2941 - Die Zeit läuft ab

Titel: 2941 - Die Zeit läuft ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:

Vom Netzwerk:

angewidert den Kopf.
    »Es kam sehr schnell der Verdacht auf, dass der Abbruch der Schwangerschaft durch Wirkstoffe des Präparats verursacht worden war. Celia war nicht die erste Schwangere, bei der es nach Einnahme des Mittels zu einer Fehlgeburt gekommen war«, erzählte Oldman weiter.
    Seine Frau ertrug es nicht und musste wegen schwerer Depressionen behandelt werden. Es wurde immer schlimmer, sodass es zur Einweisung in die Dysert-Klinik kam.
    »Zu dieser Zeit begann ich, erste Zweifel an der korrekten Verfahrensprozedur bei MedFuture zu entwickeln. Heimlich suchte ich nach Beweisen und stieß auf verschiedene Ausführungen der klinischen Studien«, sprach er weiter.
    Doch seine Nachforschungen fanden ein abruptes Ende, als sich seine Ehefrau selbst tötete. Celia Oldman stahl einer Mitpatientin ein Obstmesser und schlitzte sich in einem Badezimmer die Pulsadern auf. Sie konnte nicht mehr gerettet werden und Richard Oldman fiel in ein tiefes, schwarzes Loch.
    »Vor acht Monaten konnte ich endlich wieder klar denken und wusste, dass MedFuture und dort vor allem Jason Halver für Celias Tod verantwortlich waren. Leider reichen die früher gesammelten Beweise kaum für einen Prozess aus«, sagte er.
    In vielen düsteren Stunden entwickelte Oldman dann den Plan mit der Entführung sowie dem Stellen eines Ultimatums.
    »Ich wusste aber, dass ich es nicht allein umsetzen konnte. Daher machte ich mich auf die Suche nach Menschen, denen MedFuture genauso hart mitgespielt hatte«, berichtete er.
    Er fand sie bei einer Selbsthilfegruppe, die im Internet über sich berichtete. Schon bei Oldmans erstem Besuch wusste er, dass diese Menschen ihm bei der Umsetzung seines Planes helfen konnten.
    »Nach sechs Wochen traute ich mich, erstmals über mein Vorhaben zu berichten. Nicht vor der gesamten Gruppe, sondern im kleinen Kreis bei Carrie Holmes in ihrer Wohnung«, erzählte Oldman.
    Er stieß auf offene Ohren und besonders Holmes sowie Axel Lomax drängten ihn förmlich, baldmöglichst den Plan zu realisieren.
    »Es war eine herrliche Zeit, Agent Cotton. Wir konnten unsere Gedanken endlich wieder auf ein positives Ereignis lenken. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass Halver sofort einlenken und den Fonds einrichten würde. Es ging schließlich um das Leben seiner einzigen Tochter, Herrgott!«, stieß er hervor.
    Ich sah für einen winzigen Augenblick den erwartungsfrohen Oldman vor mir, der sich voller Elan in die Umsetzung des verrückten Vorhabens stürzte und daraus neue Kraft zog.
    »Wie kam es dann zu der Ermordung Daryll Halvers?«, fragte ich.
    Richard Oldman würde zu diesem Zeitpunkt nicht mehr aufhören zu reden, deswegen konnte ich die Frage ohne Sorge stellen.
    »Die Zeit lief ab und Halver schwieg. Können Sie sich das Gefühl vorstellen? Der Mann sieht gnadenlos zu, wie Daryll dem sicheren Tod entgegengeht. Was für ein Mensch ist er nur?«, staunte Oldman.
    Als die gesetzte Frist dann endgültig verstrichen war, erkannte er das Scheitern ihres Vorhabens. Der Plan war nicht aufgegangen und Oldman wollte die Geisel freilassen.
    »Doch Lomax und Holmes wollten nicht klein beigeben. Ich protestierte, und dann erkannte ich, wie fanatisch diese Menschen sind«, erzählte er.
    Er verlor seinen Einfluss und hatte auf einmal Angst um sein eigenes Leben. Lomax warnte Oldman davor, sich gegen die Gruppe zu stellen.
    »Wenn ich die Cops informieren würde, wäre ich die nächste Geisel«, sagte er.
    Oldman geriet in Panik und floh kopflos durch die Stadt. Im Haus seiner Eltern konnte er gerade noch den Häschern entkommen.
    »Das waren keine Männer aus der Gruppe. Es waren Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes von MedFuture «, widersprach ich.
    Oldman starrte mich ungläubig an.
    »Dann war die Flucht völlig sinnlos?«, fragte er.
    »Möglicherweise wollte Lomax Sie nur einschüchtern und hatte nie vor, Sie zu töten. Verraten Sie uns jetzt, wo die Gruppe unsere Kollegin festhält. Sie wollen doch nicht noch mehr Leben auf Ihrem Gewissen haben, oder?«, erwiderte ich.
    Er schüttelte den Kopf und verriet die Adresse. Phil stieß einen verblüfften Pfiff aus, da er sofort wusste, was sich dort befand.
    »Blair hat June dort abgesetzt. Wir sind bislang davon ausgegangen, dass man sie keinesfalls in diesem Lager festhalten würde. Es wimmelt dort von Angestellten und Lieferanten«, staunte er.
    Offenbar hatten wir Lomax und seine Gruppe unterschätzt. Sie hatten uns clever an der Nase herumgeführt, doch damit war jetzt