2931 - Verbrechen ohne Ausweg
schüttelte den Kopf.
»Es ist niemand mehr in den Toiletten«, übersetzte der Kellner das Kopfschütteln.
»Und auf wen wurde geschossen?«, fragte Lieutenant Donovan.
»Das würde ich auch gern wissen. Vielleicht auf mich, vielleicht auf den Mann, mit dem ich mich gerade unterhielt. Gleich hier hinter der Tür.«
»Wer ist der Mann und wo ist er?«
»Auf beide Fragen kann ich nur wieder antworten: Das weiß ich nicht. Ganz gleich, ob ich mit ihm telefoniere oder von Angesicht zu Angesicht mit ihm spreche, er nennt mir einfach nicht seinen Namen. Ich weiß nur, dass er Hilfe braucht. Er ist auf der Flucht vor einem Mann namens Jack Knife. Seit ihm dieser Knife heute Vormittag ein Messer in den Leib gestoßen hat, hat er mehr Angst denn je.«
»Ein Messer? Hinter einem solchen Burschen sind wir her. Aber da es Messerstechereien in dieser Stadt häufig gibt, ist es nicht sicher, dass wir vom gleichen Mann reden.«
»Gestatten Sie mir bitte eine Frage, Sir«, sagte der Kellner. »Brauchen Sie die Gäste, vielleicht für eine Zeugenvernehmung?«
»Die Leute werden wohl nicht viel zu erzählen haben«, brummte der Lieutenant. »Also werden wir sie nicht lange aufhalten. Die Gespräche mit Ihrem Personal könnten allerdings etwas länger dauern.«
***
Monroe schwitzte. Die Wunde in seinem Bauch schmerzte wieder heftiger. Offenbar hatte die Wirkung der Schmerzmittel nachgelassen. Vielleicht hatte sie sich auch entzündet. Jemmy Franklin war kein so guter Sanitäter mehr wie früher, bei der Army. Das Rauschgift hatte ihn zu einem menschlichen Wrack gemacht. Möglicherweise hatte er bei der Säuberung der Wunde gepfuscht.
Vielleicht war es aber auch die Angst, die Monroe den Schweiß aus allen Poren trieb. Er zweifelte nicht daran, dass es Jack Knife gewesen war, der auf ihn geschossen hatte. Aber wie um alles in der Welt hatte der Killer ihn gefunden?
Er muss mir gefolgt sein, dachte Monroe. Oder meinem Wagen. Vielleicht folgt er mir auch jetzt. Ich muss also den Wagen loswerden. So schnell wie möglich.
Er hatte Glück. Während er langsam durch eine ruhige Nebenstraße fuhr, sah er, dass sich gerade ein Wagen aus der langen Reihe der am Straßenrand geparkten Fahrzeuge löste und wegfuhr. Monroe sicherte sich sofort diesen Parkplatz. Von jetzt an musste er zu Fuß fliehen. Das würde ziemlich unangenehm sein mit seiner Wunde, aber irgendwann würde es ihm schon gelingen, sich ein Auto zu stehlen. Er hatte viel Übung in solchen Dingen.
Ein paar Sekunden blieb er sitzen und beobachtete die Straße. Niemand schien ihm gefolgt zu sein.
Der Fahrer des japanischen Wagens, hinter dem er stand, war offenbar auch gerade erst gekommen. Er stieg aus seinem Fahrzeug und blickte lächelnd auf das Haus, vor dem er stand. Im Erdgeschoss war eine kleine Kneipe untergebracht. Das war eine Versuchung, der er nicht widerstehen konnte. Er nahm sich nicht einmal die Zeit, die Tür des Wagens abzusperren, sondern ging um das Fahrzeug herum und betrat die Bar.
Monroe erkannte seine Chance. Er stand auf. Auch er nahm sich nicht die Zeit, seinen Wagen abzusperren. Mit wenigen Schritten stand er neben der Fahrertür des Fahrzeugs vor ihm und blickte durch die Seitenscheibe hinein.
Zu seiner Freude erkannte er, dass der Zündschlüssel steckte. Der Besitzer des Wagens hatte es also sehr eilig gehabt, sich endlich einen kräftigen Schluck hinter die Binde gießen zu können. Ein Alkoholiker. Wahrscheinlich würde er eine ganze Weile in der Kneipe sitzen, um sich volllaufen zu lassen.
Monroe öffnete die Tür, setzte sich hinter das Lenkrad, schloss die Tür wieder und drehte den Zündschlüssel um. Während er den Wagen auf die Fahrbahn lenkte, blickte er sich in alle Richtungen um. Niemand schien ihn bei diesem Diebstahl beobachtet zu haben.
***
»Dass in asiatischen Restaurants die Speisen scharf gewürzt sind, wusste ich«, sagte Phil grinsend statt einer Begrüßung. »Aber es ist mir neu, dass als Vorspeise blaue Bohnen gereicht werden.«
»Noch einer vom FBI!«, brummte Lieutenant Donovan. »Ihr traut uns Plattfüßen von der Polizei offenbar nicht zu, den Fall ohne eure Hilfe zu lösen, wie?«
»Ich weiß noch nicht einmal, um welchen Fall es sich handelt«, antwortete Phil. »Wer hat geschossen und auf wen?«
»Das versuchen wir eben herauszufinden. Ihr Kollege Cotton ist uns dabei leider keine große Hilfe. Alles, was er sagt, ist: Keine Ahnung.«
»Ich wollte mich mit dem Mann unterhalten, der mich angerufen
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