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2931 - Verbrechen ohne Ausweg

2931 - Verbrechen ohne Ausweg

Titel: 2931 - Verbrechen ohne Ausweg Kostenlos Bücher Online Lesen
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des FBI.«
    Der Mann musterte wieder missbilligend meine Kleidung. Ich hatte mich vor einer Minute schon wieder zu Boden geworfen und war noch nicht dazu gekommen, mir den Staub aus der Kleidung zu klopfen. Wie ein G-man aus dem Bilderbuch sah ich wohl wirklich nicht aus.
    »Wenn Sie gestatten, werde ich Ihnen jetzt meinen Dienstausweis zeigen«, sagte ich.
    »Gut. Aber machen Sie dabei keine hastigen Bewegungen! Meine Freunde könnten das missverstehen. Wir würden es außerordentlich bedauern, wenn einer unserer Gäste zu Schaden käme.«
    »Das Bedauern wäre ganz auf meiner Seite«, sagte ich. Ich zog meinen Dienstausweis heraus und zeigte ihn dem Kellner. Er warf einen prüfenden Blick darauf und nickte. Es war wohl nicht das erste Mal, dass er einen solchen Ausweis sah. Er reichte mir den Ausweis zurück und nickte den fünf »Meistern aller asiatischen Kampfkünste« zu. Sie zogen sich etwas zurück, blieben aber in der Nähe. Ich begann zu ahnen, dass der Kellner mehr als nur ein kleiner Angestellter war.
    »Ist jemand verletzt worden?«, fragte ich.
    »Nur das hier.« Der Kellner deutete auf einige farbige Porzellantrümmer, die mitten im Raum lagen. Um zu erkennen, was sie einmal gewesen waren, wäre mehr Fantasie nötig, als ich besitze.
    »Unser Drache«, belehrte mich der Kellner. »Wie Sie wahrscheinlich wissen, sind Drachen bei uns in Asien keine Ungeheuer, sondern Glücksbringer. Dieser Drache hier stand früher in einem Tempel, den einer meiner Vorfahren vor 375 Jahren erbaut hat. Ein unersetzlicher Verlust. Nach ihm haben wir das Lokal benannt. Der Goldene Drache .«
    »Nun, sich selbst hat Ihr Glücksbringer kein Glück gebracht«, sagte ich.
    »Aber den Gästen. Es ist keiner verletzt worden.«
    »Trotzdem muss ich jetzt die Polizei anrufen, damit die Spuren gesichert werden.«
    »Das ist bereits geschehen. Die Polizei ist schon auf dem Weg hierher. Wir haben ihr gemeldet, dass fünf Schüsse gefallen sind.«
    »Woher wissen Sie das?«, wunderte ich mich. »Die ersten beiden Schüsse waren kaum zu hören.«
    Der Mann lächelte. »Aber die Einschläge. In unseren Glücksdrachen und in die Wand des Flurs da draußen.«
    Ich war inzwischen an eines der Fenster getreten und blickte hinaus auf den Parkplatz. Der blaue Wagen europäischer Bauart stand nicht mehr draußen.
    »Der Mann ist davongerannt, als wären alle Teufel der Hölle hinter ihm her«, sagte der Kellner. »Mir schien, dass er sich bewegte, als sei er verletzt. Dann stieg er in seinen Wagen und brauste davon.«
    Ich zog mein Handy heraus, um Phil anzurufen.
    ***
    Ich hatte das kurze Telefongespräch mit Phil kaum beendet, als draußen die Sirenen von mehreren Polizeifahrzeugen zu hören waren.
    »Nach der Tat haben sie es immer sehr eilig«, murmelte der Kellner. »Es wäre besser, wenn sie gelegentlich vor der Tat auftauchen würden.«
    Der Boss der Polizisten, die in den Raum strömten, war ein alter Bekannter von mir, Lieutenant Donovan. Er hielt sich auch diesmal nicht mit unnützen Vorreden auf.
    »Sie schon wieder, Cotton«, sagte er. »Ich frage mich, ob es jemals in dieser Stadt eine Schießerei gibt, an der Sie nicht beteiligt sind. Ihrem unglücklichen Gesichtsausdruck nach zu schließen scheint mir, dass Sie getroffen wurden. Aber ich sehe kein Blut.«
    »Ein richtiger Junge kann das Bluten unterdrücken«, sagte ich und versuchte ein Grinsen. »Jedenfalls glaubte ich das in meiner Kindheit. Aber im Ernst: Meine schlechte Laune stammt nicht von einer Kugel, sondern von ein paar Stockhieben auf den Schädel und die Schulter.«
    Donovan blickte sich im Raum um. Sein Blick ruhte kurz auf den traurigen Resten des Glücksdrachens auf dem Boden.
    »Wo wurde geschossen?«, fragte er.
    »Hinter dieser Tür dort drüben«, antwortete ich.
    Donovan öffnete sie, trat aber nicht ein, um keine Spuren zu verwischen.
    »Wer hat geschossen?«, fragte der Lieutenant weiter.
    »Keine Ahnung. Ich habe von ihm nur die Mündung seiner Pistole gesehen.«
    »Er stand also dort hinter der Tür mit den drei Löchern?«
    »Stimmt. Die drei Löcher habe ich gemacht.«
    »Vielleicht war der hinterhältige Schütze der Mann, der wenige Minuten vor Ihnen das Lokal betreten hat«, meinte der Kellner, der uns gefolgt war. »Er fragte nach den Toiletten und schien es sehr eilig zu haben, dorthin zu kommen.«
    »Ist er noch dort?«, fragte ich.
    Der Kellner blickte einen der Meister aller asiatischen Kampfkünste an, die uns gefolgt waren. Der Mann

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