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288 - Labyrinth der Guule

288 - Labyrinth der Guule

Titel: 288 - Labyrinth der Guule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Brustton der Überzeugung. »Stell dir vor, was sie sagen werden, wenn ich mit einer Gefangenen zurückkehre! Die ich ganz allein erbeutet habe… Nun ja, mit deiner Hilfe natürlich.«
    Berfin traute ihren Ohren nicht. »Sie werden dir den Kopf abreißen, Dummkopf! Wie willst du sie vorher entwaffnen und fesseln? Denn eins steht mal fest: Sie wird sich nicht so einfach gefangen nehmen lassen!«
    »Komm schon«, drängte er sie. »Da fällt mir sicher noch was ein. Sie scheint uns zu vertrauen. Wir wären doch dumm, wenn wir das nicht ausnutzen würden!«
    Berfin schüttelte zweifelnd den Kopf. »Ich bleibe dabei: Die Idee ist gefährlich. Wenn das schief geht, muss ich zur Strafe sicher eine Woche lang in der Wohnhöhle bleiben. Und wer sieht dann nach Rebin?«
    Goran schnaubte verächtlich. »Vergiss doch endlich mal den Jungen! Er ist schwer verletzt und wird die nächsten Tage eh nicht überleben. Das ist meine große Chance!« Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. Berfin sah, wie lang und krumm Gorans Fingernägel geworden waren.
    Wann hat das angefangen? , versuchte sich das Mädchen zu erinnern. Kein Wunder, dass er darauf brennt, von den Erwachsenen respektiert zu werden…
    Aber sie wusste, dass sie dagegen nichts unternehmen konnte. So war nun einmal der Lauf der Natur. Ihr selbst würde es in absehbarer Zeit ganz ähnlich ergehen. Und wenn es so weit war, würde sie wohl ähnlich denken, wie es Goran jetzt tat.
    Sie seufzte und gab schweren Herzens nach. »Also gut. Aber deinen Fang kannst du alleine präsentieren. Ich werde vorauseilen und so tun, als wäre ich nie weg gewesen, hast du verstanden?«
    »Tu, was du nicht lassen kannst«, flötete Goran und lächelte über die Schulter zurück die Frau namens Aruula an. »Ich spiele gerne den Helden…«
    ***
    »Los, weiter!« Xij Hamlet war bereits zur nächsten Kreuzung vorausgeeilt und winkte hektisch dem Rest der Gruppe zu.
    Matt wartete, bis Rulfan und Alastar zu ihm aufgeschlossen hatten, dann gab er der jungen Frau ein Zeichen, weiter vorzurücken.
    Der Albino stützte den Chefexekutor der Reenschas, der Mühe hatte, sich aufrecht zu halten. Die übelsten Flüche ausstoßend, die Matt je vernommen hatte, presste sich der hagere Hüne ein blutdurchtränktes Tuch auf das zerfetzte linke Ohr. Noch immer nässte die Wunde stark.
    Wir müssen ihn schleunigst an Bord bringen , dachte Matthew zum wiederholten Male. Wenn Alastar nicht bald versorgt wird, verblutet er uns noch!
    Sie hatten Medikamente und Verbandszeug im Zeppelin, aber bevor sie nicht den Ausgang aus dem Labyrinth der Guule gefunden hatten, war es eigentlich müßig darüber nachzudenken, ob die Zeit noch reichen würde.
    Für Matt stand fest: Wenn sie den Ausgang fanden, würde er die anderen vorausschicken und selbst ins Labyrinth zurückkehren, um nach Aruula zu suchen. Und diesmal würde er Markierungen hinterlassen, die man nicht so einfach verwischen konnte.
    Seit der Begegnung in der Knochenhöhle waren sie von weiteren Angriffen verschont geblieben. Jedes Mal, wenn sie Rufe und die Echos von Schritten vernahmen, hatten sie sich absolut ruhig verhalten und die Fackeln gelöscht. In der Dunkelheit hatten sie abgewartet, bis die Geräusche verstummt waren, und Xij hatte zu verstehen versucht, was die Guule da kommunizierten.
    Zumeist waren es Richtungsanweisungen gewesen, die sie sich in der Sprache der Tuurks zuriefen, aber manchmal klangen die Übersetzungen fast so, als handelte es sich bei den Guulen um eine militärische Gruppierung. Befehle wie »Neu formieren!«, »Aufschließen!« oder »Lagebericht!« waren jedenfalls nichts, was man von Leichenfressern erwarten würde.
    »Ich bringe sie um!«, knurrte Alastar immer wieder, wenn er dazu in der Lage war und nicht die Zähne zusammenbeißen musste, weil er sonst laut aufgeschrien und ihre Position verraten hätte. »Jeden Einzelnen von ihnen! Das schwöre ich bei allem, was mir heilig ist!«
    Rulfan hatte alle Mühe, den Hünen in der Senkrechten zu halten, auch weil der sich beständig gegen die angebotene Hilfe zur Wehr setzte. Es behagte dem Exekutor sichtlich nicht, auf andere angewiesen zu sein.
    Gemeinsam gingen sie um die nächste Biegung und wären beinahe auf Xij geprallt, die erleichtert lachend im dort befindlichen Tor stand und nach oben deutete.
    Sie hatten es geschafft!
    Die große zylindrische Höhle erstreckte sich über mehrere Etagen nach oben, aber es war klar zu erkennen, dass dies die zentrale Kammer war, an

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