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2941 - Die Zeit läuft ab

2941 - Die Zeit läuft ab

Titel: 2941 - Die Zeit läuft ab Kostenlos Bücher Online Lesen
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endgültig Schluss.
    »Ich spreche mit dem Chef und bereite den Zugriff vor. Sorge du dafür, dass Cops sich um Oldman kümmern«, sagte ich.
    Die verbleibende Zeit würde gerade noch so ausreichen, um June aus den Klauen ihrer Mörder zu befreien.
    ***
    Man hatte ihr die Armbanduhr gelassen. June musste zwar ihren Kopf verrenken, um die Uhrzeit ablesen zu können, es war aber möglich.
    »Keine Stunde mehr«, dachte sie.
    Es war nicht ihre Art, leicht in Panik zu geraten. Doch Lomax und seine Gefährten hatten sich als fanatische Mörder herausgestellt und daher blieb kaum Raum für Hoffnung.
    »Ihr müsst euch langsam beeilen«, murmelte June.
    June seufzte leise und ärgerte sich im nächsten Augenblick darüber. Lomax war im gleichen Augenblick in den Raum getreten und vernahm ihren Stoßseufzer.
    »Ja, es sieht übel aus. Halver denkt scheinbar immer noch nicht daran, unseren Forderungen nachzukommen. Und was Ihre ach so fleißigen Kollegen angeht, lassen diese sich auch viel zu viel Zeit«, sagte er.
    Die beißende Ironie war unüberhörbar.
    »So langsam muss Ihnen doch einleuchten, dass Sie mit den Morden keinesfalls Ihr Ziel erreichen. Was erhoffen Sie sich also davon, einfach weiterzumachen?«, fragte June.
    Vielleicht gab es noch einen Rest von Vernunft, den sie bei Lomax ansprechen konnte. Zu verlieren hatte June nichts, also musste sie jede noch so winzige Chance nutzen.
    »Der Druck der Öffentlichkeit nimmt beständig zu und die Stimmung gegen MedFuture verschlechtert sich stündlich. Halver wird nicht mehr lange seine sture Haltung beibehalten können. Wer weiß? Vielleicht wird Ihr Tod den Ausschlag geben«, erwiderte Lomax.
    Hinter ihm öffnete sich die Tür und Carrie betrat mit einem Mann von etwa dreißig Jahren den Raum. Sie bauten einen Tisch auf, stellten einen Laptop darauf und schlossen schließlich die Videokamera daran an. June dämmerte, welchen Vorbereitungen sie soeben beiwohnte.
    »Wir haben alle Kandidaten die letzte Stunde live miterleben lassen. Sie sollten erkennen, was für ein Mensch Halver wirklich ist, und sich auf ihren Tod vorbereiten können«, erklärte Carrie Holmes.
    Sie und Lomax waren nicht nur Fanatiker, sondern auch Sadisten. Offenbar genossen sie die steigende Angst in den Gesichtern ihrer Opfer.
    »Mit diesem Vorgehen stellen Sie sich sogar noch unter die Stufe eines Jason Halver«, stieß sie hervor.
    Die Wut übernahm in June die Kontrolle und sie spürte, wie ihre Überlebensinstinkte neu angefacht wurden. Bei ihren harten Worten zuckte Lomax zusammen und Holmes unterbrach ihre Arbeit am Laptop.
    »Sie wagen es? Wie können Sie uns mit diesem Monster auf eine Stufe stellen oder sogar noch schlimmer beschimpfen?«, schrie sie.
    Der jüngere Mann starrte June erschrocken an. Gab es eventuell doch noch Hoffnung? Möglicherweise waren Lomax und Holmes die einzigen echten Fanatiker, während der Rest der Gruppe eher Mitläufer waren.
    »Erkennen Sie, wozu Lomax und Holmes Sie gemacht haben?«, fragte sie den Mann.
    Ein verärgertes Fauchen kam von Carrie Holmes, die mit schnellen Schritten auf die Pritsche zukam. Lomax stellte sich ihr in den Weg und packte seine Gefährtin hart an den Schultern. June konzentrierte sich ausschließlich auf den jüngeren Mann, der sich langsam erhob. Er stakste hinüber zu der Liege und schaute June mit einem nicht zu deutenden Blick an.
    »Beenden Sie diesen Wahnsinn, bevor es zu spät ist«, drängte sie.
    Der brutale Schlag mit der flachen Hand ließ Junes Kopf zur Seite fliegen. Er kam so unerwartet und hart, dass sie unwillkürlich aufstöhnte.
    »Sie sind die Handlanger des Bösen! Halver kontrolliert Sie und alle Cops in der Stadt. Was er aber nicht unter Kontrolle bekommt, ist das Internet und die damit verbundene Öffentlichkeit«, rief der Mann.
    Er schlug ein weiteres Mal zu und dieses Mal schmeckte June Blut im Mund. Ihr Blick wanderte hinüber zu Lomax und Holmes, die sichtlich zufrieden die Szene verfolgten.
    »Es reicht, Konrad. Agent Clark dürfte verstanden haben, dass wir alle am gleichen Strang ziehen«, mahnte Lomax.
    Der jüngere Mann spuckte June ins Gesicht und kehrte zurück zu dem Tisch mit dem Laptop. June begrub alle Hoffnungen, einen Keil in die Gruppe zu treiben. Es mussten alles Fanatiker wie Lomax sein, und solche Menschen waren nun einmal keinen vernünftigen Argumenten zugänglich.
    »Behalten Sie den Monitor gut im Blick, Agent Clark. Es wird vermutlich das Letzte sein, was Sie in Ihrem Leben zu sehen

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