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2949 - Hass, der niemals endet

2949 - Hass, der niemals endet

Titel: 2949 - Hass, der niemals endet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fünfzehn Minuten. Für eine Dusche oder ein Frühstück bleibt nicht genügend Zeit«, entschuldigte sich Hardon.
    Vorerst musste der Becher Kaffee sowie ein Sandwich, das wir an Bord der Linienmaschine von London nach Derry bekommen hatten, genügen. Schon kurz nach unserem Eintreffen in dem Besprechungsraum spürte ich die überwiegend abweisende Haltung der irischen Kollegen. Chief Inspector Connely reichte uns zwar zur Begrüßung die Hand, aber mehr auch nicht.
    »Wieso informiert Ihr Chef uns zuerst und wirkt jetzt ausgesprochen distanziert?«, fragte ich Hardon.
    Mit einem spitzbübischen Lächeln berichtete der Sergeant von der ominösen Meldung, die anscheinend niemand im Revier abgeschickt haben wollte.
    »Bekommen Sie deswegen nicht reichlich Ärger?«, fragte ich.
    Das Lächeln der Kollegin vertiefte sich.
    »Als englischer Bastard gehöre ich sowieso nicht dazu«, erwiderte sie.
    Sie konnte auf meinen fragenden Blick nicht weiter eingehen, denn der Chief Inspector eröffnete die Besprechung. Unsere Anwesenheit wurde mit zwei lapidaren Sätzen bedacht. Mittlerweile nahm ich die bösen Blicke der anwesenden Cops mit stoischer Gelassenheit. Immerhin hatte sich der Sergeant deutlich auf unsere Seite gestellt, und vermutlich gab es noch andere Kollegen von ihr, die ähnlich dachten.
    »Unsere Ermittlungen haben demnach keine allzu große Priorität bei Ihrem Chef«, sagte Phil.
    Im Grunde hatte Connely es als ein Problem der Amerikaner abgetan, obwohl die Quelle des Übels eindeutig hier in Derry zu finden war.
    »Er ist ein Nationalist und enger Freund von Brandon Moloney«, antwortete Hardon.
    Sie führte uns in ihr Büro. Es gab einen zerkratzten Stahlschreibtisch mit einem modernen Computer darauf sowie einen Beistelltisch, der mit Akten vollgestapelt war. Mein Blick erfasste zwei Besucherstühle, womit der geringe Platz völlig ausgenutzt war. Der Sergeant griff sich die Aktenstapel und packte sie in eine Ecke hinter ihrem Schreibtischstuhl.
    »Der Chief hatte ein Büro im Keller für Sie vorgesehen, aber dagegen konnte ich mich erfolgreich wehren. Als Alternative bleibt jedoch nur meine bescheidene Kemenate«, erklärte Hardon.
    Ich winkte ab.
    »Kein Problem, Sergeant Hardon. Wir benötigen wenig Platz und werden vermutlich die meiste Zeit außerhalb des Reviers ermitteln«, wehrte ich ab.
    Mit einem breiten Grinsen ließ der Sergeant sich in ihren Schreibtischstuhl fallen.
    »Für die Benutzung des Computers benötigen Sie entsprechende Zugangsberechtigungen. Da der zuständige Angestellte in der Verwaltung ebenfalls zu den Anhängern Moloneys gehört, wird er es extrem verzögern«, erklärte Hardon.
    Gleichzeitig zog sie einen Zettel aus der Jackentasche und schob ihn zu mir über den Schreibtisch hinüber.
    »Das ist meine Zugangsberechtigung, Agent Cotton. Sie müssen es zufällig mitbekommen haben, und da Amerikaner nun einmal so selbstherrlich sind, benutzen sie diese Daten natürlich auch bei Bedarf«, sagte sie.
    Ich steckte den Zettel schnell ein und erwiderte das breite Lächeln. Hardon war mir auf Anhieb sympathisch. Phil lachte leise auf und schien ebenfalls sehr von der toughen Lady beeindruckt zu sein.
    »Vorhin haben Sie etwas von einem englischen Bastard erwähnt. Was meinten Sie damit?«, fragte ich.
    Die offene Art von Hardon machte es mir leicht, diese möglicherweise verfängliche Frage zu stellen. Sie erhob sich schwungvoll und deutete auf die Tür.
    »Das erzähle ich Ihnen bei einer guten Tasse Kaffee. Oder ziehen Sie etwa Tee vor?«, fragte sie.
    Taten wir nicht, und so fanden wir uns zehn Minuten später in einem gemütlichen Café wieder. Es gab ein schmackhaftes Frühstück und einen starken Kaffee, der jede Müdigkeit vertrieb. Erin Hardon erzählte von sich und dem schweren Leben als Polizistin in Derry, wenn man zur Hälfte englische Vorfahren aufzuweisen hatte. Anschließend kamen wir auf die Anschläge in New York und Brandon Moloneys Rolle dabei zu sprechen.
    ***
    Für June und Blair wurde es eine kurze Nacht. Am Tag zuvor hatte sich ergeben, dass Dean Colder von der Aktion in der Grand Central Station nachhaltig schockiert war. Der dunkelhaarige Komplize von Liam O’Gara hatte sich seine Mitwirkung weniger gefährlich ausgemalt und erwies sich daher als ausgesprochen zugänglich für ein Angebot des Staatsanwalts. Dank seiner Aussage durften June und Blair bereits kurz nach sechs Uhr morgens im Field Office ihren Dienst aufnehmen.
    »Der Truck mit den Waffen soll

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