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2931 - Verbrechen ohne Ausweg

2931 - Verbrechen ohne Ausweg

Titel: 2931 - Verbrechen ohne Ausweg Kostenlos Bücher Online Lesen
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denn, du bist begierig darauf, zwei weitere Zähne zu verlieren. Bei deiner Visage würde das zwar keinen großen Unterschied machen, aber es könnte sehr schmerzlich für dich werden.«
    Er beschloss, den Rest seiner Zähne zu behalten und sich weitere Schmerzen zu ersparen.
    Ein Mann, der neben ihm saß, hatte sich inzwischen halbwegs erhoben. Jetzt blickte er auf das blutige Gesicht seines Kumpels und ließ sich langsam wieder auf seinen Stuhl nieder.
    In einer Tür hinter der Theke stand ein baumlanger Bursche und hielt unternehmungslustig ein Billardqueue in den Händen.
    »Ich rate dir, dich nicht von der Stelle zu rühren, mein Freund«, sagte ich. »Sonst stecke ich dir deinen eigenen Stock in den Hals. Stück für Stück, bis nichts mehr davon zu sehen ist.«
    Er blieb in der Tür stehen und schielte hilfesuchend zu Jake hinüber.
    Jake versuchte immer noch, die Welt zu begreifen. Er konnte es sichtlich nicht fassen, dass ich zurückgekommen war, und das auch noch allein.
    »So, Jake«, sagte ich. »Jetzt können wir unser so jäh unterbrochenes Gespräch von vorhin in aller Ruhe fortsetzen. Ohne dass sich diesmal einer deiner Freunde vorlaut einmischt.«
    Jake streckte die linke Hand aus, um nach der Bierflasche zu greifen, die neben ihm auf der Theke stand. Ich war darauf gefasst, dass er die Flasche auf mich schleudern würde. Aber Jake beschloss, doch lieber auf die Fortsetzung der Unterhaltung zu verzichten.
    Er drehte sich um und rannte davon. Mit wenigen Schritten erreichte er die Tür hinter sich. Er riss sie auf und rannte hinaus.
    Genau in die empfangsbereiten Arme von Phil, der dort stand.
    Bevor Jake begriff, was geschah, hatte Phil ihm bereits die Arme auf den Rücken gebogen und Handschellen angelegt.
    »Schön, dich doch noch kennenzulernen, Jake«, sagte Phil. »In der vergangenen Nacht habe ich leider stundenlang vergeblich auf dich gewartet. Diese Warterei hat mir einen ziemlichen Kater von dem schlechten Whiskey und eine bedauerliche Ebbe in meiner Geldbörse eingebracht.«
    ***
    Jake sprach nicht auf der Fahrt zum Federal Building. Er saß neben Phil auf dem Rücksitz. Ich konnte ihn im Rückspiegel deutlich sehen. Offenbar wartete er darauf, dass wir ihm Fragen stellen würden, und wunderte sich, dass das nicht geschah.
    Wir ließen ihn ein wenig schmoren. Wahrscheinlich dachte er immer noch darüber nach, weshalb ich zurückgekommen war. Schon bei meinem ersten Besuch in seiner Lieblingskneipe hatte er nicht gewusst, weshalb ich gekommen war.
    Er erforschte jetzt sein Gewissen, wegen welcher seiner Schandtaten das FBI sich für ihn interessierte. Manchmal öffnete er den Mund, um eine Frage zu stellen, schloss ihn aber jedes Mal wieder. Es schien ihm vorteilhafter, das Fragen uns zu überlassen.
    Im Verhörzimmer ging das Schweigen weiter. Jake saß auf der einen Seite des Tisches, Phil und ich auf der anderen. Mittag war längst vorbei. Ich spürte, dass ich allmählich Hunger bekam. Aber das Mittagessen musste warten, bis wir Jake weichgeklopft hatten.
    Schließlich hielt Jake das Schweigen nicht mehr aus.
    »Was wollen Sie von mir, Cotton?«, fragte er. »Gegen mich liegt nichts vor. Ich habe ein reines Gewissen.«
    »Nun, einem Burschen von Ihrer Sorte macht es nicht viel aus, seine Schwester auf den Strich zu schicken. Vielleicht sogar seine Mutter.«
    »Früher habe ich das getan, heute nicht mehr. Die alte Vettel ist nicht mehr frisch genug für das Geschäft. Die bringt kein Geld mehr. Außerdem hat sie beschlossen, rechtschaffen zu werden. Rennt jetzt nicht mehr jeden Tag in den Puff, sondern in die Kirche.«
    »Ja, wie sagt doch das Sprichwort: Aus jungen Huren werden alte Betschwestern. Aber da wir gerade von Schwestern reden …«
    Ich brach ab. Eigentlich hatte ich ihn ein bisschen ärgern wollen mit der Frage, ob seine Schwester wirklich so hässlich war, wie seine Freunde behaupteten. Aber es gehört sich nicht, Gefangene zu verhöhnen.
    Jake schlug mit seinen gefesselten Händen auf den Tisch, so heftig, dass seine gewaltigen Muskeln sich unter seinem Hemd spannten.
    »Verdammt noch mal, Cotton«, brüllte er. »Sagen Sie mir endlich, was gegen mich vorliegt!«
    »Widerstand gegen die Staatsgewalt, Angriff auf einen FBI-Agenten, Körperverletzung, Diebstahl einer Dienstwaffe und eines Dienstausweises … Wenn ich das alles zusammenzähle, kommt genug heraus, um Sie für eine ganze Weile hinter Gitter zu bringen.«
    »Ich habe Sie nicht angegriffen«, behauptete Jake

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