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280 - Der Untergang Washingtons

280 - Der Untergang Washingtons

Titel: 280 - Der Untergang Washingtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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des Raumes. Black öffnete die Tür leise und wagte sich weiter vor, um zu beobachten. Das Ding hatte annähernd den Umriss eines menschlichen Körpers. Doch als man die Planen entfernte, kam etwas ganz anderes zum Vorschein: durchsichtige organische Schläuche, in denen eine klare Flüssigkeit schwappte.
    Mr. Black dachte zunächst, es wäre irgendeine spezielle Nahrung für das Tentakelmonster. Dann aber packten die Soldaten ein riesiges Adergeflecht aus, das sie an die Zimmerdecke drückten, wo es selbsttätig festwuchs. Als sie den ersten Schlauch anhoben und der sich mit den Adern verband, hatte Black genug gesehen.
    So leise, wie er gekommen war, schlich er wieder davon.
    Draußen im Freien übermannte ihn die Übelkeit. Er erbrach sich in die Büsche, ehe er zu seinem Wagen rannte und losfuhr. Nur weg von hier! So schnell wie möglich!
    Crow will etwas züchten , überlegte er, während er den Hummer wieder Richtung Innenstadt lenkte. Vielleicht noch weitere Kreaturen wie ihn! Heiliges Universum! Was soll aus Waashton werden?
    ***
    Beim Weißen Haus war alles ruhig geblieben. Von den Jugendlichen abgesehen schien es keiner der Doppelgänger bis hierher geschafft zu haben, und Black ahnte auch, warum.
    Es passte zu Crow, zu seinen militärischen Ränkespielen. Diese ganze Invasion hatte nur das eine Ziel gehabt, vom wahren Angriff abzulenken. Während die Klone bei den Barrikaden aufgerieben und vernichtet wurden, hatte man Bürgermeister Wallace entführt. Mit seiner erzwungenen Unterstützung musste das Crow-Monster ins Pentagon eingedrungen sein und hatte die Schaltzentrale der Macht an sich gerissen. Es hatte General Garrett übernommen und…
    Blacks Gedanken stockten einen Moment, um danach in doppeltem Tempo weiterzurasen. Garrett war nicht der Oberbefehlshaber von Waashton; das war Präsidentin Alexandra Cross! Nur wenn ihr etwas zustoßen würde…
    Mr. Black brachte den Hummer mit quietschenden Bremsen vor dem Haupteingang des Weißen Hauses zum Stehen und sprang aus dem Fahrzeug. O nein! War es ein Fehler, sie hier zurückzulassen? Wenn ihr etwas zustößt…!
    Eine seltsame Spannung lag in der Luft.
    Der Himmel hatte sich völlig zugezogen, das Licht war wie Abenddämmerung am Nachmittag: unwirklich und verspukt. Ab und an zuckten Blitze unter den Wolken her, und irgendwo in der Ferne rumpelte es, als würden Berge kollabieren. Es war wie ein Ebenbild von Blacks Gemütszustand.
    War Waashton verloren?
    Als Black den Eingang passierte, sah er voraus einen kleinen Trupp Uniformierter auf der Treppe, die hinauf in den ersten Stock führte, wo auch das Oval Office lag. Er gab sich gar nicht erst der Hoffnung hin, es könnte sich um echte Soldaten handeln.
    Sie wollen die Präsidentin fangen! Oder gleich umbringen! Er riss den Driller hervor und wollte losstürmen, da bemerkte er seitlich eine Bewegung aus den Augenwinkeln. Er fuhr herum, brachte den Driller ins Ziel - und stoppte seinen Finger am Abzug im letzten Moment.
    »Keeva!«, zischte er. »Bist du wahnsinnig? Ich hätte dich fast erschossen!«
    »Haben Sie aber nicht.«
    »Verschwinde von hier! Es ist viel zu gefährlich! Diese Männer dort -«
    »Sind Doppelgänger, ich weiß«, gab das schöne Indianermädchen zurück. »Ich bin eine Algonkin, ich kann das spüren.«
    Black stutzte. »Wirklich?«
    Sie grinste kurz. »Nein. Aber drei von ihnen sehen vollkommen gleich aus.«
    Black hatte keine Zeit für Diskussionen. Er packte Keeva am Arm. »Sie sind hinter Präsidentin Cross her. Ich muss sie aufhalten. Du bleibst hier, junge Dame! Hast du mich verstanden?«
    Black wartete ihre Antwort nicht ab. Er stürmte über die Treppe nach oben. Von den Soldaten war schon nichts mehr zu sehen. Sie waren nach links abgebogen, zum Westflügel, wo das Oval Office war. Black fluchte innerlich, weil seine Stiefel einen solchen Lärm machten auf den polierten Stufen: Keine Chance, sich lautlos anzuschleichen! Wenigstens folgte ihm Keeva nicht; das schloss er zumindest aus der Stille hinter sich.
    Er hatte die Treppe zur Hälfte überwunden, als oben einer der Soldaten auftauchte. Black sah das Mündungsfeuer, warf sich verzweifelt zur Seite. Unten in der Halle explodierte das Projektil.
    Schwer krachte Black gegen das massive Treppengeländer. Kämpfte um sein Gleichgewicht. Riss den Driller hoch. Sah den Doppelgänger erneut zielen. Etwas sauste an Black vorbei.
    Und plötzlich ragte eine Axt aus der Stirn des Klonsoldaten. Black fuhr herum. Hinter ihm stand

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