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288 - Labyrinth der Guule

288 - Labyrinth der Guule

Titel: 288 - Labyrinth der Guule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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anderen Zugängen. Und rechts und links des Eingangs erkannte man zwei Statuen - grob gestaltete menschliche Figuren, die sowohl männliche als auch weibliche Ausprägungen zeigten.
    »Ob das die Erbauer dieser Anlage sind?«, murmelte Xij. Sie hielt ihren Kampfstab so, als erwartete sie, jeden Moment aus dem Hinterhalt angegriffen zu werden.
    »Zumindest wissen wir nun, dass es tatsächlich Menschen waren, die das hier erschaffen haben«, sagte Matt andächtig. »Und da ich nie zuvor von so einer Anlage gehört habe, muss sie nach dem Kometeneinschlag entstanden sein… was bedeuten würde, dass es hier eine Hochkultur trotz der CF-Strahlung gab. - Oder«, schränkte er sofort ein, »das alles hier ist lange vor dem Kometenabsturz entstanden und wurde erst danach freigelegt. Der Baustil erinnert fast ein wenig an die Mayas oder Inkas.«
    »Egal, wie alt diese Höhlen sind, es ist immer noch jemand hier - oder wieder !«, grollte Alastar. »Woher sonst kommt dieses Licht, wenn nicht von Fackeln oder Feuern?«
    »Der Exekutor hat recht«, meinte Aruula. »Wir müssen vorsichtig sein. Vielleicht haben sich Leute hier eingenistet, die davon profitieren, dass der Ort von allen sonst gemieden wird.«
    Langsam gingen sie hintereinander das Sims entlang zur nächsten Plattform, von der aus drei Treppen abgingen. Eine führte schnurstracks in die Tiefe, die anderen beiden zu Portalen auf der linken oder rechten Seite, jeweils etwas nach oben oder nach unten versetzt.
    »Wo lang?«, fragte Rulfan und schwenkte seine Fackel.
    Matt überlegte. Er hatte schon zu viele Filme gesehen - damals, in seinem früheren Leben -, in denen sich eine meist jugendliche Gruppe in unterirdischen Gewölben verirrte und wahlweise von Zombies oder Ratten verköstigt wurde.
    Nun, so schlimm würde es wohl nicht werden, aber Vorsorge tat not.
    »Wir müssen Markierungen setzen, damit wir aus dem Labyrinth auch wieder heil herausfinden«, sagte der Mann aus der Vergangenheit. »Und wir sollten unbedingt zusammenbleiben.«
    »Wie wär's denn hiermit?«, schlug Rulfan vor. Er ging zu der hellbraunen Felsenwand und hielt für einen Augenblick seine Fackel dagegen. Als er sie wieder fortnahm, prangte ein gut sichtbarer Rußfleck an der Wand. »So können wir die Stellen kennzeichnen, an denen wir schon waren, und eine Spur setzen.«
    »Gute Idee, so machen wir es!« Matthew nickte anerkennend. »Also, nehmen wir den linken oder rechten Weg?«
    ***
    Je tiefer sie in das Labyrinth vordrangen, desto mehr offenbarte sich ihnen, dass es sich wirklich um ein heilloses Durcheinander von sich windenden Treppen, sich verzweigenden Gängen und Sackgassen handelte.
    Rulfan setzte bedächtig Rußmarkierungen an den Kreuzungen, damit sie später den Weg zurück finden konnten. Stellte sich ein Gang als unpassierbar oder als Sackgasse heraus, kratzte er mit einem Stein ein deutlich sichtbares X in die Flecke, damit sie bei der Zuordnung nicht durcheinander kamen.
    In regelmäßigen Abständen trafen sie auf brennende Fackeln, die in Halterungen an den Gangwänden steckten. Aruula hatte also recht gehabt: Sie waren hier unten nicht allein.
    Bisher war ihnen allerdings noch kein Höhlenbewohner über den Weg gelaufen, und auch sonst gab es kaum andere Spuren, die darauf hindeuteten, dass das Labyrinth jemanden beherbergte.
    »Die müssen doch hier irgendwo sein, wer immer die auch sind«, murmelte Matthew.
    »Und wenn es die Versteinerten selbst sind?«, gab Aruula zu bedenken. »Vielleicht ist die Armee der Steinkrieger erwacht, so wie alle anderen, die zuvor erstarrt waren…«
    »Hmm, möglich wäre es«, meinte Matt. »Es würde auch zu diesem Verhalten passen: Sie wollen nichts mit Fremden zu tun haben und verbergen sich vor uns. So wie sich auch die Ex-Versteinerten in Stralsund abgekapselt hatten.«
    »Das passt aber kaum zu einer Armee«, warf Rulfan ein. Er erblickte eine erloschene Fackel weiter vorne im Gang und entzündete sie mit seiner eigenen. »Vielleicht sind sie schon aufgebrochen… zu diesem Nabel der Welt .«
    »Dann wären die Fackeln längst abgebrannt«, entgegnete Matt. »Nein, sie sind noch hier. Und wenn wir sie finden, können sie uns -«
    Rooooaaaaar!
    Aus der Richtung des Schachtes, in dem sie nach der Einganghalle gelandet waren, erklang ein dumpfes Röhren. Es war rollend und aggressiv, und es hatte entweder ein beeindruckendes Echo hervorgerufen - oder es war aus mehreren Kehlen gleichzeitig ausgestoßen worden.
    Die Gefährten

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