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288 - Labyrinth der Guule

288 - Labyrinth der Guule

Titel: 288 - Labyrinth der Guule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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deren Spitze sich der Ausgang zur Schlucht befand.
    »Na endlich!«, seufzte Rulfan und ließ Alastar los. Der hatte den Kopf hängen lassen und den Blutstropfen nachgestarrt, die vom Saum seines Mantels auf den Boden tropften. »Durchhalten, Alastar! Bald sind wir draußen!«
    »Und dann bring ich sie alle um!«, flüsterte der Exekutor leise. Er hatte in den letzten Minuten stark abgebaut und immer mehr von seiner Kraft verloren.
    Der Albino aus Salisbury schaute zu Matthew hinüber. »Wir müssen uns beeilen…« Er macht's nicht mehr lange , fügte sein Blick auf Alastar hinzu.
    Matt nickte. »Verstehe. Wir müssen die direkten Aufgänge hinter den Toren suchen und dürfen uns nicht mehr weit vom Schacht entfernen, bis wir auf dem Sims der obersten Etage herauskommen!«
     
    Eine Viertelstunde später standen sie tatsächlich wieder in der gigantischen Eingangshalle, aus der die drei Tore nach draußen führten.
    Die Luft, die von dort hereindrang, war frisch und schmeckte süß, wie nach einem kräftigen Sommergewitter. Und das Sonnenlicht, das ihnen entgegenstrahlte, fühlte sich an wie eine warme Decke. Erst jetzt fiel Matt auf, wie sehr ihm die ständige Dunkelheit in den Höhlen zugesetzt hatte.
    Doch alle Erleichterung wurde getrübt bei dem Gedanken an seine Gefährtin, die dort unten immer noch herumirrte. Allein, ohne jedwede Hilfe - und Hoffnung? Er musste gleich wieder kehrt machen, um nach ihr zu suchen. Sie hätte dasselbe für ihn getan, das wusste er!
    »Matt?« Er schreckte auf, als Rulfan ihn rief; zum wiederholten Mal, wie es schien.
    »Ja?«
    »Du musst mit anpacken.« Der Albino wies auf Alastar. »Er kann nicht mehr aus eigener Kraft gehen. Wir müssen ihn von beiden Seiten stützen.«
    Matt warf einen Blick hinab in den Schacht. »Kann Xij dir nicht dabei helfen…? - Schon gut«, fügte er hinzu, als das Mädchen ihn skeptisch ansah. Sie war viel zu klein und zierlich, um den Hünen stützen zu können. »Na los, beeilen wir uns!«
    Sie traten aus dem Rechten der Tore ins Freie und atmeten für einen Moment tief durch, bevor sie die letzten zweihundert Meter zurücklegten. Die Schatten in der Schlucht waren schon länger geworden, der Tag würde sich in wenigen Stunden dem Ende neigen. So früh im Jahr waren die Zeitspannen des Sonnenlichts noch nicht allzu lang. Auch wenn die Strahlen schon so kräftig waren, dass sie für warme Temperaturen in Tuurk sorgen konnten.
    Nur Augenblicke nachdem sie es endlich mit vereinten Kräften geschafft hatten, den völlig erschöpften Alastar die Strickleiter zur Gondel hinaufzubekommen, hallte ein wohlbekanntes Kreischen von den Wänden der Schlucht wider.
    Eiskalt lief es Matt den Rücken herab. Nein! Nicht das…!
    Aber es war so: Als er sich umwandte und zum Zugang des Labyrinths blickte, wimmelte es dort nur so von Guulen! Sie rannten auf das Luftschiff zu und schwangen ihre primitiven Waffen. In der Sorge, dass ihre Beute ihnen entwischte, scheuten sie nicht einmal das Sonnenlicht. Und sicher wollten sie sich rächen für ihre toten Kameraden.
    »Rulfan! Alarmstart!«, rief Xij, die sich bereits das Verbandszeug geschnappt hatte, um Alastars Wunde zu versorgen. »Wir müssen in die Luft, sonst machen sie uns fertig!«
    »Jemand muss die Seile lösen!«, rief der Albino, der schon an den Kontrollen hantierte.
    Matt sprang die wenigen Sprossen der Strickleiter hinab, wollte losrennen - und hielt inne. Er sah nach oben. »Ich brauche ein Messer!«, rief er.
    Rulfans Säbel segelte aus der Gondel und schlug unweit von ihm in den Sand. Oben tauchte Xijs Kopf auf. »Beeil dich!«
    Matthew griff sich die Waffe, rannte einmal um den Zeppelin herum und kappte die Halteseile, die das Luftschiff in Position gehalten hatten.
    Da Rulfan bereits für Auftrieb gesorgt hatte, ruckte der Zeppelin sofort ein Stück in die Höhe. Matthew beeilte sich, die Strickleiter noch zu erwischen.
    Langsam hob das Luftschiff ab. Rulfan musste nicht nur die Höhe kontrollieren, sondern auch darauf achten, dass die Hülle nicht an die Seitenwände der Schlucht stieß.
    »Das war verdammt knapp«, beschied er seinem Blutbruder, als der sich keuchend in die Gondel zog. »Einen Augenblick später, und…«
    »Darüber brauchen wir nicht nachzudenken«, stieß Matt gepresst hervor. »Über andere Dinge schon…«
    »Aruula…«
    »Richtig. Wir können sie nicht den Guulen überlassen.«
    »Ich bring sie alle um!«, schrie Alastar seine Antwort, wie im Delirium. Ein breiter Verband,

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