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289 - Circus des Schreckens

289 - Circus des Schreckens

Titel: 289 - Circus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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ihm eingeredet hatten, dass sie ihm versprochen hatten, ihn zum Anführer zu machen, wenn er sie nur aus dem Weg schaffte. Aber der Plan der Hodschatoleslam war gescheitert - wieder einmal. Und diesmal würde Elinja keine Gnade walten lassen.
    Die weitere Erkundung des Geländes musste zurückstehen. Dennoch hatten die Männer vor ihrer Rückreise zumindest an diesem Rohr zwei der Sprengladungen angebracht, die noch aus den Panzerwagen stammten, die vor dem Kometeneinschlag beim Zirkus aufgefahren waren. Zumindest eine davon hatte gezündet und die Leitung verstopft. Wohl keine Lösung ihres Problems, aber doch zumindest ein erster Erfolg, der hoffen ließ und Elinja Kraft gab, an Khalils Vision und dem Standort festzuhalten.
    Zurück im Lager, fackelte sie nicht lange und befahl, die Intriganten festzunehmen. Im Beisein aller Zirkusbewohner hielt sie Gericht.
    »Wollt ihr abstreiten, dass ihr Baran gedrängt habt, mich zu beseitigen?«, fragte Elinja von dem kleinen Podest aus, das für die Verhandlung in die Mitte der Manege getragen worden war, während die Angeklagten im Sand vor ihr knieten, die Arme auf den Rücken gebunden.
    »Ein Missverständnis!«, winselte der Sprecher der Geistlichen. »Ein großes Missverständnis. Wir hatten ihm doch im Gegenteil nahe gelegt, sich besonders um dein Wohl zu kümmern.« Die Worte troffen nur so vor Scheinheiligkeit.
    Elinja wandte sich an Baran. »Kannst du das bestätigen?«
    Der schlug die Augen nieder. »Sie sagten, du hättest die Macht an dich gerissen, als alle hier nach der Katastrophe noch unter Schock standen«, sagte er mit leiser Stimme. »Es wäre zum Wohl und zur Sicherheit aller, wenn ich dich beseitigen und deine Position übernehmen würde.« Er überlegte kurz. »Der Wortlaut war, wenn ich mich recht entsinne: ›Expeditionen bergen viele Gefahren. Da kann selbst der stärkste Mann der Welt nicht immer zur Stelle sein, um unvorsichtige Gören zu retten.‹«
    Die Hodschatoleslam zuckten bei diesen Worten sichtbar zusammen. Auch ohne einen weiteren Beweis, der Aussage gegen Aussage abwägen konnte, wusste Elinja, dass Baran die Wahrheit gesagt hatte. Schließlich hatte er damit nichts für sich gewonnen, im Gegenteil.
    »Ich habe genug gehört.« Sie atmete tief durch, kratzte sich am Hals und blickte mit eisigem Blick auf die Männer hinab. »Dies ist mein Urteil: Ihr habt, nachdem man euch hier aufnahm, nur Zank und Zwietracht geschürt. Ihr seid die wahre Krankheit, die wir entfernen müssen. Vom heutigen Tag an und für die Dauer eures Lebens seid ihr verbannt von diesem Ort!«
    Mit diesen Worten stieg sie hinab von ihrem Podest, trat vor jeden Einzelnen von ihnen, beugte sich vor und schnitt ihnen die Fesseln durch.
    »Geht und kommt nicht wieder.« Damit entließ sie die Männer, drehte sich um und blickte zu Baran, der wie ein geschundener Hund in der vordersten Zuschauerreihe saß und ihr ungewohnt scheu entgegen blickte. Vielleicht sollte ich ihm doch eine Chance geben, solange ich noch jung genug bin, einen Erben für die Sache zu gebären.
    Als Antwort auf seinen Blick schenkte sie ihm ein warmes Lächeln. Doch statt zurückzulächeln, riss er die Augen auf, zog ein Messer - und schleuderte es in ihre Richtung!
    Im selben Moment spürte Elinja eine Hand auf ihrer Schulter, wurde herumgerissen und starrte in das Gesicht des Geierkopfs… in dessen Stirn in diesem Augenblick Barans Dolch einschlug, die Schädeldecke durchdrang und bis zum Heft darin verschwand.
    Der Geistliche sackte an Elinja entlang in sich zusammen und riss mit der in ihren Kaftan verkrampften Faust ein Stück des Stoffes mit sich, bevor er tot zu Boden kippte.
    Elinja hatte nicht einmal Zeit für einen Aufschrei gehabt, so schnell war alles geschehen. Doch als ihr bewusst wurde, dass sie erneut nur knapp dem Tod entkommen war, keuchte sie auf, erzitterte und sank in die Arme Barans, der herbeigeeilt war und sie nur allzu bereitwillig auffing.
    Zärtlich und beruhigend zugleich strich er ihr das Haar aus der Stirn, berührte sie an der nackten Schulter, die der zerrissene Stoff freigelegt hatte, und zog dann mit geradezu schmerzverzerrter Miene die Brauen zusammen. »Warum hast du nicht gesagt, dass du einen Ausschlag hast?«, flüsterte er.
    Es brauchte einen Moment, bis Elinja seine Worte begriff, bis sie selbst nach ihrer Schulter und sich dann auch an den Hals fasste. Die Haut hatte schon eine Weile gejuckt, aber sie hatte es sich selbst nicht eingestehen wollen, was sie an

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