtgrenzen sichern«, ließ sich der Bürgermeister vernehmen, während Garrett noch schmollte. »Dann sollten wir einen Außenposten einrichten, der das Fremdgebiet ständig unter Beobachtung hält. Ich könnte mit den Algonkin aus den Goonshacks sprechen. Die Indianer wissen, wie man sich unbemerkt und schnell durch die Wildnis bewegt. Sie wären die besten Kundschafter zwischen uns und Spooky Pines. Wenn sich dort etwas tut, werden wir es sofort erfahren.«
    »Gute Idee!«, lobte die Präsidentin. »Reden Sie mit ihnen, Bürgermeister!«
    General Garrett, der sich mit seinen Angriffsplänen überstimmt sah und einen Imageschaden befürchtete, lenkte ein. Doch er gab zu bedenken, dass es die Unruhe unter der Bevölkerung schüren würde, wenn man ein größeres Militäraufgebot an den Stadtrand verlegte.
    »Wir könnten die Meldung über eine Truppenübung verbreiten, an der sich auch die Bürger beteiligen sollen«, schlug Black vor. »Niemand muss wissen, dass die Gefahr schon so konkret ist. Sollten Informationen über den Verlust der Gleiterstaffel durchsickern, haben wir die Leute schon an Ort und Stelle und können beruhigend auf sie einwirken.«
    » Beruhigend ist das Stichwort«, sagte die Präsidentin. »Ich stimme der Aktion zu, aber sie muss ruhig und in entspannter Atmosphäre ablaufen, so schwer uns das auch angesichts der jüngsten Geschehnisse fällt. Bringen wir also den Vorposten in Stellung.« Sie nickte Jethro Wallace zu. »Ihr Part, Bürgermeister.« Dann wandte sie sich an Black. »Die Bekanntmachung der angeblichen Truppenübung übernehmen Sie, Richter. Sie haben einen besseren Draht zu den Leuten als das Militär.«
    Mr. Black blickte in die Runde. »Einverstanden. Aufflammender Unruhe kann man entgegensteuern, indem man sich blicken lässt . Wir alle müssen uns in der Öffentlichkeit bewegen, und zwar so, als wäre alles in bester Ordnung.«
    Zustimmendes Nicken von allen Seiten.
    »Dann machen wir es so!«, sagte die Präsidentin.
     
    Der Plan des Führungsstabs schien aufzugehen. Es blieb ruhig in Waashton, als Militärstreifen durch die Viertel fuhren und Richter Black die Bürger aufforderte, sich an einer Truppenübung zu beteiligen, die helfen sollte, Waashton noch sicherer zu machen. Dabei half, dass der Wind aufgefrischt hatte, was die

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