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2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

Titel: 2896 - Die Wahrheit bringt den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufbewahrt wurde. Nachdem er einige Ampullen mit Serum durch destilliertes Wasser ersetzt hatte, stieg er über die Strickleiter zurück auf das Dach. Er rollte die Leiter ein und verstaute sie in seinem Rucksack, dann schloss er das Fenster und ging denselben Weg zurück, den er gekommen war.
    Die Getränkekisten stellte er wieder so auf, wie er sie vorgefunden hatte. Er stieg vorsichtig die Feuerleiter hinunter, um nicht zu viel Lärm zu machen, und war schließlich wieder auf der Straße angekommen. Die ganze Aktion hatte keine halbe Stunde gedauert. Er umrundete das Gebäude und ging in eine der Seitenstraßen, wo er seinen Wagen geparkt hatte.
    Er nahm sein Handy aus dem Handschuhfach und wählte die Nummer, die Belding ihm gegeben hatte. Dann startete er den Motor und fuhr los.
    ***
    Mullvaney wartete bereits vor Waters’ Apartment. Ohne ein Wort zu sagen, gingen sie zu Mullvaneys Wagen und stiegen ein.
    Die oberste Etage des fünfgeschossigen Hauses von Belding Security in East Harlem war noch hell erleuchtet. Mullvaney und Waters fuhren schweigend mit dem Fahrstuhl in den obersten Stock. Mullvaney klopfte an die Tür von Beldings Büro.
    »Herein«, rief Belding. Mullvaney öffnete die Tür und gab Waters durch ein Handzeichen zu verstehen einzutreten. Er selbst blieb vor der Tür stehen und schloss sie leise.
    »Dr. Waters, ich grüße Sie«, sagte Belding überschwänglich. »Haben Sie es?«
    Waters nickte. Er war unendlich müde. Die ganze Aktion hatte sehr viel Energie gekostet, und nun schien sämtliche Kraft seinen Körper verlassen zu haben. »Darf ich mich setzen?«
    »Bitte, bitte. Möchten Sie etwas trinken? Whiskey?«
    »Ein Glas Wasser bitte«, sagte Waters matt.
    Belding lachte schallend und reichte Waters ein Glas Wasser. »Sagen Sie, Dr. Waters, es ist doch richtig, dass nur Keele und Sie Zugriff auf das Serum haben.«
    »Das ist richtig«, antwortete Waters wahrheitsgetreu.
    »Die Gefahr ist also gering, dass der Diebstahl vor Keeles Rückkehr entdeckt wird?«, wollte Belding wissen.
    Waters nickte. Damit stieg die Wahrscheinlichkeit, dass Belding seine Pläne ohne störende Ermittlungen der Polizei und des FBI durchführen konnte.
    »Ich werde das Serum schon sehr bald einsetzen, Dr. Waters. Daher benötige ich noch einige Informationen.«
    Waters nickte matt.
    »Wenn ich das Serum verabreiche, dann führt es dazu, dass man die Wahrheit sagt, ob man will oder nicht. Richtig?«, fragte Belding.
    Waters schüttelte den Kopf. »Die Anwendung des Serums führt nicht automatisch dazu, die Wahrheit zu sagen. Die Person kann genauso lügen wie zuvor, sie wird jedoch anfälliger für Suggestionen.«
    »Könnten Sie mir das ein wenig genauer erklären?«, fragte Belding.
    »Die Person kann manipuliert werden, ohne dass die Manipulation wahrgenommen wird. Das Serum schaltet moralische Bewertungen aus. Gut und böse oder richtig und falsch gibt es dann nicht mehr. Es bleibt nur der Sachgehalt der Information übrig.«
    »Und der Person ist nicht bewusst, dass sie etwas preisgibt, was sie ohne die Einnahme des Mittels nicht preisgeben würde. Weil sie nicht mehr weiß, ob es richtig oder falsch ist, diese Information mitzuteilen.«
    »So könnte man es sagen«, sagte Waters knapp, der nun unruhig wurde. Mullvaney war ins Zimmer getreten und blieb in der Tür stehen.
    »Wie viel von dem Serum muss ich einer Person verabreichen?«, hakte Belding nach.
    »Den Inhalt einer Ampulle«, sagte Waters, dessen Blick nun zwischen Belding und Mullvaney hin und her wanderte. Waters zog fünf Ampullen aus seinem Rucksack.
    »Fünf Ampullen? Ein bisschen wenig Gegenwert für 100.000 Dollar, finden Sie nicht?«, fragte Belding.
    »Nein, das finde ich nicht«, antwortete Waters.
    Belding nickte. Er hatte vier Termine abgemacht, eine Ampulle hätte er also noch in Reserve. »Eine Frage hätte ich noch. Können Sie mir sagen, wie schnell das Serum wirkt?«
    Waters dachte kurz nach. »Schnell. In weniger als einer Minute setzt die Wirkung ein. Und es wirkt fünf bis fünfzehn Minuten.«
    »Perfekt.« Belding strahlte.
    Waters konnte seine Unruhe nun nicht mehr unterdrücken. »Was ist mit meinem Geld?«
    Belding schien überrascht. »Welches Geld?«
    ***
    »Ich glaube, Giordano taucht heute nicht mehr auf«, sagte Phil und biss in ein Sandwich, das er während des Kauens eingehend betrachtete. »Nicht wie der von Katz’s Deli , aber auch nicht schlecht«, sagte er dann. Ich trank einen Schluck Kaffee aus dem

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