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2939 - Die Rache der »Engel«

2939 - Die Rache der »Engel«

Titel: 2939 - Die Rache der »Engel« Kostenlos Bücher Online Lesen
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zerreißen. Der Hauptverdächtige Rex Connolly ist zwar vor Jahren schon straffällig geworden, hat aber mit Drogen angeblich nie etwas zu tun gehabt.«
    »Unsere Informationen basieren auf dem Hörensagen und auf zweifelhaften Unterwelt-Gerüchten«, ergänzte ich. »Wir gehen davon aus, dass Eddie Stack ein Straßendealer war, der für seinen großen Boss Rex Connolly die Drecksarbeit gemacht hat. Aber dafür gibt es keinen handfesten Beweis.«
    »Und die Drogentoten stapeln sich im Leichenschauhaus«, grollte Phil. »Dieses Croc ist ein Teufelszeug, es macht sofort abhängig – und innerhalb eines Jahres sind die Konsumenten tot. Jeder halbwegs begabte Giftpanscher kann es aus Hustenpillen, Zündholzköpfen, Benzin und Ameisensäure zusammenbrauen.«
    John D. High nickte betrübt. Er wusste natürlich auch, dass der Wirkstoff Desomorphin die Haut des Abhängigen um die Einstichstelle herum grünlich verfärbte. Außerdem begann sie mit der Zeit der Panzerhaut eines Alligators zu ähneln. Daher war der Spitzname Croc – für Crocodil – für diese Droge ebenso zynisch wie treffend.
    »Sie erwähnten einen möglichen Drogenkrieg, Jerry. Gibt es konkrete Hinweise darauf?«
    »Wir müssen auf jeden Fall mit Ivan Solochow sprechen, der laut NYPD momentan der führende Rauschgiftzar in Bedford-Stuyvesant sein soll. Aber mir ist aufgefallen, dass bei der Leiche überhaupt keine Drogen gefunden wurden. Es befand sich weder Croc noch eine andere Substanz in seinen Taschen. Andererseits ließ der Täter viel Bargeld und eine teure Uhr zurück. Daher können wir einen normalen Raubmord vermutlich ausschließen.«
    »Vielleicht hatte Eddie Stack sein Rauschgift in einem nahe gelegenen Versteck deponiert, um bei einer Polizeikontrolle clean zu sein«, schlug Phil vor.
    Der Assistant Director machte eine zustimmende Kopfbewegung.
    »Das wäre eine Möglichkeit. Ich beauftrage Sie hiermit offiziell, den Mord an Eddie Stack aufzuklären. Geben Sie mir Bescheid, falls Sie Unterstützung durch weitere Kollegen benötigen.«
    Wir machten uns sofort an die Arbeit. Zunächst schauten wir uns in unserem Office noch einmal die elektronische Strafakte von Eddie Stack an. Er hatte zuletzt vor drei Jahren wegen schwerer Körperverletzung in Rikers eingesessen.
    »Stack war kein Lämmchen, das sich widerstandslos abschlachten lässt«, stellte ich fest. »Wir wissen, dass er in der Vergangenheit vor Gewalt nicht zurückschreckte. Warum hat er sich nicht gewehrt, als die Waffe auf ihn gerichtet wurde? Ob Stack selbst eine Pistole oder einen Revolver bei sich hatte, wissen wir natürlich nicht. Gefunden wurde jedenfalls keine Waffe. Aber falls er eine besaß, dann hat er sie nicht abgefeuert. Davon gehe ich aus, bis die SRD-Kollegen ein Projektil finden. Außerdem müssten sich an der Schusshand der Leiche Schmauchspuren finden, falls Stack sich gewehrt hat.«
    Phil nickte.
    »Du hast recht, Jerry. Stack wird seinen Mörder gekannt haben und war deshalb vertrauensvoll. Aber wenn wir davon ausgehen, dann kann der Killer eigentlich nicht zu einer verfeindeten Drogengang gehören.«
    »Das sehe ich auch so. Aber trotzdem sollten wir Ivan Solochow jetzt einen Höflichkeitsbesuch abstatten.«
    ***
    Der Rauschgiftzar von Bedford-Stuyvesant tarnte sich als braver Gebrauchtwagenhändler. Sein Firmengelände befand sich im nördlichsten Teil der Bedford Avenue, weitab von den Wandmalereien und modernen Kaffeebars des Viertels. Das Leben in Bedford-Stuyvesant war seit einigen Jahren bunter und auch sicherer geworden.
    Ich parkte auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Phil und ich wollten nicht im Auto direkt bis vor das Büro des Autohändlers fahren, das sich offenbar in einem ausrangierten Wohnwagen befand. Wir hofften, ihn überrumpeln zu können, wenn wir das Gelände zu Fuß betraten.
    Die Gegend war ruhig, für meinen Geschmack zu ruhig. Nur dann und wann fuhr ein Truck vorbei, Fußgänger sahen wir überhaupt nicht. Und doch hatte ich das Gefühl, als ob ich von tausend Augen angestarrt würde.
    Phil öffnete den Mund. Seine Worte bewiesen mir, dass er ebenfalls die Gefahr witterte.
    »Die Sache gefällt mir nicht, Jerry«, raunte mein Freund. »Ich komme mir hier vor wie auf dem Präsentierteller. Jemand liegt im Hinterhalt und will uns …« Phil brach ab.
    Auch ich hatte eine hektische Bewegung hinter einem der zum Verkauf ausgestellten Autos bemerkt. Wie auf ein lautloses Kommando warfen Phil und ich uns zu Boden. Gleich darauf

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