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288 - Labyrinth der Guule

288 - Labyrinth der Guule

Titel: 288 - Labyrinth der Guule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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passiert!«
    Matt senkte erleichtert den Blick. Er hatte zwar schon öfter um Aruula bangen müssen, aber es wurde nicht leichter, je öfter es passierte. Eher im Gegenteil…
    »Was machen wir jetzt?« Xij hatte sich neben Matt gehockt und sah zu Aruula hinab. »Alastar ist schwer verletzt. Er kann zwar noch gehen, aber eines der Viecher hat ihm das linke Ohr abgebissen. Er blutet wie ein Piig und muss schnellstens versorgt werden.«
    »Da gibt es nur eine Option«, sagte Rulfan gereizt. »Wir müssen weiter nach dem Ausgang suchen. Hier können wir nichts für ihn tun.«
    Matthew kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Er wollte das alles gar nicht hören. In seinem Kopf kreiste nur ein Gedanke. »Was ist mit Aruula? Sie ist von uns abgeschnitten.«
    »Ich versuche einen eigenen Weg zurück zur Hauptkammer zu finden!«, rief Aruula herüber. »Wir treffen uns dort!«
    Matt wusste, dass sie sich optimistischer gab, als sie war. Allein in diesem Labyrinth zu überleben, war schon schwer genug; dabei auch noch den Ausgang zu finden pure Glückssache.
    Besorgt warf er einen Blick hinüber zum Eingang der Knochenhöhle. Das Geröll hatte sich zum Teil gelöst und war in die Tiefe gefallen, dahinter wühlten sich die Guule ins Freie. Schon sah man ihre dreckverkrusteten Klauen durch erste Öffnungen tasten.
    Einzelne Guule hatten sich wieder auf die Treppe gewagt und prüften mit leichten Schlägen und Sprüngen, ob sie ihr Gewicht auch noch hielt. Das war insofern wichtig, als dass das Teilstück zu Aruulas Gang ja größtenteils noch intakt war und die Kreaturen jederzeit wieder hinter ihr her sein konnten. »Falls ich es nicht rechtzeitig schaffe, wartet beim Luftschiff auf mich!«, rief Aruula. Schlimmer war, was sie nicht sagte:… dann könnt wenigstens ihr euch retten, wenn es mich erwischt.
    »Ich werde dich holen!«, beharrte Matt. »Ich lasse dich hier unten nicht allein!«
    Aruula nickte. »Ich weiß!«, rief sie herüber. »Geht jetzt und versucht auf eurer Seite, einen Ausweg zu finden. Los!«
    Der erste Guul wühlte sich durch den Schuttberg. Er lauschte, schnupperte, dann reckte er seine Arme zu Aruula hinab und fauchte aggressiv.
    Die Barbarin verlor keine Zeit mehr. Sie verschwand durch das Tor, und Matt hörte ihre Schritte von den Wänden widerhallten.
    Hoffentlich schafft sie es , dachte er beklommen. Hoffentlich schaffen wir es alle …
    ***
    Hoffentlich schaffen sie es , dachte Aruula, während sie einen weiteren steinernen Gang hinunter lief. Der Schock, dem Tod nur knapp entronnen zu sein, steckte ihr noch in den Knochen. Immer wieder hatte sie das Gefühl, der Boden gäbe unter ihr nach. Aber es war nur ihre Einbildung, die ihr vorgaukelte, nicht auf festem Grund zu stehen.
    Sie musste weiter. Die Guule waren noch immer hinter ihr her, und wer konnte schon sagen, ob sie nicht schon weiter vorn in der Dunkelheit auf sie lauerten?
    Die nächste Abzweigung: rechts oder von links? Bei Orguudoos Dämonen, warum sieht hier nur alles gleich aus?
    Sie stoppte, schwenkte die Fackel und suchte nach einem von Rulfans Wegzeichen. Waren sie hier vielleicht schon durchgekommen?
    Nein, keine Markierung zu sehen. Neuland. Oder waren die Zeichen auch hier entfernt worden?
    Aruula warf einen Blick zurück in den Gang und lauschte. Mit den Ohren, nicht mit ihrem Geist. Ihre Gabe war noch immer blockiert, obwohl Alastar Dutzende Meter entfernt sein musste. Wie weit reichte sein Telepathieblocker , wie Matt das vermutete Gerät nannte?
    In der Ferne meinte sie das Patschen nackter Füße auf festem Grund zu vernehmen, aber vielleicht spielten ihr ihre Sinne auch einen Streich. In dem Gewirr aus Gängen und Höhlen konnte schon das Pitschen eines Wassertropfens, der auf dem Boden zerplatzte, zu einem Echo führen, das nach Schritten klang.
    Da sie nicht sicher sein konnte, was sie hörte, ging sie schnellen Schrittes weiter. Sie dachte an Maddrax. Würden er und die anderen ihren Weg an die Oberfläche finden? Immerhin waren sie zu viert und würden sich ihrer Haut im Falle eines Angriffs besser erwehren können. Wenn sie dagegen als einzelne Kämpferin einer Gruppe Guule gegenüberstand, hatte sie so gut wie keine Chance.
    Es hatte Aruula gewundert, wie geschickt einige der Kreaturen gekämpft hatten. Fast so, als hätten sie es irgendwo gelernt, als wäre es nicht nur bloßer Instinkt… Allerdings wusste sie nicht viel über Guule, war ihnen nur ein paar Mal begegnet und wenn, dann im Kampf. Sie wusste,

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