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2931 - Verbrechen ohne Ausweg

2931 - Verbrechen ohne Ausweg

Titel: 2931 - Verbrechen ohne Ausweg Kostenlos Bücher Online Lesen
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genau zu sein: Der ganze Türspalt war nicht mehr zu sehen. Die Wucht meiner Kugeln hatte die Tür zugeschlagen.
    Ich legte eine kurze Pause ein, in der Erwartung, jetzt den Aufschlag eines menschlichen Körpers hinter der Tür zu hören. Alles blieb still.
    Ich sprang auf und rannte durch den Gang, erreichte die Tür an seinem jenseitigen Ende, öffnete sie und blickte hinaus. Dabei stand ich neben der Tür, gegen Schüsse von außen gedeckt.
    Es fielen keine Schüsse. Draußen war ein menschenleerer Hinterhof. Keine Spur von dem Kerl, der auf mich geschossen hatte.
    Ich blickte auf den Boden. Kein Blut. Ich hatte den Kerl also nicht getroffen.
    Enttäuscht schloss ich die Tür wieder, schob meine Pistole ins Halfter und ging mit schnellen Schritten zurück in das Restaurant. Links und rechts von mir öffneten sich Türen, Menschen blickten mich ängstlich an. Sie waren unterschiedlich gekleidet, manche waren Köche, aber alle sahen asiatisch aus.
    Ich erreichte die Gaststube und trat ein. Verblüfft blieb ich stehen. Keiner der Gäste saß auf seinem Platz. Die meisten waren überhaupt nicht mehr zu sehen. Sie lagen hinter umgestürzten Tischen auf dem Boden.
    »Ladies and Gentlemen«, rief ich. »Die Gefahr ist vorbei. Sie können wieder aufstehen.«
    Meine Stimme klang offenbar Vertrauen erweckend. Hinter den Tischen erhoben sich Männer und Frauen und rückten ihre Kleidung zurecht. Wer sich nicht erhob, war der Mann, der mich so dringend hatte sprechen wollen. Ich konnte ihn nirgends entdecken.
    Also wandte ich mich an einen der Kellner. Es war der gleiche, der mich begrüßt hatte.
    »Wo ist der Gast, der zuletzt gekommen ist?«, fragte ich.
    Er antwortete mit einem Schwall von Worten in einer mir fremden Sprache. Dann deutete er auf die Eingangstür und hinaus auf die Straße.
    Der Mann war also geflohen. Vermutlich war das auch das Klügste, was er tun konnte.
    ***
    Jemmy Franklin spürte, dass die Wirkung des Heroins nachließ. Er spürte es daran, dass er von Minute zu Minute dem Fernsehprogramm mehr Aufmerksamkeit schenkte, das immer noch lief. Schließlich erkannte er sogar, wie idiotisch die Serie war.
    Er griff sich mit zitternder Hand die Fernbedienung und drückte auf einen der Knöpfe. Er drückte noch viele Knöpfe in der nächsten Minute, aber es gelang ihm nicht, ein interessanteres Programm zu finden. Wütend schleuderte er die Fernbedienung in Richtung auf das Fernsehgerät.
    Er verfehlte das Ziel um mehrere Meter.
    »Verflucht, Clyde«, lallte er. »Der Stoff, den du mir gegeben hast, taugt nichts. Die Wirkung hat schon nachgelassen. Ich brauche etwas Besseres, oder wenigstens mehr davon.«
    Er bekam keine Antwort. Also drehte er den Kopf zur Seite und blickte auf den Sessel, in dem Clyde Monroe sitzen musste. Der Sessel war leer.
    »Clyde!«, rief Franklin. »Wo bist du?«
    Er bekam keine Antwort. War der Kerl etwa weggegangen? Es konnte Stunden dauern, bis er wieder zurückkam. Hoffentlich mit neuem Stoff in der Tasche. Fürchterliche Stunden.
    Vielleicht aber kam Clyde nie mehr zurück. Seine Wunde war jetzt versorgt, also brauchte er keine Hilfe mehr.
    Der Teufel sollte diesen Burschen holen! Besser gar keine Freunde als solche.
    Plötzlich blitzte in Franklins halb umnachtetem Gehirn eine Idee auf – die glänzendste Idee, die er je gehabt hatte.
    Franklin stand auf. Es dauerte eine Weile, bis er das verdammte Handy fand. Er konnte sich einfach nicht mehr erinnern, wo er das Ding hingelegt hatte.
    Als er das Gerät endlich gefunden hatte, hielt er es eine Weile ratlos in der Hand. Früher hatte er ein gutes Gedächtnis für Telefonnummern gehabt, aber das war gewesen, als er noch nicht angefangen hatte, Rauschgift zu rauchen, zu schlucken oder zu spritzen. Er musste dreimal eine Nummer eintippen, bis sich eine Stimme meldete, die ihm bekannt vorkam.
    »Ja?«, fragte die Stimme.
    »Mister Knife? Ich bin’s, Franklin. Wir hatten vor ein paar Tagen ein Gespräch. Sie fragten nach meinem alten Freund Clyde Monroe. Gilt Ihr Angebot noch? Ich weiß jetzt, wo Sie den Kerl finden können.«
    ***
    Sie kamen zu fünft, alle Asiaten, alle ein gutes Stück kleiner als ich, aber alle sehr sportlich und mit entschlossenem Gesichtsausdruck.
    »Sie sollten uns keinen Ärger machen, Sir«, sagte der Kellner, der mich empfangen hatte. »Meine Freunde sind Meister in allen asiatischen Kampfkünsten.«
    »Ich denke, wir können die Angelegenheit ohne Schlägerei regeln«, sagte ich. »Ich bin Special Agent

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