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2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

Titel: 2896 - Die Wahrheit bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Becher.
    »Bei Katz’s bekommst du zum Fleisch immer zwei Gurken. Weißt du, wie die sich voneinander unterscheiden?«, wollte Phil wissen.
    »Ich weiß es nicht, aber du wirst es mir jetzt vermutlich sagen«, mutmaßte ich und warf den leeren Pappbecher in eine Plastiktüte im Fußraum hinter dem Beifahrersitz.
    »Die eine Gurke ist …«
    »Das könnte er sein«, unterbrach ich Phils kulinarische Einlassung. Ich hatte eine Gestalt an einer der Lagerhallentüren entdeckt. Der Mann hatte die Tür einen Spalt geöffnet und spähte hinaus.
    »Wir sitzen hier jetzt seit geschlagenen fünf Stunden, und in der Zeit ist niemand in das Gebäude gegangen. Wo kommt der nun auf einmal her?«
    »Entweder er war schon im Gebäude, oder er ist über einen Hintereingang ins Gebäude gelangt. Oder über ein Nachbargebäude. Oder über das Dach. Wie auch immer. Hauptsache, es ist Giordano. Und ich hoffe, dass er etwas dabeihat, was er nicht dabeihaben darf.«
    Wir beobachteten, wie der Mann das Gebäude verließ und die Tür mit einem leisen, scheppernden Geräusch schloss. Als er an einem hell erleuchteten Fenster vorbeiging, konnten wir den Mann erkennen. Es war Mike Giordano, da war ich mir ziemlich sicher. Größe, Gang, alles passte. In der rechten Hand trug er eine dunkle Sporttasche.
    Er ging auf ein Auto zu, öffnete die Türen elektronisch und verstaute die Tasche im Fußraum des Beifahrersitzes. Dann ging er um den Wagen herum und stieg ein. Er startete den Wagen und fuhr an. Doch weit sollte er nicht kommen. Auch ich hatte meinen Wagen gestartet und schoss Giordano entgegen. Kurz bevor wir seinen Wagen erreicht hatten, stellte ich meinen Jaguar quer auf die Straße.
    Phil und ich sprangen mit gezogenen Waffen heraus. Giordano hatte den Wagen seinerseits zum Stehen gebracht. Während ich ihn ins Visier nahm, sicherte Phil das Gebäude, aus dem Giordano gekommen war. Schließlich wussten wir nicht, ob in der Drogenküche noch Personen waren, die etwas gegen Giordanos Verhaftung haben könnten.
    »FBI. Giordano, legen Sie Ihre Hände auf das Lenkrad.« Ich hatte zwar Giordano noch immer nicht zweifelsfrei identifizieren können, aber je näher wir dem Wagen kamen und die Umrisse der Person Gestalt annahmen, desto sicherer wurde ich mir.
    Giordano hatte sich vom ersten Schock erholt. Noch bevor wir den Wagen erreicht hatten, legte er den Rückwärtsgang ein und gab Gas. Er war sich sicher, dass wir nicht auf ihn schießen würden, und er hatte recht. Giordano zog die Handbremse, und der Wagen drehte sich mit quietschenden Reifen um 180 Grad.
    Phil und ich feuerten auf die Reifen, aber der Wagen war bereits zu weit entfernt, um einen gezielten Schuss abgeben zu können. Zudem konnten wir in der schlecht beleuchteten Straße schnell nur noch die Rücklichter des Wagens erkennen. Phil fluchte laut, und wir rannten zurück zum Jaguar. Ich trat das Gaspedal durch und jagte Giordano hinterher.
    Doch schon an der nächsten Straßenkreuzung war von Giordano und seinem Wagen nichts mehr zu sehen. Ich fuhr in die Bedford Avenue. Nichts. Ich wendete und bog in die Metropolitan Avenue ab. Treffer! Schon nach wenigen Yards, in Höhe der Driggs Avenue, sah ich Giordanos Auto am Straßenrand.
    Ich hielt schräg hinter dem Wagen und gab Phil ein Zeichen, den Wagen zu kontrollieren. Ich blieb zunächst im Wagen. Diesmal wollte ich besser vorbereitet sein. Phil stieg aus und näherte sich der Beifahrertür, die Waffe im Anschlag. Er spähte in das Wageninnere.
    Giordano war verschwunden. Phils Körper entspannte sich. Er schüttelte den Kopf. Nun stieg auch ich aus. Der rechte Hinterreifen des Thunderbird war zerfetzt. Hatte also doch eine unserer Kugeln den Weg ins Ziel gefunden. Ich öffnete die Beifahrertür. Auch die Sporttasche war verschwunden.
    »Was machen wir jetzt, Jerry?«, fragte Phil enttäuscht.
    »Wir fahren zu Giordano und stellen ihn zur Rede«, sagte ich mit Nachdruck.
    Phil sah mich an. »Bist du sicher, dass es Giordano war?«
    »Natürlich war er es«, antwortete ich.
    »Okay. Und was machen wir, wenn wir bei Giordano sind?«, wollte Phil wissen. »Das Meth wird er nicht mit nach Hause genommen haben. Vermutlich hat er sich abholen lassen und die Klamotten gewechselt, bevor wir ihn uns vornehmen können.«
    Ich musste Phil zustimmen. »Mag sein. Aber er soll wissen, dass wir ganz dicht an ihm dran sind. Und dass er sich keinen Fehler erlauben kann.«
    ***
    Belding tippte sich mit gespielter Überraschung gegen die Stirn.

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